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Amtsinhaber gegen Quereinsteiger

Zweikampf bei Bürgermeisterwahl in Illingen erwartet

Alle fünf Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Illingen treten beim zweiten Wahlgang am 25. Juli an. Drei gelten als chancenlos. Die Entscheidung dürfte zwischen Harald Eiberger und Armin Pioch fallen.

Baustelle Rathaus Illingen: Noch ist unklar, wer hier ab 25.Juli die Geschicke der Gemeinde lenken wird
Baustelle Rathaus Illingen: Noch ist unklar, wer hier ab 25.Juli die Geschicke der Gemeinde lenken wird Foto: Stefan Friedrich

Wenn Ende Juli in Illingen der neue Bürgermeister im zweiten Wahlgang bestimmt werden soll, dann dürfte es auf einen Zweikampf zwischen Amtsinhaber Harald Eiberger (parteilos) und Herausforderer Armin Pioch (Grüne) hinauslaufen, auch wenn alle fünf Kandidaten bereits angekündigt haben, dass sie noch einmal antreten werden.

Michael Thomsen (CDU) hatte bereits nach dem ersten Wahlgang erklärt, dass er sich mehr als 20 Prozent der Stimmen wünscht und Violetta Rehm (Linke) will mit Gendern ein Zeichen gegen die aus ihrer Sicht von alten Männern dominierte Kommunalpolitik setzen.

Samuel Speitelsbach stellt sich als Dauerkandidat ebenfalls noch einmal zur Wahl, obwohl er zuletzt nur 19 Stimmen geholt hat. Weitere Kandidaten haben sich für den zweiten Wahlgang nicht mehr gemeldet. Zumindest theoretisch wäre es möglich gewesen, dass ein zusätzlicher Bewerber seinen Hut erst jetzt in den Ring wirft.

Kein klarer Favorit vor zweitem Wahlgang in Illingen

Hört man sich in der Gemeinde um, dann lässt sich bislang kein klarerer Favorit für den 25. Juli ausmachen, gleichwohl Pioch im ersten Wahlgang etwa 200 Stimmen vor Eiberger lag – was allerdings auch die Befürworter des Amtsinhabers mobilisieren könnte.

Der hat sich nach kurzem Schock am Wahlabend nämlich zwischenzeitlich aufgerappelt und „nach zahlreichen positiven, ermunternden Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern sowie mit meiner Familie“ entschieden, dass er sich weiterhin mit all seiner Kraft und Fachwissen für seine Heimatgemeinde Illingen-Schützingen einsetzen wolle.

Es sei ihm allerdings auch „deutlich bewusst“ geworden, dass seine Art nicht bei allen Bürgern ankommt, reagiert Eiberger auf das Ergebnis aus dem ersten Wahlgang und verspricht: Er wolle diesbezüglich an sich arbeiten, um auch weiterhin seinen Beitrag dazu leisten zu können, „die bereits begonnenen und auch noch vor uns liegenden Projekte zu einem guten Abschluss zu bringen.“

Amtsinhaber Eibinger will Themen wie Osttangente in Illingen begleiten

Dazu zählen aus seiner Sicht Themen wie die Osttangente oder die Frage von neuen Gewerbe- und Wohnbauplätzen, die er mit seiner langjährigen Erfahrung begleiten will.

Pioch wiederum umgibt der Charme des Neuen und Unbekannten. Erfahrung, eine Gemeinde in der Größenordnung von Illingen zu führen, hat er allerdings nicht; auch keine Ausbildung auf Verwaltungsebene.

Der Quereinsteiger ist physikalisch-technischer Assistent, hat als Techniker gearbeitet, später noch Absatzwirtschaft studiert und viele Jahre selbständig als Programmierer gewirkt, ehe er im Februar 2016 die Wahl zum Bürgermeister in Grömbach gewonnen hat, eine Gemeinde, die 572 Einwohner hat – deutlich weniger als die knapp 8.000 Einwohner in Illingen also.

Herausforderer Pioch holte im ersten Wahlgang 42 Prozent

Und trotzdem hat er hier im ersten Wahlgang 42 Prozent der Stimmen geholt. Seither wird in Illingen vielfach diskutiert, ob das nur als Misstrauensvotum gegen den Amtsinhaber zu verstehen ist, oder ob man Pioch tatsächlich das Amt zutraut.

Pioch selbst ist jedenfalls überzeugt, dass er der richtige Mann für diese Position ist. Bürgermeister sei sein Traumberuf, versichert er auf seiner Webseite. Nirgendwo sonst sei man so gefordert und habe eine solche Gestaltungsmöglichkeit.

Ob er diese zukünftig auch in Illingen haben wird oder ob Eiberger die fehlenden rund 200 Stimmen am 25.Juli noch aufholt, das entscheidet am Ende der Wähler.

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