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Großes Interesse am ersten Tag

Der Gasometer in Pforzheim hat nach dem Lockdown wieder geöffnet

Neustart im Pforzheimer Gasometer: Nach dem pandemiebedingten Lockdown kehren die ersten Gäste zurück. Korallenfisch „Dorie“ werden sie nicht mehr sehen.

Daniel Brook ist sichtlich überrascht, als ihm Angelika Taudien einen Blumenstrauß überreicht. Der Familienvater, der mit seinen Töchtern Isabell (sechs Jahre) und Grace Alice (vier Jahre) am Samstagvormittag den Gasometer in Pforzheim betritt, ist der erste Besucher, der nach dem sieben Monate andauernden, pandemiebedingten Stillstand wieder das 360-Grad-Panorama-Bild des „Great Barrier Reef“ von Yadegar Asisi bestaunt. 
Erste Besucher: Daniel Brook mit seinen Töchtern Isabell und Grace Alice. Sie waren am Samstagvormittag im Pforzheimer Gasometer, der nach dem Corona-Lockdown wieder geöffnet ist. Foto: Susanne Roth

Daniel Brook ist sichtlich überrascht, als ihm Angelika Taudien einen Blumenstrauß überreicht. Der Familienvater, der mit seinen Töchtern Isabell (sechs Jahre) und Grace Alice (vier Jahre) am Samstagvormittag den Gasometer in Pforzheim betritt, ist der erste Besucher, der nach dem sieben Monate andauernden Stillstand wieder das 360-Grad-Panorama-Bild des „Great Barrier Reef“ von Yadegar Asisi bestaunt.

„Wir haben das schon mal angeschaut und es war einfach großartig“, erklärt der aus Durlach kommende, Englisch sprechende Daniel Brook. Und fügt hinzu: „Man muss ja mal wieder etwas unternehmen mit den Kindern.“ Seine Frau befinde sich gerade in der Massage, sagt er noch lachend, lässt den Strauß deponieren und verschwindet im Panoramabild.

Großes Interesse am Eröffnungstag

Und dann muss die Betriebsleiterin des Gasometer auch schon Platz machen für die nächsten Gäste. Am Morgen des ersten Öffnungstages stellt Angelika Taudien bereits ein recht hohes Interesse fest. Zur Mittagszeit des Vortages, so erzählt sie dem Pforzheimer Kurier, habe sie bereits 26 Buchungen gehabt.

„Heute Morgen waren es dann über 50 und jetzt sind es schon 65 für heute.“ Ein Plus schließt sie nicht aus, denn buchen geht auch kurzfristig, ein spontaner Besuch ist außerdem möglich mit einem negativen Testergebnis in der Tasche.

Die ganze Woche schon haben wir uns darauf vorbereitet
Angelika Taudien, Betriebsleiterin Gasometer

Die Aufregung, nun wieder die Türen öffnen zu dürfen nach einer langen Zeit des Lockdowns ist greifbar. „Die ganze Woche schon haben wir uns darauf vorbereitet. Die Vorfreude war schon groß“, so Taudien, die allerdings auch sagt, dass man mit der Werbung recht spät erst „raus“ gegangen sei.

Marketingmann Wolfgang M. Trautz nickt bestätigend. Gewartet hat man sicher auch deshalb, weil die Gewissheit in Pandemie-Zeiten keine allzu große ist. „Wir haben unsere Fans ja auch bei Facebook bei Laune gehalten. Interessant waren die Reaktionen, schon bei der leisesten Bemerkung, dass man eventuell bald wieder offen haben könnte“, berichtet Trautz.

Mit einer so langen Pause hat keiner gerechnet

Mit der Öffnung kann das Team um Angelika Taudien sicher die traurige Stimmung etwas vergessen, die am letzten Tag vor dem Lockdown, dem 1. November 2020, herrschte. „Wir haben uns zusammengesetzt und richtig Abschied voneinander genommen und alles noch einmal Revue passieren lassen“, erinnert sich die Betriebsleiterin an diese wehmütigen Stunden.

Gerechnet hatte man mit einer vierwöchigen Pause. „Aber dass es so lange dauern würde hätte keiner gedacht.“ Im wahrsten Sinn über Wasser hielt man sich im Homeoffice. Es wurde eine Grundreinigung in Angriff genommen. Zudem gab es offenbar einige Filmteams, die den Ort Gasometer als Kulisse für Streaming-Aktionen nutzen wollten. Mit ihnen habe man dann Termine vereinbart.

Vor wenigen Tagen also musste hinter den Kulissen einiges geschehen, vom Entkalken der Kaffeemaschine bis zur Überprüfung der Technik. Der Making-of-Film machte Probleme und musste noch einmal aus Berlin vom Team um den Panorama-Schöpfer Yadegar Asisi geliefert werden.

Wenige Minuten nach der Wiedereröffnung muss indessen die Mitarbeiterin an der Kasse alle Aufmerksamkeit bündeln, um dem Ticketsystem, dem Ausfüllen der erforderlichen Unterlagen und überhaupt dem ganzen Corona-Konzept gerecht zu werden.

Zehn Mitarbeiter waren in Kurzarbeit

„Außer Fische füttern“ habe sie in den vergangenen sieben Monaten nichts gemacht sagt sie. Zehn Mitarbeiter waren in Kurzarbeit, von freiberuflichen Guides musste man sich trennen. Auch dem Korallenfisch „Dorie“ (so genannt wegen des Filmes „Findet Nemo“) war offenbar langweilig ohne Besucher: Sie knabberte eine Koralle an und musste umziehen.

Die neue Dorie dürfte nun wieder Ablenkung genug haben, auch wenn derzeit noch eine Besucherbeschränkung gilt und man mit einer derzeit nur an den Wochenenden vorgesehen Öffnungen sich noch vorsichtig an ein Stück Normalität in der „Wunderwelt Korallenriff“ herantastet.

Sinkt die Inzidenz weiter, können ab einer Zahl von unter 35 können auch wieder Busse vor dem Gasometer parken. „Viele Reiseveranstalter mussten stornieren“, so Taudien. Sie vermutet, dass die geplanten Fahrten zum Gasometer bei passenden Inzidenzen nachgeholt werden.

Nötig hätte es die Gasometer-Kasse jedenfalls. Seit der Hängung des Panoramabildes „Great Barrier Reef“ im November 2018 kamen 340.000 Gäste in der Unterwasserwelt vor der Küste Australiens. 65.000 waren es in vier Jahren „Rom 312“.

Service

Eine Vorab-Buchung eines Zeitfensters wird unter www.Gasometer-Pforzheim.de empfohlen; ein tagesaktueller negativer Test oder ein Impf- oder Genesungsnachweis ist erforderlich - im benachbarten Biergarten des Enzauenparks ist eine kostenlose Testmöglichkeit (von 9.30 bis 18 Uhr) eingerichtet. Ein Spontanbesuch ist bei niedriger Besucherzahl möglich. Infos findet man auf der Homepage unter www.gasometer-Pforzheim.de und über die Service-Hotline 07231/7760-997 (wochentags von 11 bis 12 Uhr).

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