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Corona-Pandemie spitzt sich zu

Corona-Hotspot Mühlacker: Volkshochschule wird wohl geschlossen

Es werden immer mehr: Die Zahl positiv auf das Corona-Virus Getesteten steigt. Dabei entwickelt sich Mühlacker zum Hotspot mit hohen Fallzahlen seit Anfang September.

Ein Abstrich wird in einem Labor auf das Coronavirus untersucht.
Ein Abstrich wird in einem Labor auf das Coronavirus untersucht. Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild

Die Corona-Pandemie spitzt sich im Enzkreis ähnlich wie in der Stadt Pforzheim wieder zu. „Wir sind drin in der Stufe zwei“, konstatierte Erster Landesbeamter Wolfgang Herz in der jüngsten Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses. Die drei Pandemiestufen hat das Land definiert und Stufe zwei ist mit 21,5 Infizierten pro 100 000 Einwohner für den Enzkreis erreicht.

Das heißt „obacht“, warnt Herz und verweist auch auf die inzwischen 109 Erkrankten in Pforzheim und Enzkreis. Noch bewege man sich landesweit im Mittelfeld, aber mit dynamischem Anstieg. Herz sendet die Botschaft an die Bevölkerung, die Spielregeln zu beachten, also Abstand zu wahren und Masken zu tragen. „Wir sind vom Warnwert 35 noch weit weg“ beruhigt Landrat Bastian Rosenau, der aber eine wachsende Nachlässigkeit der Bevölkerung registriert. Die Bevölkerung habe es in der Hand, ob verstärkt Einschnitte ins Alltagsleben notwendig würden.

Erneuter Anstieg der Todeszahlen

Die Leiterin des Gesundheitsamts Brigitte Joggerst untermauert die Lagebeschreibung mit Zahlen. Dazu zählt der erneute Anstieg der Todesfälle, die bis Anfang September bei 30 stagnierte, auf nun 36. Die Stationen der Klinken meldeten wieder mehr Behandlungsfälle, darunter auch zunehmend junge Infizierte. In Pforzheim sind mehr jüngere Menschen, im Enzkreis mehr ältere unter den neu Infizierten. Pandemiestufe zwei bedeutet laut Joggerst neben noch mehr Aufklärung auch stärkere Kontrollen der Einhaltung der Regeln. Und erste Einschränkungen in bestimmten Lebensbereichen.

Als Hotspot kristallisiert sich derzeit die Stadt Mühlacker heraus, mit hohen Fallzahlen seit Anfang September. Darunter Ausbrüche in Firmen mit bis zu 13 Infizierten. „Gestern schon wieder wurden vier Neuinfektionen gemeldet“, beklagt OB Frank Schneider.

Rückreisende aus Urlaubsgebieten seien inzwischen nicht mehr der Ausgangspunkt von Neuinfektionen, sondern ein Nachlassen beim Einhalten der Hygieneregeln. Erste Einschränkungen wie die Verschiebung von Hochzeitsfesten trage die Bevölkerung zum Glück mit. Bei Beerdigungen müssen zudem jetzt Masken getragen werden.

Betrieb der Volkshochschule in Gefahr

Demnächst werde wohl der Betrieb der Volkshochschule eingestellt, so Schneider. Immerhin scheine das Hygienekonzept an Schulen zu funktionieren, mit wenig Erkrankungen dort. Übervolle Schulbusse gelten aber als kritisch und hier will Schneider durch verstärkten Buseinsatz Abhilfe schaffen. Dass die Schüler aber an der Bushaltestelle und im Bus kaum Masken tragen, wird von ihm beklagt.

Auch bei Fußballspielen wird das Hygienekonzept in der Hitze des Gefechts wenig beachtet, berichteten die Kreisräte Heinrich Furrer (FWV) und Günter Bächle (CDU). Das werde überprüft, so Schneider, bevor es eine Allgemeinverfügung gebe. Amtsärztin Joggerst verspricht sich hier und bei Besuchern in Pflegeheimen Verbesserungen durch den Antigentest, der bald zur Verfügung stehe. Die Zahl der Testungen soll insgesamt erhöht werden.

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