Skip to main content

4:2 in Würzburg

KSC bringt Vorsprung in Unterzahl nach Hause und schießt alle sechs Tore selbst

Der Karlsruher SC hat sein erstes Spiel im Jahr 2021 trotz Unterzahl und zweier Eigentore mit 4:2 (3:1) bei den Würzburger Kickers gewonnen.

Mann des Spiels: Marvin Wanitzek erzielt kurz vor der Pause aus 18 Metern Torentfernung ein Traumtor zum Halbzeitstand von 3:1 für den KSC.
Mann des Spiels: Marvin Wanitzek erzielt kurz vor der Pause aus 18 Metern Torentfernung ein Traumtor zum Halbzeitstand von 3:1 für den KSC. Foto: Helge Prang/GES

Als Mann des Spiels stand Marvin Wanitzek schon zur Pause fest. Mit zwei Treffern ins richtige und einen weiteren ins falsche Netz war der Zehner des Karlsruher SC bis dahin aufgefallen. Nach Abpfiff der ersten Partie im neuen Jahr reichte den Badenern beim harmlosen Schlusslicht Würzburger Kickers der so herausgeschossene Vorsprung.

Am Ende gewann der KSC trotz halbstündiger Unterzahl und zweier Eigentore mit 4:2 (3:1). Die Blau-Weißen beendeten damit eine Negativserie von zuvor vier verlorenen Ligapartien und verbesserten sich durch den verdienten Sieg in einem ereignisreichen Match auf den achten Tabellenplatz.

Für das folgende Heimspiel am Freitag (18 Uhr) gegen die Spvgg Greuther Fürth werden Dirk Carlson (Gelb-Rot) und Lukas Fröde (5. Gelbe) dem KSC wegen Spielsperren nicht zur Verfügung stehen.

Corona-Fall vor Anpfiff

Auch wenn die schon im alten Jahr durch Covid-19 gebeutelten Würzburger kurzfristig einen positiven Corona-Fall in ihren Lizenzspielerreihen zu vermelden hatten, hatte das Spiel am Samstag in der Flyeralarm-Arena nicht mehr auf der Kippe gestanden.

Da alle anderen Befunde der jüngsten Testreihe bei den Kickers negativ ausgefallen waren, gab Schiedsrichter Benjamin Corthus die Partie auf dem Dallenberg pünktlich um 13 Uhr frei.

Im Negativtrend vor Anpfiff vereint

Würzburg (vier Niederlagen in Folge) und der KSC (drei Niederlagen) ähnelten einander im letzten Trend des alten Jahres. Die Würzburger Kickers waren mit Blick auf die für sie anstehende Englische Woche (Nachholspiel am Mittwoch gegen den FC St. Pauli) fast dazu verpflichtet, den KSC erstmals in ihrer Clubgeschichte zu schlagen.

KSC-Trainer Christian Eichner bot in seiner Startelf für den gesperrten Philip Heise wie erwartet Dirk Carlson auf der Linksverteidigerposition auf. Lukas Fröde, der bei der 1:2-Niederlage gegen den Hamburger SV vor Weihnachten nicht berücksichtigt worden war, kehrte ins Team zurück. Für den Sechser blieb Malik Batmaz auf der Bank. Eichner kehrte zum 4-1-4-1 zurück.

Kickers-Zugänge nur Zuschauer

Würzburgs Trainer Bernhard Trares, der bei der 0:2-Niederlage in Darmstadt am 13. Spieltag mit 14 einsatzfähigen Akteuren auszukommen hatte, nahm zum Jahresauftakt in seiner im 3-5-2 gestaffelten Mannschaft insgesamt acht Wechsel vor.

Die Winter-Zugänge Rolf Feltscher und Stefan Maierhofer waren noch nicht spielberechtigt. Den Vertrag mit Mittelfeldspieler Keanu Staude, der im Sommer schon vor der Unterschrift beim KSC gestanden hatte, beendeten die Franken am Spieltag im gegenseitigen Einvernehmen.

Carlson nach acht Sekunden verwarnt

Acht Sekunden war die Partie alt, da war Carlson nach einem übereifrigen Foul gegen Dominic Baumann mit Gelb belastet. Das war rekordverdächtig. Die Karlsruher begannen selbstbewusst und kamen nach acht Minuten zu einer ersten Chance. Nach einem Foul von Nzuzi Toko an KSC-Torjäger Philipp Hofmann setzte Marvin Wanitzek seinen Freistoß aus 19 Metern neben das Tor.

Für seinen abgeklärten Beginn sah sich der KSC nach zwölf Minuten belohnt. Nach einem Abstoß von Würzburgs Keeper Fabian Giefer erreihte Kapitän Jérome Gondorf hinter der Mittellinie den Ball per Kopf, danach ging es über Wanitzek, der Marc Lorenz über die linke Seite einsetzte schnell: Die scharfe Flanke des Linksaußen in Richtung des ersten Pfostens nutzte der Bremer Leihspieler Benjamin Goller, der am Neujahrtag 22 Jahre alte geworden war, mit dem rechten Fuß zur Führung der Gäste.

Fröde holt sich fünfte Gelbe ab

Die Kickers zeigten sich beeindruckt, ließen den Karlsruhern zu viel Platz und kamen selbst erst nach 19 Minuten überhaupt zu einem ersten Abschluss. Der Drehschuss von Baumann nach Vorarbeit von Patrick Sontheimer stellte Marius Gersbeck im KSC-Tor aber keine größeren Probleme.

Keine Minute später holte sich Fröde nach einem Foul gegen Sontheimer im Mittelfeld seine fünfte Gelbe in dieser Saison ab, womit er am Freitag im Heimspiel der Karlsruher gegen die Spvgg Greuther Fürth gesperrt fehlen wird.

