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Mit dem Rad nach Südfrankreich

Radler-Paar aus Knittlingen mahnt zu mehr Rücksicht im Straßenverkehr

Viele Tausend Kilometer haben Reinhard und Doris Kappes schon auf dem Rad zurückgelegt. Ab Mai dürften noch einige dazukommen. Denn dann bricht das Knittlinger Ehepaar in Richtung Südfrankreich auf.

Zurück im Sattel: Im Mai fahren Reinhard und Doris Kappes aus Kleinvillars nach Südfrankreich auf und wollen bei der Reise mit dem Rad neue Eindrücke sammeln.
Zurück im Sattel: Im Mai fahren Reinhard und Doris Kappes aus Kleinvillars nach Südfrankreich auf und wollen bei der Reise mit dem Rad neue Eindrücke sammeln. Foto: Reinhard Kappes

Aktiv, in Bewegung und viel draußen: Das ist das Ehepaar Kappes, das wie mehrfach berichtet im ersten Corona-Jahr 2020 mit dem Fahrrad fast 5.000 Kilometer quer durch Deutschland zurückgelegt hat.

Eine Wiederholung der „Pink-Ribbon-Tour“ werde es in der Form sicher nicht mehr geben, sagt Reinhard Kappes, der mit seiner Frau Doris lange in Dürrn gewohnt hat. Inzwischen ist das Ehepaar nach Kleinvillars umgezogen.

Bewegung hilft – sowohl bei der Vor- als auch bei der Nachsorge.
Reinhard Kappes, passionierter Radfahrer

Botschafter für die Krebsvorsorge-Organisation „Pink Ribbon“ wollen die beiden Radler bleiben. Auf ihrer 16-wöchigen „Schleifen-Tour“ vom Bodensee bis Bremerhaven ist das Paar mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Ihre Botschaft war: „Bewegung hilft – sowohl bei der Vor- als auch bei der Nachsorge“, sagt Reinhard Kappes.

Seine Erlebnisse hat das sportliche Paar während der Tour in 75 Blogeinträgen und 1.425 Fotos dokumentiert. Der schon länger geplante Reiseführer zur Tour sei immer noch am Werden, erzählt Reinhard Kappes und Vorträge dazu soll es auch geben.

Wir haben ein tolles, offenes und buntes Land.
Doris Kappes, Botschafterin von Pink Ribbon

„Wir haben ein tolles, offenes und buntes Land, in dem sich die Leute gegenseitig helfen“, schwärmte Doris Kappes nach der Tour über die vielen Begegnungen und Gespräche. „Von den Erlebnissen zehren wir immer noch“, ergänzt ihr Mann.

Der ehemalige Gewerkschafts-Sekretär und die Elektronikerin im Ruhestand sammeln aber auch neue Eindrücke bei Reisen mit dem Rad. Im vergangenen Juni sind die beiden zur Hochzeit von Freunden in der Nähe von Krakau gefahren.

Die Bedenken, die politische Lage und der Krieg in der Ukraine könnten ihnen einen Strich durch die Rechnung machen, waren unberechtigt. „Der Krieg war kein Thema“, sagt Kappes, der mit dem Fahrrad auch schon in Neuseeland unterwegs war und vor über zehn Jahren an der Friedensfahrt von Paris nach Moskau teilgenommen hat.

Paar bricht mit dem Rad in Richtung Südfrankreich auf

An Reisezielen mangelt es dem 76-Jährigen und seiner 13 Jahre jüngeren Frau nicht. „Es gibt noch viele offene Baustellen“, sagt er lachend. Im Mai bricht das Paar in Richtung Südfrankreich auf. Im Rhonetal wollen sie einen neuen Radweg testen.

Die Radwegesituation in Pforzheim und Umgebung hat Kappes, der beim Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Tourenleiter und Mitglied in der Radwege-Kommission war, auch im Blick.

Im Enzkreis habe sich das Radwegenetz verbessert. Der Metter-Radweg, eine Gemeinschaftsaktion mit dem Kreis Ludwigsburg, führt auch einen kleinen Abschnitt lang durch Sternenfels. Der Radweg soll im Juli eingeweiht werden.

Nicht glücklich ist Kappes über die Umleitung des Enztalradwegs während des Ausbaus der Enztalquerung der Autobahn 8 und des Neubaus der B10-Enzbrücke. Der Radweg führe jetzt durch Niefern mit einem steilen Stück die Pforzheimer Straße hoch bis zu Edeka. „Das ist nicht zumutbar“, findet Kappes, der stattdessen eine alternative Strecke über Niefern-Vorort nimmt.

Rücksichtnahme im Straßenverkehr liegt Radlerpaar am Herzen

Was dem Radler-Paar, das auch an der Critical-Mass-Bewegung teilnimmt, darüber hinaus am Herzen liegt, ist die gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr. 90 Prozent aller Autofahrer würden den vorgeschriebenen Überholabstand von zwei Metern einhalten – wo es geht.

Grundsätzlich gelte: „Rücksicht tut uns gut, schließlich sind wir alle mal Fußgänger, Radler oder Autofahrer“, sagt Reinhard Kappes. Nachholbedarf sieht er im Umgang mit Pedelecs oder E-Bikes.

Viele, die 20 Jahre nicht mehr Rad gefahren seien, wollten sofort losfahren, weiß das Paar. Dabei seien Trainingsstunden sinnvoll. Es sei wichtig, das Aufsteigen, Kurven drehen und Absteigen zu üben, findet Kappes und hat vor kurzem in Straubenhardt eine Übungsstunde gegeben. „Auf Anfrage mache ich das gerne“, sagt der Radel-Fan, der beides nutzt: das herkömmliche Fahrrad, im Winter aber auch gerne das Pedelec.

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