Harmonischer kann eine Parteiwahl nicht laufen. Zügig und konzentriert arbeitete sich die SPD Pforzheim am Mittwochabend durch ihre zweite Delegiertenwahl seit Juli.
Die erste verlief bekanntlich weniger reibungslos. Damals kam es zu unschönen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern des selbsternannten Partei-Rebellen Uwe Hück und seinen innerparteilichen Gegenspielern um die Bundestagsabgeordnete Katja Mast.
Deutlich weniger Teilnehmer
Diesmal fehlten Hück und seine Anhänger und damit offenbar auch jegliches Konfliktpotenzial. Das wirkte sich – wahrscheinlich wie die Pandemie – negativ auf die Teilnehmerzahl aus. 62 stimmberechtigte Mitglieder waren einer Sprecherin zufolge anwesend. Bei der ersten Wahl im Juli waren es noch 136.
Mit 60 Stimmen das beste Ergebnis erzielte Ortsvereinsvorsitzende Johanna Kirsch. Sie und weitere 33 Delegierte des Ortsvereins Pforzheim sind am kommenden Samstag dabei, wenn voraussichtlich wieder die Bundestagsabgeordnete Katja Mast zur SPD-Kandidatin im Wahlkreis Pforzheim gekürt wird.
Für die Nominierungskonferenz im Landtagswahlkreis Pforzheim entsendet der Ortverein 55 Delegierte. Einzige Kandidatin ist bislang die Pforzheimer Stadträtin Annkathrin Wulff.
Hück und seine Gruppierung „Offene Partei“ hatten sich eigenen Angaben zufolge aufgrund der hohen Corona-Zahlen in Pforzheim für eine Verschiebung der Nominierung auf Januar eingesetzt.
Weil der Kreisvorstand dem Vorschlag mehrheitlich nicht folgte, hatte Hück einen Boykott der Wahl angekündigt. Sein Verbleib in der SPD Pforzheim gilt inzwischen als fraglich.
Hücks Name fällt kein einziges Mal
Bei den Anwesenden im Großen Saal des Pforzheimer Kongresszentrums, wurde Hücks Abwesenheit mit unverstellter Erleichterung aufgefasst. Katja Mast sprach in ihrer Rede über „von Eigeninteresse gelenkte Blockaden“, nannte dabei den renitenten Wahlverlierer US-Präsident Donald Trump, schlug aber sogleich den Bogen von Washington nach Pforzheim und deutete schließlich an, dass derlei Vorgänge auch in Pforzheim zu beobachten seien.
Der Name Uwe Hück fiel kein einiges Mal. Der angereiste Landesgeneralsekretär Sascha Binder warb für die Wahl von Mast und Wulff und erklärte: „Von diesem Abend soll das Signal nach Außen gehen: Die SPD Pforzheim ist ab heute wieder für euch da.“