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Obduktion entlastet

Tod eines 46-jährigen Mannes in Pforzheim: Polizei ist nicht schuld

Gerichtsmediziner entlasten die Pforzheimer Polizei im Falle eines am 4. Mai verstorbenen 46 Jahre alten Mannes. Beim Verfahren wegen Körperverletzung im Amt ist dagegen noch alles offen.

Ein Leuchtkasten mit einem roten Kreuz hängt vor der Notaufnahme eines Krankenhauses.
Der Mann hat sich trotz Lebensgefahr selbst entlassen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Entlastung für die Pforzheimer Polizei. Der Tod des 46 Jahre alten Mannes in der Nacht zum 4. Mai ist nicht mit einer Personenkontrolle und einem unsanften Revierverweis wenige Tage zuvor in Verbindung zu bringen.

Er starb aller Wahrscheinlichkeit nach an Atemversagen in Zusammenhang mit einer Lungenentzündung und einer möglichen Sepsis, so ein Sprecher des hier federführenden Landeskriminalamts in Stuttgart. Dies ist das Ergebnis einer Obduktion am Montag.

„Es gibt keinen Hinweis auf eine Gewalteinwirkung durch Dritte oder von außen“, fasst David Fritsch die bei der medizinischen Untersuchung gewonnenen Erkenntnisse zusammen.

Die Gerichtsmediziner hätten zwar Anhaltspunkte für einen Sturz auf den Hinterkopf gefunden, aber keine Hinweise darauf, dass der Mann daran gestorben sein könnte.

46-Jähriger hat sich in Pforzheim trotz Lebensgefahr selbst entlassen

Der 46-Jährige war am 3. Mai in einem Pforzheimer Krankenhaus wegen einer Erkrankung behandelt worden und hatte selbst von einem Treppensturz gesprochen.

Keine Beachtung schenkte der später Verstorbene dem Rat der Ärzte. Er entließ sich trotz diagnostizierter Lebensgefahr selbst und brach später in seiner Wohnung in der Durlacher Straße zusammen.

Es ist davon auszugehen, dass aus dem Prüffall kein Verfahren wird.
David Fritsch, Sprecher Landeskriminalamt

Eine Verbindung zur Polizei legte die Lebensgefährtin des Verstorbenen bei der Vernehmung. Sie vermutete ein Einwirken von Polizisten bei einer Personenkontrolle am 29. April sowie am Folgetag bei einem Platzverweis im Revier Nord.

Vor allem Zeugenbefragungen durch das Landeskriminalamt werden jetzt das Obduktionsergebnis ergänzen. „Aber es ist davon auszugehen, dass aus dem Prüffall kein Verfahren wird“, sagt Fritsch weiter.

Für Aufregung sorgte der Pforzheim Todesfall auch in Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz am 2. Mai in Mannheim. Dort kämpft die Polizei mit dem Vorwurf, unangemessen mit einem hilflosen Mann umgegangen zu sein und so zu dessen Tod beigetragen zu haben.

In Pforzheim führte ein ähnlich wirkender Vorfall am 23. Oktober auf dem Pfälzerplatz zu einem – ebenfalls in Stuttgart geführten – Ermittlungsverfahren gegen vier Polizisten wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt.

Dazu hieß es bereits Mitte Dezember, es stehe kurz vor dem Abschluss. Tatsächlich gibt es bis zu diesem Dienstag keinen Hinweis darauf, ob die Staatsanwaltschaft nun Anklage erheben möchte oder ob der Fall beigelegt wird.

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