Große Aufregung hat am Sonntag in Mühlacker-Lienzingen geherrscht. Bereits am Samstag, so bestätigt die Polizei auf Nachfrage, hatte ein Mann versucht, in ein Haus nahe des Ortsausgangs Richtung Zaisersweiher zu gelangen. Am Samstag hatten ihn die Beamten demnach ohne größere Probleme fortbringen können. Doch er kam wieder.
Um 10.45 Uhr am Sonntag sei der Mann noch einmal in das Haus eingedrungen, trotz gerichtlichen Betretungsverbots. Erneut rückte die Polizei an, suchte den Kontakt. Der Mann flüchtete daraufhin in ein Zimmer, verbarrikadierte sich „und griff die Einsatzkräfte von dort aus unvermittelt mit einer Axt an“, so heißt es in der Pressemitteilung der Polizei.
Axt-Angriff hat zwei Leichtverletzte zur Folge
Zwei Beamte seien durch die Axt leicht verletzt worden, ein Arzt musste laut einem Polizeisprecher nicht hinzugezogen werden. Und doch änderte das alles für den weiteren Verlauf des Einsatzes.
Ein Sondereinsatzkommando der Polizei rückte an, mit Nummernschildern aus diversen baden-württembergischen Kreisen. Hinzu kamen Verhandlungsspezialisten der Polizei. Ziel war, den Mann möglichst gefahrlos zu überwältigen. Dafür wurde auch ein Teil der Zaisersweiherer Straße gesperrt.
Mann verschanzt sich und spricht durchs Fenster
Der Mann hatte sich dann ans Fenster gestellt und den herbeigeeilten Polizisten und Anwohnern erklärt, der richterliche Beschluss sei ungültig, er habe alles richtig gemacht. Den Teil mit der Axt verschwieg er laut Zeugen. Schließlich hatten sich in seinem Rücken SEK-Beamte ins umstellte Haus geschlichen und ihn am Fenster überwältigt und abgeführt. Um 14 Uhr war der Einsatz beendet.
Eine Gefahr für die Bevölkerung, so die Polizei abschließend, habe nicht bestanden. Der Mann wurde in eine psychiatrische Einrichtung gebracht, aufgrund von „deutlichen Hinweisen auf eine akute psychische Beeinträchtigung“.
Außerdem sehe er nun einem Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung sowie wegen des offensichtlich illegalen Eindringens in das Wohnhaus entgegen.
