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Nach Aus im Halbfinale

Carolina Krafzik aus Öschelbronn zieht positives Olympia-Fazit

Carolina Krafzik hat das Finale über 400 Meter Hürden in Tokio verpasst. Ihre Laune ließ sich die Öschelbronner Frohnatur dadurch aber nicht verderben.

 Leichtathletik: Olympia, 400m Hürden, Frauen, Halbfinale, im Olympiastadion. Carolina Krafzik aus Deutschland in Aktion.
Öschelbronns Hürdenläuferin Carolina Krafzik zeigte sich trotz Halbfinal-Aus vom heftigen Platzregen im Olympiastadion in Tokio unbeeindruckt. Foto: Michael Kappeler/dpa

Die äußeren Bedingungen waren alles andere als angenehm gewesen. Kurz vor Carolina Krafziks Halbfinallauf über 400-Meter-Hürden öffnete am Montagvormittag über dem Olympiastadion in Tokio der Himmel seine Schleusen.

Doch während ein paar Meter weiter die Stabhochspringerinnen und Diskuswerferinnen nach Rutschpartien und aufgrund der großen Verletzungsgefahr vehement eine Unterbrechung ihrer Wettbewerbe forderten, drückte die Öschelbronnerin Krafzik entschlossen ihre Spikeschuhe auf Bahn vier in die Fußstützen des Startblocks. Dem Wolkenbruch zum Trotz.

„Den Regen habe ich einfach mit Humor genommen. In Deutschland hat es das letzte halbe Jahr auch nur geregnet. Ich habe versucht, meine Hände irgendwie zu trocknen, um nicht am Startblock auszurutschen“, sagte die 26-Jährige nach ihrem Lauf gegenüber dem Ersten. Auch von einem Fehlstart ihrer norwegischen Kontrahentin Amalie Iuel ließ sich die ehemalige Athletin der TSG Niefern, die inzwischen für den VfL Sindelfingen startet, nicht weiter beirren.

Es war schon arg, die Bahn war extrem nass.
Carolina Krafzik, die ihr Halbfinale bei strömendem Regen lief

„Ich habe nichts zu verlieren“, hatte Krafzik schon vor ihrem Halbfinal-Start gesagt. Entsprechend ging die Grundschullehrerin aus Wimsheim das Rennen im Regen über die zehn Hürden auch an. „Es war schon arg, die Bahn war extrem nass“, sagte Krafzik. „Mein persönlicher Plan war, nicht zu trippeln, sondern mit einem guten Rhythmus durchzulaufen. Das hat funktioniert.“

Krafzik kommt nach 54,96 Sekunden als Vierte ins Ziel

Am Ende wurde sie in 54,96 Sekunden Vierte und genehmigte sich, bei strömendem Regen und auf einer Treppe im Stadion sitzend, erst einmal einen Schluck Wasser. Dass sie das Finale verpasste, konnte sie verschmerzen.

Ich nehme viel Freude und Erfahrung mit, dabei gewesen zu sein.
Carolina Krafzik, Hürdenläuferin aus Öschelbronn

„Ich bin Top Ten of the World, das hört sich sehr, sehr gut an. Wer hätte das gedacht? Ich definitiv nicht, als ich hierher gefahren bin. Und nochmal eine 54er-Zeit, damit kann ich super leben. Man muss es so nehmen, wie es kommt und man kann nicht jeden Tag persönliche Bestzeit laufen“, so Krafzik, die im Vorlauf in 54,72 Sekunden persönliche Bestzeit und die schnellste deutsche Hürdenzeit seit 21 Jahren gelaufen war. „Ich nehme viel Freude und Erfahrung mit, dabei gewesen zu sein. Auch wenn es ohne Zuschauer anders ist.“

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