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Bürgermeisterwahl

Kandidaten-Duo liegt bei den Remchinger Fraktionen vorne

Nach der ersten Vorstellungsrunde der Bürgermeisterkandidaten in Remchingen sehen die Gemeinderäte zwei Kandidaten im Vorteil. Offiziell festlegen möchte sich keine Fraktion.

Moderator Kurt Ebel (links) mit den Remchinger Bürgermeisterkandidaten Andreas Wagner, Gerd Kunzmann, Philipp Hildinger und Julia Wieland (von links).
Auf der Bühne standen neben Moderator Kurt Ebel die vier Kandidaten Andreas Wagner, Gerd Kunzmann, Philipp Hildinger und Julia Wieland (von links) gleichrangig. Dabei scheint sich ein Zweikampf anzubahnen. Foto: Nico Roller

Die erste Vorstellungsrunde der Kandidaten im Remchinger Bürgermeister-Wahlkampf ist Geschichte. Einen wirklichen Favoriten nennt offiziell noch keine der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen. Wie eine Umfrage dieser Redaktion ergab, hat man allerdings klare Vorstellungen – die vor allem den derzeitigen Kämmerer Gerd Kunzmann und die derzeitige Huchenfelder Ortsvorsteherin Julia Wieland bevorzugen.

Das Schlüsselwort heißt Verwaltungskompetenz. „Mit ,ich lerne jetzt erstmal Bürgermeister’ kann ich nichts anfangen“, sagt Markus Gartner, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler (FWV). Offiziell sei das keine Positionierung für eine konkrete Person, inoffiziell bedeutet das aber eine Absage an die Kandidaten Andreas Wagner und Philipp Hildinger, die beide außerhalb der Verwaltung tätig sind.

Dieter Walch (CDU) findet das ebenfalls wichtig. Dabei ist Wagner sogar CDU-Mitglied, wenngleich er als unabhängiger Kandidat antritt. „Das spielt für uns keine Rolle“, so Walch über die vermeintliche Parteifreundschaft.

Wer Visionen hat, sollte sich aber auch die Realitäten anschauen.
Antje Hill, SPD-Fraktionsvorsitzende

Nicht weniger eindeutig äußert sich der Grünen-Fraktionsvorsitzende Klaus Fingerhut: „Die Verwaltungskompetenz ist uns neben der Umweltorientierung sehr wichtig.“

Noch deutlicher wird Antje Hill (SPD): „Wer Visionen hat, sollte sich aber auch die Realitäten anschauen.“ Es brauche Erfahrung, und die sehe sie persönlich vor allem bei Kunzmann vorhanden, wenngleich sie zugibt: „Frau Wieland hat in der Kandidatenrunde wirklich Punkte gemacht.“

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Läuft es also am Ende auf einen Zweikampf zwischen Kunzmann und Wieland hinaus? Altbürgermeister Wolfgang Oechsle (Bürgerliste) gibt sich zurückhaltend. Oechsle gilt als Kritiker des Remchinger Kämmerers, wünscht sich vor allem einen „bürgernahen“ Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. Offiziell Partei ergreifen wolle er nach dem Fiasko um den zurückgetretenen und von Oechsle unterstützten Kandidaten Heiko De Vita allerdings nicht.

Für die CDU ist die Hallenbad-Debatte in Remchingen beendet

Auffällig ist, dass bei keiner Fraktion die Kandidaten mit Themen punkten können. Dabei gäbe es ja Themen. Für die CDU ist das vor allem ein neuer Flächennutzungsplan, Fragen rund um das Thema Kindergärten oder auch der Neubau des Feuerwehrhauses in Nöttingen.

„Das sind Dinge, die finanziell schon massiv sind. Herr Kunzmann hat da sicherlich die Kompetenz – andere aber auch“, sagt Walch. Das Thema Hallenbad sieht er hingegen als „erledigt“ an. Es gebe ja positive Signale, dass es hier eine Förderung vom Bund gebe. „Wenn das kommt, ist klar, dass wir das im Gemeinderat beschließen.“

So klar sieht das Markus Gartner nicht. Da brauche es jemanden, der oder die Remchinger Interessen auch auf den höheren Ebenen durchsetzen kann. „Der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin muss die Klaviatur auch jenseits seiner Oktave spielen können“, so Gartner. „Der- oder diejenige muss auf der großen Bühne die Gespräche führen können, das erwarte ich.“ Dabei sieht auch er als drängendste Themen den Kinder- und Jugendcampus und die Ansiedlung von Gewerbe an.

Das sind auch die Punkte, die der SPD wichtig sind. „Das sind einfach unsere laufenden Projekte“, so Hill. „Da ist natürlich viel, was man sich wünschen könnte. Aber ich erwarte, dass die Politik, die wir hatten, weitergeht.“

Es ist niemand dabei wo wir sagen: Da stehen wir hinter.
Klaus Fingerhut, Grünen-Fraktionsvorsitzender

Die Grünen wollen sich nicht personell festlegen. „Es ist niemand dabei, wo wir sagen: Da stehen wir hinter.“ Es reiche jedenfalls nicht, bei der Umweltorientierung nur die Umstellung auf erneuerbare Energien zu propagieren. „Es gibt viele Aspekte des Naturschutzes in Remchingen“, sagt Fingerhut.

Der Antrag auf eine pestizidfreie Gemeinde stehe noch im Raum, „und das ist nur ein Thema“. Auch die jüngsten Abholzaktionen kritisiert er scharf, fordert wie Oechsle eine bessere Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgern.

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