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Publikum von Theaterführung begeistert

Zeitreise im Knittlinger Museum durch den Faust-Kosmos

Eine außergewöhnliche Führung im Faust-Museum erfüllte die Erwartungen des Publikums. Auf jeder Etage fanden szenische Auftritte statt.

Mit David Bowies „Heroes“ verabschieden sich die Akteure, die ein begeistertes Publikum im Faust-Museum mit einem besonderen Erlebnis beglückt haben.
Mit David Bowies „Heroes“ verabschieden sich die Akteure, die ein begeistertes Publikum mit einem besonderen Erlebnis beglückt haben. Foto: Eva Filitz

Dass ein Museumsbesuch nicht trocken und langweilig sein muss, zeigte die Veranstaltung im Faust-Museum. Die neu erstmals angebotene Mischung „Fausto – Teatro – Vino“ machte neugierig, schnell war der Abend ausverkauft. Um es vorwegzunehmen: Die 32 Gäste, mehr Sitzplätze bieten die Räumlichkeiten nicht, waren restlos begeistert.

Knittlinger Museumsleiterin führt ins Thema ein

Für Fausto war Museumsleiterin Roth zuständig. Mit ihren wissenschaftlichen Ausführungen, genau abgestimmt auf die Thematik der verschiedenen Ausstellungsräume, belebte sie einen Faust-Kosmos von der Renaissance bis ins Heute.

Schauspieler der Knittlinger Theatergruppe „Laterna Mystica“ verkörperten das Teatro. Die Inhalte der Dauerausstellung bieten reichlich Stoff für bühnenreife Auftritte vom Erdgeschoss bis hinauf in die zweite Etage.

Und damit die Kehlen der Zuschauer vor lauter Staunen nicht trocken wurden, kredenzten Weingärtner Günther Hauff und Horst Steinhilper Weine verschiedener Rebsorten aus den Freudenstein-Hohenklinger Weinbergen. Vereinsmitglieder von Laterna Mystica deckten die Stehtische mit frisch zubereiteten Häppchen.

Teamleiterin war Gabi Leger, maßgeblich auch bei der Organisation beteiligt. Zum Auftakt an diesem warmen Sommerabend gab es einen Sektempfang vor dem Museum. Denise Roth begrüßte die erwartungsvoll gestimmten Gäste.

So vorbereitet, konnte Mephisto nicht mehr schrecken, und die Gesellschaft wechselte ins Museum. Auf jeder Etage fanden szenische Auftritte statt.

Zeitreise startet zwischen Konterfeis kluger Köpfe

Start einer nun beginnenden Reise durch faustische Zeiten war die Ausstellung im Erdgeschoss. Dominierten dort zunächst die Konterfeis kluger Köpfe, alles Zeitgenossen des um 1480 in Knittlingen geborenen Georg Johann Faust, brandete spontaner Beifall auf, als Roth eine Wand mit Porträts von Frauen öffnete, die schon im 15. Jahrhundert Rang und Namen hatten.

Fast verstummte Faust (Sascha Göring), als unerwartet die anwesende Katarina von Bora (Alexandra Schubert), Ehefrau von Martin Luther (Herbert Philip), die Malerinnen Sofonisba Anguissola (Jennifer Billeb) und Marietta Robusti (Jana Schaaf), die Lyrikerin Gaspara Stampa (Maysam Ez Eddin) und die Landesherrin und Wissenschaftlerin Caterina Sforza (Lydia Nagel) ihn unisono mit zornigen Worten zusammenstauchten.

Denn zuvor war er mit Macho-Gehabe in den Raum gepoltert. Nun sank er erschrocken auf die Knie und suchte nach einer Entschuldigung für sein zuvor verächtliches Benehmen.

Szenische Auftritte auf allen Etagen

Auch auf den übrigen Etagen fanden szenische Auftritte statt. Mephisto (Jonathan Hille) und der geheimnisvolle sprechende sternförmige Schrank waren Schwerpunkte in der ersten Etage.

Nur ein paar Stufen höher war die Gesellschaft in der Neuzeit angekommen, durch die Lord Byron (Fabien Reneaux), Faust nun im Goethe-Format (Sascha Göring), Goethe persönlich (Benjamin Sommer), Gretchen (Jana Schaaf) und Mephisto flanierten.

Mit David Bowies Song „Heroes“, vorgetragen von Jana Schaaf, nun Rocksängerin, endete ein in vieler Hinsicht bereichernder Abend.

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