Nachlässig in der Rückwärtsbewegung, wobei Fröde daran mitbeteiligt war, zeigte sich der KSC in der 22. Minute. David Kopacz durfte sich mit Ball ungestört in Szene setzen, sein Abschluss aus der Distanz fiel aber zu ungenau aus. Wie so vieles im Spiel der Würzburger, die sich mit dem Ball zu hektisch und in der Rückwärtsbewegung oft auch zu zaghaft anstellten.

Wanitzeks Doppelschlag auf beiden Seiten

Die Konsequenz folgte nach nicht mal einer halben Stunde. Einen überlegten Spielzug über Gondorf, Marco Thiede und Hofmann machte Wanitzek durch seinen überlegten Querpass auf links zu Lorenz brandgefährlich. Die prompte Hereingabe von Lorenz ermöglichte dem sträflich alleine gelassenen Wanitzek das vierte Saisontor.

Schon drei Minuten später war Wanitzek wieder Torschütze. Allerdings auf der gegenüberliegenden Seite. Nach einer kurz ausgeführten Ecke der Würzburger wollte er im eigenen Strafraum den Ball nach einem Schuss von David Kopacz abwehren und fälschte die Kugel bei dem Versuch entscheidend zum glücklichen Würzburger Anschlusstreffer ins eigene Tor ab.

Bald sah sich auch Gondorf nach einem taktischen Foul verwarnt und nach einem weiteren Zweikampf von Cortus ermahnt. Der Kapitän musste fortan schwer aufpassen.

Traumtor als Antwort

Der erste Versuch, den alten Abstand vor der Pause wiederherzustellen, scheiterte. So fischte Giefer einen Schuss Hofmanns (36.) aus dem Toreck.

Schließlich schlug Wanitzek nochmals zu. Von Goller eingesetzt, zog er – von den Kickers nicht gestört – vom rechten Flügel nach innen Richtung Strafraum und zirkelte den Ball dann aus 18 Metern mit dem linken Fuß ins linke Kreuzeck. Ein Traumtor.

Gondorf per Heber zum 4:1

Trares musste reagieren. Und er tat das mit drei Wechseln zur Pause. Vladimir Nikolov, Frank Ronstadt und Hendrik Hansen kamen für Toko, Meisel und Munsy. Bevor die frischen Kräfte sich erstmals in Szene setzen konnten, hatte der KSC auf 4:1 erhöht.

Nach einem Ballverlust von Lars Dietz schalteten die Karlsruher schnell. Der von Lorenz geschickte Hofmann stürmte auf das Würzburger Tor zu, legte sich den Ball etwas zu weit vor, so dass der aus seinem Kasten herausgeeilte Giefer hinter dem Sechzehner vor ihm mit einer Grätsche klären konnte. Der Ball landete im Zentrum bei Gondorf, der ihn dann aus 30 Metern gefühlvoll über Dietz ins verlassene Kickers-Tor hob.

Carlson sieht Gelb-Rot

Nach nicht ganz einer Stunde Spielzeit geschah, was sich angekündigt hatte. Der luxemburgische Nationalspieler Carlson sah nach einem taktischen Foul gegen Baumann Gelb-Rot, so dass die Gäste das Kräftemessen mit neun Feldspielern über die Zeit bringen mussten.

Der KSC probierte es danach vorzugsweise mit hohen Bällen auf Hofmann. Und kam in der 66. Minute nach einem von Gondorf eingeleiteten Konter und einem wunderbaren Pass von Goller durch den KSC-Stürmer zur nächsten Chance. Giefer verhinderte gegen den Torjäger einen höheren Rückstand.

Kobald fälscht entscheidend ins eigene Tor ab

Die Würzburger mühten sich um ein Lebenszeichen und erfuhren in der 68. Minute die Hilfe der Karlsruher Hintermannschaft. Die Kickers spielten sich unbehelligt bis zur Strafraumgrenze durch. Der Torschuss von Baumann landete dank des Oberschenkels von KSC-Verteidiger Christoph Kobald im Tor.

Gersbeck rettet gegen Baumann

Der KSC war in der Schlussviertelstunde damit beschäftigt, den Vorsprung in Unterzahl über die Zeit zu bringen. Stark reagierte Gersbeck bei einer Chance von Baumann auf 3:4 zu verkürzen. Ansonsten ging es vor allem um Entlastung. Eichner brachte nach Alexander Groiß (für Fröde) in der Schlussphase erst Kyoung-Rok Choi (für Goller) und schließlich Malik Batmaz (für Hofmann) und Tim Breithaupt für den angeschlagenen Gondorf. Der KSC brachte seinen Vorsprung dann mit viel Einsatz über die Zeit.

Würzburger Kickers: Giefer – Hägele, Dietz, Ewerton – Toko (46. Nikolov), Sontheimer, Kopacz (83. Hermann), Feick, Meisel (46. Ronstadt) – Munsy (46. Hansen), Baumann.

Karlsruher SC: Gersbeck – Thiede, Bormuth, Kobald, Carlson – Fröde (68. Groiß), Gondorf (86. Breithaupt), Wanitzek – Goller (83. Choi), Hofmann (86. Batmaz), Lorenz.

Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach), Tore: 0:1 Goller (12.), 0:2 Waitzek (28.), 1:2 Wanitzek (31.), 1:3 Wanitzek (44.), 1:4 Gondorf (48.), 2:4 Kobald (66., Eigentor)

Gelbe Karten: Toko, Hansen – Carlson, Fröde (5), Gondorf (6), Hofmann, Groiß.

Gelb-Rote Karte: Carlson (58., wiederholtes Foulspiel)

nach oben Zurück zum Seitenanfang