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Politiker und Sportler treten an

So bereiten sich Promis in Pforzheim auf ihre Tänze beim Goldstadtpokal vor

Beim Goldstadtpokal in Pforzheim tanzen auch Promis wie Oberbürgermeister Peter Boch oder Markus Geiser mit. Auf ihre Auftritte bereiten sie sich zum Teil intensiv vor. Und manche bekommen zuhause Druck zu spüren.

Der OB tanzt: Oberbürgermeister Peter Boch und seine Frau (hier beim Goldstadtpokal 2020) gebührt traditionell der erste Tanz. Entsprechend sei man schon „im Training“, verrät das Stadtoberhaupt.
Oberbürgermeister Peter Boch und seine Frau gebührt traditionell der erste Tanz, wie hier beim hier beim Goldstadtpokal 2020. Foto: Harry Rubner

Die Publikumstänze sind das heimliche Highlight beim Goldstadtpokal. Pforzheimer Bürger, darunter viele Prominente, schieben sich nebst Begleitung über das Parkett. Manch einer überrascht mit ungeahnten Qualitäten, anderen stehen die Schweißperlen der drohenden Blamage auf der Stirn.

Wie also bereiten sich Pforzheims Promis auf die größte Tanzveranstaltung der Stadt vor? Und können sie überhaupt tanzen?

Druck jedenfalls baut Bernd Roßnagel auf, Präsident des Veranstalters Schwarz-Weiß Club Pforzheim. Der ehemalige Turniertänzer, der zuletzt bei der WM in der Jury saß, habe zwar bei den vergangenen Events zu viel Ablenkung gehabt. „Diesmal schaue ich bei den Publikumstänzen aber hin“, droht er augenzwinkernd.

OB Peter Boch soll einen Tanzkurs machen

Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) gibt den Vortänzer. „Wir sind im Training, ein bis zweimal die Woche“, sagt er selbstbewusst, gießt aber gleich Wasser in den Wein: „Es geht darum, die Schrittfolgen zu beherrschen. Beim Walzer, den Standard-Tänzen. Meine Frau schlägt schon seit Jahren vor, einen Tanzkurs zu machen.“

Andere sind da schon weiter, wie Thorsten Böhm berichtet. In seine Tanzschule habe sich eine Handvoll Promis zur Vorbereitung auf den Goldstadtpokal verlaufen. Namen will er nicht nennen. Aus Pietät? „Nein“, sagt er. „Das betrifft bei uns vor allem Menschen aus der Wirtschaft, die bereits Erlerntes festigen möchten, um auf dem Parkett gut auszusehen“, erklärt Böhm. „Es geht jetzt nicht rund wie beim Wiener Opernball, aber ein bisschen was ist spürbar.“

Einige lokale Politiker zähle man zu den Mitgliedern, die brauchten diese Auffrischung nicht. Die Pandemie hat auch Böhm hart getroffen, zusammengerechnet ein Jahr war seine Tanzschule geschlossen. Umso wichtiger sei, dass nun das Tanzleben in Pforzheim wieder aufblüht. „Es wäre wünschenswert, wenn die Tanzbegeisterung noch mehr in die Breite geht“, sagt Böhm.

Künstler René Dantes hofft auf Gnade

Einer dieser Kandidaten, die ihre Tanzleidenschaft noch entdecken müssen, ist René Dantes. Der Künstler also, der den diesjährigen Goldstadtpokal designt – und damit Anwesenheitspflicht hat. „Ich würde es gerne können“, gesteht er. „Ich hoffe aber, dass der Kelch an mir vorbeigeht, auch wenn ich mich auf die Veranstaltung freue.“

Ein bisschen zerknirscht antwortet der FDP-Landtagsfraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke auf die Frage, ob er denn tanzen kann. „Ja, aber nicht sehr gut.“ Er habe vor Jahren mal einen Auffrischungskurs gemacht, tanze zwei, drei Mal im Jahr „und das auch nur im Zusammenhang mit repräsentativen Verpflichtungen“. Am liebsten sei ihm noch der Foxtrott.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast, ganz Politikerin, antwortet auf die Frage nach den eigenen Tanzfähigkeiten ausweichend: „Ich freue mich, dass der Goldstadtpokal endlich wieder stattfindet. Ich bin auch in diesem Jahr wieder mit dabei. Das ist für die ganze Region einfach ein Highlight – von den beeindruckenden sportlichen Leistungen bis hin zu den Publikumstänzen. Mein persönlicher Lieblingstanz ist die Rumba.“ Dieses Jahr bereite sie sich jedenfalls nicht explizit auf die Publikumstänze vor.

Einigermaßen unfallfrei bekomme ich den Wiener Walzer hin.
Gunther Krichbaum, CDU-Bundestagsabgeordneter

Vier davon sind geplant, als Pausenfüller zwischen den einzelnen Etappen des dreigeteilten Events, bei dem am Samstag (ab 19 Uhr im Congresscentrum) neben dem Lateinturnier auch noch ein Standard- und ein Jugendturnier ausgetragen werden.

Kleine Brötchen backt der CDU-Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum. Ob er tanzen könne? „Wer kann das schon von sich behaupten? Einigermaßen unfallfrei bekomme ich den Wiener Walzer hin, der schönste Tanz ist für mich aber der Tango mit all seiner Leidenschaft“, sagt er. Früher habe auch er sich intensiv auf die Publikumstänze vorbereitet. „Davon ist aber vieles in Vergessenheit geraten. Meine Frau sähe mich beim Thema Tanzen gerne in einer aktiveren Rolle.“

Fußballer Markus Geiser spürt Druck von der Verlobten

Solch einen hauseigenen Druck könnte künftig auch Markus Geiser verspüren. Der Vorsitzende des Fußball-Oberligisten 1. CfR Pforzheim tanze „eher im Stadion als auf dem Parkett. Ich kriege allenfalls einen Discofox hin. Sehr zum Leidwesen meiner Verlobten“, gibt er unumwunden zu.

„Ich finde es aber toll, wenn die Leute so tanzen können. Ich habe ja auch schon ein paarmal ,Let’s Dance’ angeschaut. Aber ich bin ja auch kein Profifußballer geworden“, so Geiser. Dieses Jahr sei er zwar aus familiären Gründen verhindert. Aber die Bald-Gattin würde es sicherlich freuen, das Event zu besuchen. „Jedes sportliche Event in Pforzheim finde ich toll“, so Geiser.

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