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Gefahrstoff-Alarm und ein Toter

Großeinsatz in der Pforzheimer Nordstadt: Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen

Nach dem Großeinsatz am Freitagabend in der Salierstraße in Pforzheim, bei dem ein Toter gefunden wurde, ermittelt nun die Kriminalpolizei. Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen nach derzeitigem Kenntnisstand nicht vor.

Feuerwehreinsatz in der Pforzheimer Salierstraße.
Unter Atemschutz führte die Feuerwehr beim Großeinsatz in der Pforzheimer Salierstraße am Freitagabend Messungen durch, um festzustellen, ob die ausgetretenen Substanzen gefährlich sind. Foto: Igor Myroshnichenko

Für Aufsehen hat ein Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst am Freitagabend in der Pforzheimer Nordstadt gesorgt.

Um kurz vor 20 Uhr wurden die Einsatzkräfte in die Salierstraße gerufen. Dort war in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses eine Substanz ausgetreten, von der zunächst nicht klar war, ob sie eventuell für Menschen gefährlich sei.

Keine Hinweise auf ein Fremdverschulden

Wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Pforzheim mitteilt, wurde in der betreffenden Wohnung eine verstorbene Person gefunden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, allerdings liegen – wie es offiziell heißt – derzeit keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vor.

Zu möglichen weiteren Erkenntnissen wollte sich die Polizei mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen am Wochenende nicht äußern.

Sollte es neue Erkenntnisse, dann werde man diese „eventuell am Montag preisgeben“, heißt es auf BNN-Nachfrage aus der Pforzheimer Polizei-Pressestelle.

Über die Beschaffenheit des verdächtigen Stoffes sowie die Identität der toten Person lagen zunächst keine weiteren Informationen vor. Schnell machten jedoch in den sozialen Netzwerken Gerüchte die Runde, dass es sich um einen Suizid handle und sich der Tote mit der Substanz, wegen der die Einsatzkräfte in die Salierstraße gerufen wurden, das Leben nahm.

Feuerwehr war mit zehn Fahrzeugen und 25 Kräften vor Ort

Bei dem Großeinsatz, bei dem die Pforzheimer Berufsfeuerwehr laut Mitteilung der Polizei mit zehn Fahrzeugen – unter anderem mit einem Spezialfahrzeug – und 25 Kräften vor Ort war, wurde das betreffende Wohngebäude kontrolliert geräumt.

Zudem wurde ein sogenannter Sicherheitsradius im Umkreis von etwa 50 Metern eingerichtet, der abgesperrt wurde. Anwohner wurden gebeten, in ihren Häusern zu bleiben.

Die Berufsfeuerwehr führte unter Atemschutz im gesamten Gebäude Messungen durch, dabei wurde sie von einem Chemiker unterstützt.

Diese ergaben keine Hinweise auf eine Gefährdung für Dritte. Zwei Personen, die in der betreffenden Wohnung möglicherweise mit der Substanz in Berührung kamen, wurden vorsorglich dekontaminiert und in ein Krankenhaus gebracht. Weitere Menschen wurden nach bisherigem Informationsstand nicht verletzt.

Wegen des Einsatzes war der Bereich rund um das Haus am Freitagabend bis etwa 22.30 Uhr gesperrt. Nach Angaben der Polizei habe für die umliegende Bevölkerung keine Gefahr bestanden.

Hinweis der Redaktion

Die Badischen Neuesten Nachrichten berichten nicht über Suizide. Grund dafür ist, dass die Berichterstattung über Selbsttötungen erwiesenermaßen zu vielen Nachahmern führen kann. Ausnahmen werden nur gemacht, wenn ein Fall durch bestimmte Umstände besonders relevant ist. Sollten Sie selbst Probleme haben oder über Suizid nachdenken, gibt es in Deutschland 104 Seelsorgestellen, die jederzeit eine anonyme Beratung anbieten. Die kostenlosen Rufnummern lauten 0800 - 1110111 oder 0800 - 1110222.

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