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Tag des offenen Denkmals

Historische Gebäude in Pforzheim öffnen ihre Pforten und gewähren teilweise exklusive Einblicke

In Pforzheim wurden am Tag des offenen Denkmals unter anderem neun Führungen angeboten, die allesamt sehr gut besucht waren. Einer der Schwerpunkte war dabei das neue Rathaus.

Teilnehmer an der Kunstführung mit Kunsthistorikerin Christina Klittich (rechts).
Rund 20 Teilnehmer nahmen am Tag des offenen Denkmals an der Kunstführung „Kunst am Bau“ mit Kunsthistorikerin Christina Klittich (rechts) teil. Foto: Harald Bott

Neun Führungen umfasste in diesem Jahr das Programm des Tags des offenen Denkmals am Sonntag. Vor allem mit Blick auf das gute Wetter, das doch den ein oder die andere noch in die letztmals in diesem Jahr geöffneten Bäder gelockt haben dürfte, äußerte sich Kulturamtsleiterin Angelika Drescher mit dem Verlauf sehr zufrieden. Im Durchschnitt hätten rund 20 Personen an den einzelnen Führungen teilgenommen.

Im Wohnhaus in der Lisainestraße wird kurzfristig eine zweite Führung angeboten

Besondere Aufmerksamkeit fand die Besichtigung des Wohndoppelhauses in der Lisainestraße, zu der eine Voranmeldung erforderlich war. „Die Veranstaltung hätten wir vielfach vergeben können“, berichtete Drescher. Aus diesem Grund, freute sich Dr. Gudula Mayr von der Unteren Denkmalschutzbehörde, wurde kurzfristig ein zusätzlicher Termin anberaumt, sodass zweimal 15 Personen in den Genuss der Führung durch das denkmalgeschützte Gebäude kamen.

Rund 20 Personen versammelten sich um 13 Uhr am Eingang des Neuen Rathauses für die Kunstführung „Kunst am Bau“ mit der Kunsthistorikerin Christina Klittich. Seit 2005 stehe das Gebäude, das vor 50 Jahren seiner Bestimmung übergeben wurde, unter Denkmalschutz, begann Klittich. Damals wurden zur künstlerischen Ausschmückung des Hauses rund 400.000 Mark zur Verfügung gestellt. Beauftragt mit den einzelnen Arbeiten wurden sowohl ortsansässige als auch auswärtige Künstler.

„Viele der Werke, die wir heute sehen, wurden jedoch erst nach Einzug der Stadtverwaltung fertiggestellt“, berichtete Klittich. So auch das Aluminiumrelief des Baukeramikers und Bildhauers Rolf Gröger (1919 bis 1986), Vater der bekannten Pforzheimer Künstlerin Anina Gröger.

Gleich links hinter dem Haupteingang erzählt die Tafel von der Geschichte, der Geografie und den Menschen der Stadt. Dort werden die wichtigsten Jahreszahlen der Stadtgeschichte in Erinnerung gerufen. Auch auf die gläsernen Flügeltüren, gestaltet durch den Designer Reinhold Krause, ging Klittich ein. Diese würden bewusst mit den Glaskugeln der Deckenbeleuchtung korrespondieren, erläuterte die Kunsthistorikerin.

Weiter führte der Rundgang vorbei an dem Wandrelief von Irmgard Leusser in den Ratssaal, wo Klittich unter anderem auf die Wappen der einzelnen Stadtteile einging. Danach führte der Rundgang in den sechsten Stock, wo die Porträts der bisherigen Pforzheimer Bürgermeister zu sehen sind.

Der Tag des offenen Denkmals feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag. Seit 1993 wird er bundesweit durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ausgerichtet. Er findet jeweils am zweiten Sonntag im September statt und erfreut sich großer Beliebtheit. Ziel und Zweck der europaweiten Veranstaltung ist es, die Bedeutung des baukulturellen Erbes bewusst zu machen.

Die Eröffnung findet jedes Jahr in einer anderen Stadt statt. In diesem Jahr war es Münster in Nordrhein-Westfalen. In Baden-Württemberg wurden heuer an 685 Orten die Pforten geöffnet. Das war bundesweiter Rekord. In Bayern, dem Zweitplatzierten, waren es 635.

Das neue Rathaus war einer der Schwerpunkte der Führungen in Pforzheim

Einer der Schwerpunkte der Führungen in Pforzheim bildete das neue Rathaus. Außer der Kunstführung gab es dort zusätzlich eine einstündige Führung unter Leitung von Dr. Chris Gerbing, die auch im Reuchlinhaus die Gäste empfing. Um 14 Uhr hatten die Interessierten dann die Gelegenheit an einem Druck-Kurs teilzunehmen, in dem es die Gelegenheit gab, die persönlichen Ideen und Entwürfe auf einer alten Handpresse zu verwirklichen.

Eine weitere Station am Tag des offenen Denkmals war das Kollmar und Jordan Gebäude. Dort konnten sich die Interessierten auf die Spuren der Pforzheimer Schmuckindustrie begeben. Das Motto dieser Führung, durchgeführt ebenfalls von der Kunsthistorikerin Chris Gerbing, lautete „Vom Fabrikwohnhaus zur Fabrik – architektonische Einblicke in die Bleichstraße und den Stadtpark“.

Eine Sonderführung zwischen 11 und 14 Uhr gab es im Gasometer. Auch dort hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich über die Industriegeschichte Pforzheims zu informieren. Im Zentrum des Tages des offenen Denkmals stand aber neben dem Rathaus die Schlossbergkirche. Dort fand um 15 Uhr eine weitere Führung mit Christina Klittich von den Freunden der Schlossbergkirche statt.

Um 16 Uhr wurden der Stiftschor der Schlosskirche und die Markgräfliche Grablege sowie die Grüfte zum Thema. Um 17 Uhr war dann ein Glockenkonzert zu hören mit Bezirkskantor Wolfgang Bürck und Dr. Mathias Köhler. Veranstalter war die Ökumenische Citykirche.

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