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Von Krankheiten zurückgeworfen

Tennisprofi Yannick Hanfmann aus Karlsruhe: „Ich fühle mich bereit für mein bestes Karrierejahr“

2022 war für den Karlsruher Tennisprofi Yannick Hanfmann (31) von krankheitsbedingten Rückschlägen geprägt. Der 128. der Weltrangliste sieht aber spielerische Fortschritte und bezeichnet die für 2023 angestrebte Rückkehr in die Top 100 als „Etappenziel“.

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Entschlossen: Der Karlsruher Tennisprofi Yannick Hanfmann, der beim ATP-Turnier in Kitzbühel das Halbfinale erreichte, hat sich für das Jahr 2023 mehr als nur die Rückkehr in die Top 100 der Welt vorgenommen. Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto /EXPA/Adelsberger IMAGO/Eibner Europa

Nach zwei Wochen Saisonvorbereitung in Argentinien verbringt Tennisprofi Yannick Hanfmann die Weihnachtstage bei seiner Familie in Karlsruhe.

Es wird nur ein kurzer Besuch des Wahl-Münchners in seiner alten Heimat bleiben, denn am 2. Januar beginnt für den 31-Jährigen in Australien das neue Tennisjahr.

Im Gespräch mit den BNN lässt Hanfmann sein von Krankheiten beeinträchtigtes Jahr 2022 noch einmal Revue passieren und blickt zuversichtlich in die nahe Zukunft.

Sie haben dieses Jahr als Nummer 128 in der Welt beendet. 2021 waren Sie 127. nach einem „schwierigen Jahr“, wie Sie sagten. Wie lässt sich 2022 zusammenfassen?
Hanfmann

Ich finde, dass ich in diesem Jahr spielerisch noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht habe. Leider hatte ich aber ein paar Krankheiten zu viel. Das Jahr hatte gut begonnen. Der ATP-Cup war eine super Erfahrung, ich hatte gute Trainings mit dem gesamten Team, auch mit Alexander Zverev, und bin mit einem guten Gefühl zu den Australian Open gefahren. Melbourne war eines der Highlights mit der geilen Qualifikation und dem Erstrundensieg gegen den Australier Thanasi Kokkinakis vor unglaublichem Publikum. Auch gegen Rafael Nadal habe ich danach ein gutes Match gespielt. Das war ein richtig guter Start ins Jahr...

... aber so ging es nicht weiter?
Hanfmann

Erst habe ich noch eine ganz gute Südamerika-Tour gespielt. Aber dann komme ich zurück nach Europa und es erwischt mich erst eine Angina und eine weitere Krankheit, sodass ich so ein bisschen in ein Loch gefallen bin. Das war bitter und hat mich einiges an Substanz gekostet. Es lief erst wieder gut mit der Bundesliga-Saison nach hinten raus und mit dem Halbfinale in Kitzbühel als mein nächstes Highlight. Der September mit den US Open war ganz okay, aber da haben ein bisschen die Ergebnisse gefehlt. Ich habe dann noch eine ganz gute Südamerika-Reise gespielt, bin dabei aber wieder krank geworden. Am Ende habe ich noch das Finale in Rio erreicht.

Ziel war ja die Rückkehr in die Top 100. Sind Sie enttäuscht?
Hanfmann

Enttäuscht würde ich jetzt nicht sagen, auch wenn ich das Ziel nicht erreicht habe. Aber ich habe das Gefühl, dass es vorangeht. Deshalb ist es okay und ich bin mit mir im Reinen.

Sie waren für den Davis-Cup nominiert, wurden aber nicht eingesetzt. Waren die drei Wochen mit dem Team vertane Zeit?
Hanfmann

Überhaupt nicht. Davis-Cup-Wochen sind immer mega-intensiv. Man trainiert auf höchstem Niveau und sammelt richtig gute Erfahrungen. Wie meine Mitspieler in Hamburg vor heimischem Publikum mit dem Druck umgegangen sind, diese Erfahrung kann man bei einem Challenger-Turnier halt nicht machen. Klar, ich hätte vielleicht in Hamburg ein Match machen können, aber die Jungs haben gut gespielt. Das ist alles in Ordnung. Ich denke, dass meine Zeit noch kommen wird, hoffentlich schon nächstes Jahr.

Sie sind gerade aus Argentinien zurückgekommen, wo Sie sich erstmals auf die Saison vorbereitet haben. Wieso diese Änderung des Ablaufs?
Hanfmann

Ich habe seit diesem Jahr einen argentinischen Coach, Pablo Brzezicki, der hat auch mal für den TC Rüppurr gespielt. Deshalb habe ich mich entschieden, für zwei Wochen in Buenos Aires zu trainieren. Dort ist Sommer. Meine Saisonvorbereitung war bisher immer im Winter in Deutschland und dann kommst du nach Australien und bist plötzlich in einem ganz anderen Klima. Also dieses Camp hat sich mega gelohnt. Das war eine richtig tolle Zeit mit gutem Training und guten Fitnesseinheiten. Jetzt freue ich mich aber auf Weihnachten bei meiner Familie in Karlsruhe.

Nach dem Kurzbesuch in der Heimat ruft ja schon wieder die Tour. Wo und wann geht es los?
Hanfmann

Der Saisoneinstieg wird hoffentlich das ATP-Turnier in Adelaide sein, da beginnt die Qualifikation am 2. Januar. Beim ersten Turnier wird mich ein weiterer Rüppurrer begleiten, Frank Moser. Frankie wird mich danach auch zusammen mit Pablo bei der Qualifikation zu den Australian Open betreuen.

Wohin soll 2023 sportlich die Reise gehen?
Hanfmann

Nach oben, klar. Das Ziel ist weiterhin die Top 100, ich würde sogar sagen: Die Top 100 sind ein Etappenziel. Ich habe mir viel vorgenommen für das neue Jahr und hoffe einfach, dass ich verletzungsfrei und von Krankheiten verschont bleibe. Ich habe ein gutes Team um mich herum und fühle mich bereit für mein bestes Karrierejahr.

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