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Handball-Spitzenspiel

Rhein-Neckar Löwen bringen SG Flensburg-Handewitt an den Rand einer Niederlage

Für überschäumenden Jubel unmittelbar nach der Schlusssirene eines spektakulären Handballspiels fehlten den Rhein-Neckar Löwen sowohl die Energie als auch die Motivation. Beim 26:26 war für die Badener mehr drin.

27.05.2021, Schleswig-Holstein, Flensburg: Handball, Bundesliga, SG Flensburg-Handewitt - Rhein-Neckar Löwen, 31. Spieltag: Andy Schmid von den Rhein-Neckar Löwen wirft auf das Tor. Foto: Frank Molter/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In des Gegners Luftraum: Andy Schmid von den Rhein-Neckar Löwen beim Sprungwurf. Foto: Frank Molter/dpa

Vermutlich hat sich die Freude über eine der besten Saisonleistungen und einem Punktgewinn in der gefürchteten „Hölle Nord“ bei bei den Profis erst später am Donnerstagabend beim Heimflug nach Mannheim Bahn gebrochen.

Die Löwen hatten den favorisierten Gastgeber SG Flensburg-Handewitt am Rande dessen erster Heimniederlage seit vier Jahren, aber wie schon im Hinspiel brachten die Badener eine zwischenzeitliche Sieben-Tore-Führung nicht über die Uhr und mussten sich mit einem Punkt begnügen. 26:26 endete das hochklassige Topspiel, in dem die Löwen zur Halbzeit mit 16:11 vorne gelegen hatten.

„So richtig happy sind wir nicht“, gab Andy Schmid unmittelbar nach dem Ende die Stimmung wieder. „Aufgrund des Spielverlaufs hätten wir beide Punkte holen müssen.“ Aber der Spielmacher, der sich wie die gesamte Mannschaft eine halbe Woche nach dem bitteren Halbfinal-Aus in der European League in einer ganz anderen Form präsentiert hatte, bewertete die Punkteteilung aufgrund zweier doch recht unterschiedlicher Halbzeiten „vielleicht ja in Ordnung.“

Torhüter Andreas Palicka trauerte ebenfalls einem Punkt nach, bezeichnete den einen gewonnenen Zähler aber dennoch als sehr respektabel. „Wir haben heute gezeigt, dass wir eine richtig gute Mannschaft haben“, betonte Palicka.

Rhein-Neckar Löwen gegen SG Flensburg-Handewitt nie im Rückstand

Die Löwen lagen in den gesamten 60 Minuten nie in Rückstand. Bis zur zwölften Minute und dem 5:6 hielten die Flensburger Anschluss an die hoch konzentriert agierenden Gäste, dann zog der Tabellendritte binnen neun Minuten auf 14:7 davon.

Die Badener, die erst am Nachmittag per Charterflug angereist waren, zwangen mit einer sehr offensiven und aggressiven Deckung die Flensburger immer wieder zu technischen Fehlern oder schlechten Abschlüssen. Dadurch konnten die Löwen ein ums andere Mal ihr Tempospiel aufziehen.

Und hätte Torbjörn Bergerud im Tor der Flensburger nicht gar noch besser gehalten als Andreas Palicka auf Seiten der Kronauer und Ex-Löwe Mads Mensah sieben seiner insgesamt neun Tore schon vor der Pause erzielt, die Gäste wären noch weiter enteilt.

„Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft. Das war von der ersten Minute an ein überragender kämpferischer Auftritt“, lobte der inzwischen in die Hauptverantwortung gerückte Co-Trainer Klaus Gärtner. Zusammen mit Noch-Chefcoach Martin Schwalb hatte er als Taktik auf mutige Vorwärtsverteidigung gesetzt.

Trainer Klaus Gärtner: „Das ist uns nicht ganz gelungen“

„Wir wollten etwas anderes machen als sonst alle. Wir haben gedacht, wir suchen die Zweikämpfe und versuchen, die Flensburger abzuarbeiten. Das ist uns nicht ganz gelungen. Aber in der ersten Halbzeit war das schon richtig gut von uns.“ Als vorgezogener Mann in der 5-1-Abwehrformation überzeugte Ymir Gislason in den Duellen mit SG-Regisseur Jim Gottfridsson in der Rolle des Spielverderbers.

Die Gastgeber bewiesen indessen nicht minder große Moral wie die Löwen. Binnen elf Minuten machten sie den Pausenrückstand wett, Ex-Löwe Marius Steinhauser glich zum 18:18 aus. Doch die Gäste hielten dagegen. Nach einem 4:0-Lauf, bei dem der zusammen mit Schmid erfolgreichste Werfer Niklas Kirkelökke zwei seiner sieben Tore erzielte, führten die Löwen in der 47. Minute mit 23:19. In einer spannenden Schlussphase kamen die Flensburger erneut heran, aber nicht vorbei.

SG Flensburg-Handewitt: Mensah (9), Golla (4), Gottfridsson (3/2), Rod (3), Hald Jensen (2), Svan (2), Wanne (2), Steinhauser (1).

Rhein-Neckar Löwen: Kirkelökke (7), Schmid (7), Tollbring (5), Kohlbacher (2), Lagergren (2), Gislason (1), Nilsson (1), Veigel (1).

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