Skip to main content

Damen-Basketball-Bundesliga

Sterne Keltern entscheiden erstes Play-off-Spiel für sich

Sie haben den ersten Play-off-Sieg eingefahren – und doch war Christian Hergenröther, Headcoach der Sterne Keltern, am Sonntagabend nicht wirklich zufrieden mit dem, was er von seinem Team gegen die Gisa Lions SV Halle gesehen hatte.

Vaughn Krystal RSK weiß_Kleine-Beek Meret li_Oswald Lilly re Lions Halle blau
Umringt von einer starken Defensive: Kelterns Krystal Vaughn (weißes Trikot) wusste sich am Sonntag stark durchzusetzen. Zwei Sekunden vor Spielende musste sie das Feld jedoch verletzt verlassen. Foto: Harry Rubner

Christian Hergenröther ist bekannt dafür, nicht lange um den heißen Brei herumzureden. Dass er am frühen Sonntagabend eher weniger wohlwollende Worte für die Leistung seines Teams haben sollte, war absehbar: Wer den Headcoach der Rutronik Stars Keltern vor allem in der ersten Hälfte beobachtet hatte, sah ihn immer wieder den Kopf schütteln.

Etwas Positives gab es dann aber doch: Die Sterne gewannen das erste Spiel der ersten Play-off-Runde, die im Modus Best-of-Three ausgetragen wird, in der Dietlinger Speiterlinghalle mit 79:63 (38:31).

Es war jedoch ein Kraftakt, den die Lions den Gastgeberinnen abverlangt hatten, um den Sieg einzufahren. Die Gäste aus Halle waren heiß auf die Play-offs – nicht zuletzt, weil sie erst durch die Niederlage Nördlingens gegen Keltern am vergangenen Mittwoch auf den achten Tabellenplatz geklettert waren und sich dadurch für die Entscheidungsspiele um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hatten.

Die Vorfreude war vor Spielbeginn auch den Sternen anzusehen. Sie in vollen Fokus umzuwandeln, das sollte jedoch nicht allen gelingen.

Rückkehr in alte Muster

„Wir sind in alte Verhaltensmuster zurückgefallen“, konstatierte Hergenröther nach Spielende. „Wir haben den Ball 20-mal verloren und damit zehnmal öfter als der Gegner. Wir wollten das Team sein, das mehr Druck macht, machen dann aber unter dem Korb ganz einfache Dinger nicht rein.“ Einfache Ballverluste kamen hinzu. Das Glück der Sterne: Auch Halle, das nur mit acht Spielerinnen angereist war, nutzte seine Chancen nicht konsequent.

Wir wollten das Team sein, das mehr Druck macht, machen dann aber unter dem Korb ganz einfache Dinger nicht rein.
Christian Hergenröther, Headcoach der Sterne

Zwar blieben die beiden Teams besonders in der ersten Hälfte im Gleichschritt. Doch selbst ihren 9:0-Lauf am Ende des dritten und zu Beginn des vierten Viertels ließen sich die Sterne durch ein 7:0 der Hallenserinnen direkt wieder aus der Hand nehmen. Vor allem Eilidh Simpson und Styliani Fouraki bekam Keltern nie richtig in den Griff. „Simpson bekamen wir nur mit Emmanuella Mayombo verteidigt“, sagte auch der Coach, „da sind wir zwei-, dreimal wirklich fahrlässig weg rotiert, in Situationen, in denen das gar nicht notwendig war und haben ihr so offene Dreier geboten. Das kann man in so einem Play-off-Spiel nicht machen“.

Trio sichert einen Großteil der Punkte

Im Endeffekt konnte sich das Team bei Mayombo, Krystal Vaughn und Andrijana Cvitkovic bedanken: Das Kelterner Trio erzielte zusammen 55 der 79 Punkte. Umso schwerer wiegt der Schreckmoment aus der Schlussphase: Krystal Vaughn bekam zwei Sekunden vor Spielende einen Schlag auf das Knie, musste anschließend gestützt werden, um das Feld zu verlassen.

Sollte sie länger ausfallen, wäre das ein herber Verlust für die Kelterner Basketballerinnen. Zumal auch Tayler Mingo kurzfristig nicht spielen konnte: „Ihr Knie hat am Mittwoch reagiert, eine Überbelastung“, erklärte Hergenröther. Rotieren sollte ob des lange Zeit doch engen Spiels ebenfalls nicht möglich sein.

Wir waren einfach nicht so hundertprozentig fokussiert, wie ich mir das für ein Play-off-Spiel erhofft hatte.
Christian Hergenröther, Headcoach der Sterne

„Wir haben heute gewonnen, weil die die Qualität im Team haben, aber nicht, weil wir das bessere Team waren, und das nervt mich“, resümierte Hergenröther. „Wir waren einfach nicht so hundertprozentig fokussiert, wie ich mir das für ein Play-off-Spiel erhofft hatte.“ Woran das lag, war dem Coach letzten Endes egal: „Wir müssen das abstellen, und zwar schnell. Wir haben eine Woche Zeit, um ein anderes Gesicht zu zeigen. Von der Goldmedaille und dem Pokal können wir uns gar nichts kaufen.“

Voller Fokus auf Karsamstag

Am Karsamstag geht es nun in Halle mit der zweiten Partie weiter und, sollte dann noch keine Vorentscheidung gefallen sein, geht es am Ostermontag um den Einzug in die zweite Runde. Und auch das sagt Hergenröther unverblümt: „Ich will einfach mehr von uns sehen, wenn wir um den Titel spielen wollen, dann müssen wir auch mehr zeigen.“ Für ihn zählt es nun, dass sich die Spielerinnen ausruhen und die Partie analysiert und aufgearbeitet wird.

Rutronik Stars Keltern: Vaughn 21, Cvitkovic 18, Mayombo 16, Thomas 7, Kiss-Rusk 5, Mandic 5, Pulk 3, Belobi Nawezhi 2, Deura 2.

nach oben Zurück zum Seitenanfang