Skip to main content

Festengagement am Theater

Traumberuf Schauspielerin: Sophia und Leoni ergattern in Pforzheim ihre erste Stelle

Sophia van den Berg und Leonie Jacobs kommen frisch von der Schauspielschule. Wie sie am Stadttheater Pforzheim direkt eine der begehrten Festanstellungen bekommen haben.

Zwei Frauen stehen vor Kostümen.
Sie schauen sich schon mal die Kostüme für „Der Geizige“ an, die beiden Schauspielerinnen Sophia van den Berg (links) und Leonie Jacobs. Beide haben in dieser Spielzeit ihr erstes Festengagement am Theater Pforzheim. Foto: Birgit Metzbaur

Sophia van den Berg und Leonie Jacobs sind beide jung – 24 und 22 Jahre alt. Sie kommen frisch von der Schauspielschule. In dieser Spielzeit haben sie ihr erstes festes Engagement am Stadttheater Pforzheim.

Van den Berg ist gleich bei der Eröffnungspremiere an diesem Freitag auf der Bühne mit dabei. Sie verkörpert Harpagons Tochter Elise in „Der Geizige“. Das Ensemble habe ihr den Einstieg „viel leichter gemacht“, als sie sich das vorgestellt hat, berichtet sie von den Proben.

Als große Herausforderung der Molière-Komödie erlebte sie das gemeinsame Timing und den Rhythmus, um die absurde Komik im großen Ensemble ins Symbolische umsetzen zu können.

Jacobs hatte bereits kurz Gelegenheit, sich dem Pforzheimer Publikum vorzustellen. Sie trat beim Familien-Theaterfest am Sonntag als Sängerin auf. Zudem gab es eine Lesung als Vorgeschmack auf „Tintenherz“, eine Produktion nach dem Bestseller von Cornelia Funke, in der Jacobs ab 15. November die Meggie spielen wird.

Direkt nach dem Studium im Traumberuf arbeiten

Beide Schauspielerinnen freuen sich, jetzt direkt nach dem Studium im Berufsleben angekommen zu sein. An der Uni lerne man viel und was man lernt, sei wichtig, aber der Theaterbetrieb sei dann doch noch mal anders, schildern die beiden Schauspielerinnen ihre Einstellungen.

Jacobs stand bereits direkt nach dem Abitur im Stadttheater Baden-Baden auf der Bühne und im Rahmen ihres Studiums an der staatlichen Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz am dortigen Landestheater. Dabei habe sie schon viele verschiedene Arbeitsweisen kennengelernt, doch es sei „immer wieder eine neue Herausforderung“, herauszufinden, was wichtig ist.

Während des Studiums mache man sich Druck, denke, nach dem Studium ist man fertig ausgebildet, ergänzt van den Berg. Aber: „Das Lernen hört nicht auf, jetzt geht es auf eine andere Art weiter.“

Für Jacobs war der Weg zur Schauspielerei und zum Stadttheater quasi vorgegeben. Ihr Vater, Oliver Jacobs, ist Schauspieler am Stadttheater Baden-Baden. „Ich bin total im Theater aufgewachsen“, erklärt sie.

Das Lernen hört nicht auf, jetzt geht es auf eine andere Art weiter.
Leonie Jacobs
Schauspielerin

Bei van den Berg war es ein Besuch im Jungen Schauspielhaus in Düsseldorf, wo sie aufgewachsen ist, der sie nachhaltig beeindruckte: „Tschick“, das Bühnenstück nach dem Bestseller-Jugendroman von Wolfgang Herrndorf. „Wie die tolle Energie des verfilmten Romans im Theater umgesetzt wurde, hat mich fasziniert.“ So nachhaltig, dass sie Lust darauf bekam, im Theater auf der Bühne zu stehen.

Ihr Studium mussten beide Schauspielerinnen teilweise noch unter besonderen Corona-Bedingungen absolvieren. „Sehr absurd“, erinnert sich van den Berg an Zoom-Proben und Aufführungen, bei denen zehn Studierende in ihren Wohnungen agierten und nur am Bildschirm zusammen kamen.

Jacobs war froh, dass sie das erste Semester noch in Präsenz hatte, so konnten sich die Studierenden zumindest noch kennenlernen.

Musik und Schauspielerei verbinden am Theater Pforzheim

Die Entscheidung für das Schauspiel am Theater war bei beiden eine bewusste Entscheidung. Jacobs, die schon ihr ganzes Leben lang singt, auch Geige und Klavier spielt, liebäugelte eine Zeit lang mit dem Genre Musical. Ihren Fokus hat sie dann doch auf das Schauspiel verlagert: „Das interessiert mich mehr.“

Das Musikalische könne sie ja trotzdem ausleben und „das ist cool“. Angesichts ihres musikalischen Interesses freut sie sich sehr, dass sie an einem Dreisparten-Theater gelandet ist.

Auch ihre Kollegin, van den Berg, freut sich über „verschiedene Künste unter einem Dach“. Sie hat sich während des Studiums mit kleinen Filmrollen und als Sprecherin beim NDR ausprobiert. Aber letztendlich gab auch sie dem Theater den Zuschlag. Sechs Wochen zusammen proben, ein Stück zusammen erarbeiten, „das ist etwas Besonderes, sehr schön und sehr aufregend“.

Schnell und warmherzig ins Pforzheimer Theater aufgenommen

Jacobs und van den Berg sind erst kurz in Pforzheim und trotzdem sagen sie unisono, dass sie sich hier am Theater bereits „wie zu Hause“ fühlen. Jacobs hatte bereits vor den Sommerferien die Gelegenheit Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen und ist begeistert, wie „total schnell und warmherzig“ sie aufgenommen wurde.

Sie freut sich nach vier Jahren Österreich, wo sie auch gerne war, der Heimat wieder näher zu sein. Während ihres Studiums in Linz konnte sie „mit dem Studentinnen-Status“ Theaterbühnen-Erfahrung sammeln.

Jetzt ist sie umso mehr neugierig darauf, wie es ist, „als vollwertiges Mitglied“ Teil des Ensembles zu sein. Für van den Berg ist die süddeutsche Umgebung neu. Sie staunt noch etwas über „die Berge“ gewöhnt sich schon langsam an den Dialekt und freut sich darauf, im Schwarzwald zu wandern.

nach oben Zurück zum Seitenanfang