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Nach hitzigem Duell

FC Nöttingen hofft nach Einspruch auf Sieg am Grünen Tisch

Platzverweise, hitzige Wortgefechte und Tumulte. Die Fußball-Oberliga-Partie zwischen dem FSV Bissingen und dem FC Nöttingen hatte es in sich. Nun gehen die Streitigkeiten in die Verlängerung.

Simon Kranitz,

Bietigheim-Bissingen vs. FC Noettingen, Fußball, Oberliga, 31. Spieltag, gSpielzeit 2021/2022, 08.10.2021, 

Foto: EIBNER/Antonio Chiok
Umkämpft: Nicht nur bei hohen Bällen, hier klärt Nöttingens Simon Kranitz (in weiß, Dritter von links) per Kopf, ging es zwischen dem FSV Bissingen und dem FCN hoch her. Foto: Eibner/Antonio Chiok

Drei Platzverweise, Tumulte auf dem Platz und nach Abpfiff sogar abseits des Rasens. Die Fußball-Oberligapartie zwischen dem FSV Bissingen und dem FC Nöttingen (2:1) am Freitagabend hatte es in sich.

Und wer dachte, dass sich die Wogen über das Wochenende glätten würden, der irrt. Im Gegenteil: Die Niederlage des FC Nöttingen hat ein Nachspiel. Und aller Voraussicht nach dürfen sich die Remchinger doch noch über drei Punkte am Grünen Tisch freuen.

Am späten Sonntagabend teilten die Nöttinger mit, gegen die Spielwertung Einspruch eingelegt zu haben. „Mein Stand ist, dass das Sportgericht ein Verfahren bereits eingeleitet hat“, sagte Dirk Steidl, Vorsitzender und FCN-Gesamt-Geschäftsführer, am Montag. Das bestätigte am Dienstag der für die Oberliga zuständige Württembergische Fußballverband (wfv). Demnach habe sich die Sportgerichtsbarkeit der Thematik bereits angenommen. Als nächstes würden Stellungnahmen eingeholt und Videoaufnahmen geprüft. Bis spätestens kommende Woche soll ein Urteil gefällt werden.

Bissingens Wechselfehler auf Video festgehalten

Der Grund für den Nöttinger Einspruch: Der FSV Bissingen spielte kurzzeitig mit zwölf Spielern. Auf einem Video ist der Bissinger Wechselfehler festgehalten. So kam beim Stand von 2:1, zwei Minuten vor dem Ende, bei Bissingen Roman Kasiar für den zweifachen Torschützen Konstantinos Markopoulos in die Partie. Es war der dritte Wechsel des Gastgebers. Doch nur wenige Sekunden später ist zu sehen, dass auch FSV-Akteur Ibish Sejdijaj plötzlich von der Außenlinie aus den Rasen betritt.

Ich glaube, das gab es in der Oberliga noch nie.
Dirk Steidl, Vorsitzender und FCN-Gesamt-Geschäftsführer

Es gibt einen Einwurf, dann ist zu hören, wie jemand ruft: „Hey, Ibish.“ Sejdijaj rennt in Richtung Außenlinie und läuft, vorbei an der Nöttinger Auswechselbank, zurück in Richtung Bissinger Bank. Rund 15 Sekunden lang hatte der aktuelle Tabellenführer der Fußball-Oberliga also zwölf Mann auf dem Rasen. Unklar ist, ob Sejdijaj für sein Verhalten, das Laufen auf den Platz, ohne dass der Schiedsrichter davon Kenntnis hatte, mit der Gelben Karte verwarnt worden ist. Dirk Steidl, schon viele Jahre dabei, kann sich nicht erinnern, so etwas schon einmal erlebt zu haben. „Ich glaube, das gab es noch nie“, sagt er. Im Lager des FCN rechnet man nun fest mit nachträglichen drei Punkten.

Schon in den 88 Minuten zuvor geht es zur Sache

Und so manch einer der Gästeanhänger dürfte sich in diesem Fall ein schelmisches Grinsen nicht ganz verkneifen können. Denn bereits in den 88 Minuten zuvor war es heiß hergegangen. Stand heute ist nicht davon auszugehen, dass vor dem Rückspiel am Freitag, 22. April 2022, enge Freundschaften beider Clubs geknüpft werden.

Aus dem Fanlager des FC Nöttingen wurde den Gastgebern und insbesondere FSV-Akteur Marius Kunde ein hohes Maß an Theatralik und Unsportlichkeit vorgeworfen.

FC Nöttingen mit vielen Schiedsrichter-Entscheidungen nicht einverstanden

Nach dem Führungstreffer von Nöttingens Nikolaos Dobros (19.) war es ein diskussionswürdiger Foulelfmeter, den Markopoulos zum 1:1 verwandelte (64.), der für Unmut sorgte. Umstritten, weil aus Sicht der Gäste der Ball bereits im Aus gewesen sein soll, ehe Timo Brenner und Kunde in den „Zweikampf“ gingen. Auch vor Markopoulos’ zweitem Treffer (84.) sahen nicht alle Zuschauer ein Foul, welches letztendlich zum Freistoß führte. Kunde war es indes auch, der von Jimmy Marton für Schiedsrichter Patrick Mattern aus Neckarau rotwürdig gefoult wurde.

Der Unparteiische zückt neben einer Ampelkarte auch zwei Rote und 13 Gelbe Karten

Der Unparteiische, darüber waren sich am Ende immerhin sowohl Bissingens Trainer Markus Lang als auch FC-Trainer Michael Wittwer einig, war schon früh und spätestens nach dem 2:1 nicht mehr Herr der Lage.

Während Wittwer „das ganze Spiel über keine Linie“ gesehen hatte, sagte auch Lang gegenüber der Bietigheimer Zeitung, dass ihm bei den Entscheidungen des Schiedsrichters „die Relation“ gefehlt habe.

Zwei Rote Karten (Jimmy Marton/Nöttingen, 90. Minute, Pierre Williams/Bissingen, 90.+2), eine Gelb-Rote Karte (Riccardo Di Piazza/Nöttingen, 87.) und 13 Gelbe Karten (vier für Bissingen, neun für Nöttingen) verteilte Mattern am Ende.

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