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In eigener Sache

Leserbriefe sind ein wichtiger Teil der Zeitung

Die Meinung der Leser gehört seit jeher zum Bestandteil der lokalen Seiten der Zeitung. Die Ausweitung auf den politischen Teil der BNN war da nur konsequent. Wie funktioniert das mit Leserbriefen, welche Vorgaben oder Regeln gibt es?

Die Abschlussrechnung für die App steht noch aus. Die Kosten dürften aber bei über 220 Millionen Euro liegen, deutlich mehr als ursprünglich geplant.
Diie Corona-Krise war ein zentrales Thema auf der BNN-Leserbriefseite „Forum“, die seit zwei Jahren zwei Mal in der Woche erscheint.  Foto: Oliver Berg/dpa

Vor knapp drei Jahren haben die Badischen Neuesten Nachrichten die Leserbriefseite „Forum“ eingeführt. Es war ein voller Erfolg: Jeden Dienstag und jeden Samstag äußern Leserinnen und Leser ihre Meinung – meist zu gesellschaftlich relevanten Ereignissen oder Entscheidungen der Landes-, Bundes- oder Weltpolitik. Es gibt dabei Themen, die unsere Kunden ganz besonders bewegen. Die Flüchtlingsfrage zum Beispiel, die Einschränkungen in der Corona-Zeit, der Klimawandel, das Gendern, die deutsche Fußballnationalmannschaft, der Umgang mit der AfD.

Und das Meinungsspektrum könnte dabei nicht unterschiedlicher sein. Das ist auch gut so. Schließlich gehört in einer funktionierenden Demokratie der Diskurs dazu. Und für einen Verlag wie die Badischen Neuesten Nachrichten gibt es nichts Besseres, wenn sich die Kunden mit den Inhalten – egal ob in der Zeitung oder in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram – auseinandersetzen.

Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden

Während im Internet Platz für alle und alles ist, veröffentlichen die BNN in der Zeitung nur eine (kleine) Auswahl der Meinungsäußerungen, die die Redaktion in den allermeisten Fällen per E-Mail erreichen. Vor allem von den Leserbriefschreibern, deren Zeilen gar nicht oder nicht in vollem Umfang gedruckt werden, wird der Redaktion vorgeworfen, diese absichtlich nicht zu veröffentlichen oder zu bearbeiten, damit Zensur auszuüben und das öffentliche Meinungsbild zu manipulieren.

Das Recht auf Kürzung

Grundsätzlich ist es so, dass die Redaktion frei ist in ihrer Entscheidung, einen Leserbrief zu veröffentlichen. Die BNN behalten sich auch das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen. Darauf weisen wir auf der Seite „Forum“ auch jedes Mal hin. Das hat einen simplen Hintergrund. Zum einen ist es aufgrund der schieren Masse gar nicht möglich, alle Zusendungen zu veröffentlichen. Des Weiteren neigen einige der Schreiber (wie Redakteure übrigens auch) dazu, eher ausufernd zu formulieren.

Doch wie wählt die Redaktion aus den dutzenden E-Mails die Briefe aus, die letztendlich in der Zeitung veröffentlicht werden? Zunächst einmal fallen die Texte heraus, die uns anonym erreichen oder deren Verfasser anonym bleiben möchte oder eine falsche Identität benutzt. Unsere Auffassung ist: Wer seine Meinung sagt, muss auch dazu stehen.

Die Verbreiterhaftung trifft auch die BNN

Oft erreichen uns viele Leserbriefe zu einem bestimmten Thema. Dabei kommt es immer wieder zu Redundanzen – und wir müssen uns letztendlich für eine Zusendung entscheiden. In anderen Fällen werden Tatsachenbehauptungen aufgestellt, die durch nichts belegt sind. Die müssen wir einem Faktencheck unterziehen, da wir insbesondere bei straf- und zivilrechtlich relevanten Äußerungen in der sogenannten Verbreiterhaftung sind.

Ein ganz einfaches Beispiel: Ein Leserbriefschreiber nennt einen Politiker einen Betrüger, weil er Geld gestohlen haben soll. Wenn das aber nicht stimmt, ist nicht nur der Urheber der Zeilen, sondern sind auch die BNN als Verbreiter der Falschinformation mitverantwortlich. Im schlimmsten Fall kostet uns das viel Geld. Auch deshalb können wir immer wieder Leserbriefe nicht veröffentlichen.

Die BNN-Nettiquette beschreibt die Regeln

Manche Zusendungen müssen auch durch das Sieb fallen oder werden bei Instagram oder Facebook gelöscht, wenn Schreiber die Emotionen nicht im Griff haben und bei der Formulierung ihrer Worte über das Ziel hinausschießen. Die BNN haben für ein konstruktives Miteinander mit den Lesern ein Regelwerk – die Netiquette – definiert, an das wir uns halten: dazu gehören zum Beispiel eine höfliche Wortwahl, eine respektvolle Diskussion, sachliche Argumente und die Akzeptanz der Herkunft und der sexuellen Orientierung. Die komplette Netiquette finden Sie im Internet unter service.bnn.de/netiquette

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