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Auf dem Marktplatz

Weihnachtsmarkt in Pforzheim startet mit vielen Besuchern

Schon mittags ist gut was los auf dem Weihnachtsmarkt in Pforzheim. Eine bedeutende Neuerung: Die Budenstadt nimmt diesmal die gesamte Fläche ein.

Am Glühweinstand
Ein Hoch auf den Weihnachtsmarkt: Natalie und Sascha Kaiser betreiben einen Glühweinstand am Marktplatz. Die beiden Pforzheimer stoßen mit einem Stammkunden an, dem 86-jährigen Karl Eberle. Foto: Tom Rebel

Die Budenstadt ist am Montag eine gute Stunde geöffnet und zeigt schon magische Anziehungskraft: Viele Menschen tummeln sich um die Mittagszeit auf dem Pforzheimer Marktplatz. Zugegeben, die drei jungen Männer, die im KfZ-Bereich ihren Meister anstreben, treibt der Hunger in die City.

„Wir brauchen eigentlich nur was zu essen“, sagt Benedikt. Nach Wurst und Glühwein stellt er sich mit seinen Kollegen Andreas und Alex für Crêpes „zum Nachtisch“ an. Stadtsprecher Philip Mukherjee nutzt die Mittaspause ebenfalls für einen „Outdoor-Imbiss“ bei Langos mit Käse und Schmand. Er freut sich darüber, dass der Weihnachtsmarkt in seiner 50. Auflage den Marktplatz bis 22. Dezember komplett bespielen kann.

Besucher loben die neue Anordnung auf Pforzheimer Weihnachtsmarkt

Auch wenn die Essens- und Getränkestände um diese Zeit deutlich mehr Zulauf haben, als solche, an denen Weihnachtsdeko, Olivenholzbretter und Schmuck angeboten werden, so sind beim Schlendern rund um die 37 Buden auf dem Marktplatz – zehn weitere sind in der Fußgängerzone – immer wieder positive Kommentare zu hören.

„Es ist viel großzügiger, nicht so eng wie in der Fußgängerzone“, finden Manfred und Elke Kircher. Ein anderes Ehepaar, Daniela und Sven, zeigt sich angetan von der Weitläufigkeit und der „gelungenen Anordnung“ sowohl des Budenzaubers auf dem Marktplatz als auch jenem im Blumenhof, wo zeitgleich das Mittelalter Einzug gehalten hat. „Es ist besser als sonst, harmonischer und hat ein ganz anderes Flair.“

Das vielgerühmte neue Flair: Marktmeister Marc Pfrommer, der zusammen mit den Schaustellern dafür verantwortlich ist, will lieber noch abwarten, bevor er sich in Schwärmereien verliert. „Ich bin gespannt auf heute Abend“, blickt er voraus auf den ersten Programmhöhepunkt, die Dambedei-Ausgabe.

Viel Lob hat Pfrommer für die Technischen Dienste: Das Team hat in filigraner Arbeit den Weihnachtsbaum im Zentrum mit aus Holz gefertigten Waldtieren dekoriert, den Platz des 23. Februar mit Wichteln geschmückt und einen Weihnachtsmann ausgesägt, der sich an einem Rathausfenster hochzieht. Liebevolle Details, mit denen die Stadt ihre kleine Budenstadt mit zusätzlichem Zauber ausstattet.

An einem Stand am Rathaus schenken Natalie und Sascha Kaiser Glühwein aus. „Der beste Stand“, ruft der 74-jährige Kurt. Er und der 86-jährige Karl Eberle lassen sich den zweiten Becher schmecken.

Er komme schon seit 50 Jahren hierher, erklärt Eberle. Die Kaisers freuen sich über solche Stammgäste. Das Pforzheimer Ehepaar hat den Stand von Harry Lutz übernommen. „Wir sind die nächste Generation.“

Und die steht auch im Flammkuchenstand um die Ecke bereits mit am Ofen. Seit über 25 Jahren verköstigt dort Jürgen Bertsch aus Pirmasens seine Besucher. „Weitere 25 mache ich nicht“, sagt er und deutet auf Jonas Weinkauff, seinen Sohn.

Beide sind am Montag zufrieden. „Unser Start war über die Maßen erfolgreich.“ Erstmals in Pforzheim ist ein Stand wenige Meter weiter, an dem Sineray Gürbüz und Zoja Prokopschuk „Handbrot“ anbieten – mit Schinken und Käse oder Champignons und Käse.

Der Weihnachtsmarkt gehört einfach dazu und belebt die Stadt.
Katalin Stiess, Einzelhändlerin und Besucherin

Katalin Sties hat bereits gekostet. „Sehr lecker“, sagt die Einzelhändlerin, die sich mit Julia Keller zur Mittagspause verabredet hat. Beide freuen sich über die Rückkehr des Weihnachtsmarkts. „Er gehört einfach dazu und er belebt die Stadt“, findet Stiess.

Wie sehr er die Stadt belebt, zeigt sich auch beim Kinderkarussell von Karmo Thelen. Traktor, Pferdekutsche, Bus und andere Gefährte finden ständig neue Fahrer – oder solche, wie Hannes, die gar nicht genug kriegen können. „Er fährt so gerne Traktor“, erklärt Mutter Isabelle Keller. Für den Dreijährigen ist es der erste Weihnachtsmarkt im Leben.

Suchend schlendert Denise Rügamer aus Karlsruhe an den Buden vorbei. Sie kommt gerade von einem Coaching, kennt den hiesigen Weihnachtsmarkt aus ihrer Teenagerzeit und findet ihn einfach gemütlich. „Jetzt darf man wieder Weihnachtsmarkt-Feeling haben“, freut sie sich.

Weihnachtsmarkt-Feeling, in das sich mittelalterliches Flair mischt: Auf dem Blumenhof einige Meter hat das Leben ebenfalls begonnen. Ein junger Mann scheint einen langen Stab zu jonglieren – eine Trockenübung für bevorstehende Shows.

„Ich bin Feuerwerfer“, erklärt Sese. Bademeister Jens schaut ihm zu. Wie die Stimmung ist? „Sehr gut“, sagt Sese. „Wir sind lange genug herumgesessen.“

Stunden später sorgen 500 Dambedeis für noch mehr Zulauf. Familien mit Kindern strömen zur Aktionsbühne, um die kostenlose Leckerei zu ergattern. Die Dunkelheit gibt nun dem Budenzauber den letzten Anstrich.

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