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Von Helmlingen nach Berlin

Torhüterduo aus dem Handballbezirk Rastatt greift nach deutschem Meistertitel

Die Handball-Nachwuchstorhüter Lasse Ludwig und Lennard Kull spielten beide beim TuS Helmlingen, bevor sie in den Talentschuppen der Füchse Berlin wechselten. Mit dem Hauptstadtclub wollen sich die beiden Keeper die deutsche A-Jugendmeisterschaft sichern.

Starke Handball-Truppe: Lennard Kull (links) und Lasse Ludwig (rechts) haben mit ihren Berliner Mannschaftskameraden Robin Heinis (von links), Matthes Langhoff und Nils Lichtlein  den Erfolgsweg eingeschlagen.
Starke Handball-Truppe: Lennard Kull (links) und Lasse Ludwig (rechts) haben mit ihren Berliner Mannschaftskameraden Robin Heinis (von links), Matthes Langhoff und Nils Lichtlein den Erfolgsweg eingeschlagen. Foto: Lächler

Die Handball-A-Jugend der Füchse Berlin ist im Kampf um die deutsche Meisterschaft auf Kurs. Nach dem 38:25-Heimsieg in der ersten Final-Partie gegen Bayer Dormagen will der Nachwuchs des Bundesligisten aus der Hauptstadt an diesem Sonntag im Rückspiel den Titelgewinn perfekt machen.

Frage: Was hat das mit der mittelbadischen Handballszene zu tun? Antwort: Einiges. Schließlich ist das Berliner Tor fest in der Hand von zwei Nachwuchstorhütern aus dem Bezirk Rastatt. Genauer: Lasse Ludwig und Lennard Kull standen vor ihrem Engagement in Berlin beim TuS Helmlingen zwischen den Pfosten.

Während Ludwig aus einer alteingesessenen Helmlinger Handballer-Familie stammt, ist Kull in Baden-Baden (Oberbeuern) aufgewachsen, wurde zunächst von Holger Fauth beim TV Geroldsau ins Tor gestellt und gelangte über die Stationen HSG Baden-Baden und BSV Phönix Sinzheim ins Hanauerland.

Überdurchschnittliche Qualitäten

„Beide haben überdurchschnittliche Qualitäten“, sagt Detlef Ludwig, der es wissen muss. Der Vater von Lasse Ludwig hat seinen Sohn genau wie Lennard Kull in der TuS-Jugend trainiert. Dabei legt Ludwig Senior Wert darauf, dass die beiden Keeper von zahlreichen weiteren Trainern etwas mitbekommen haben: „Hans-Peter Fries, Ralf Ludwig, Günter Schmitt, Thomas Bantel und Thomas Schuppan – alle haben ihren Teil dazu beigetragen, dass die sportliche Leistungskurve nach oben ging.“

Talent und Ehrgeiz wurden ihnen freilich in die Wiege gelegt. Darauf aufbauend empfahlen sich Ludwig und Kull für höhere Aufgaben. Aufgrund ihrer starken Vorstellungen in diversen Auswahlspielen und in den Partien um die deutsche Meisterschaft, für die sich Helmlingen qualifiziert hatte, wurden die Füchse Berlin auf das badische Torhüter-Duo aufmerksam.

Der Profibereich ist das Ziel

So folgte der mittlerweile 18-jährige Ludwig im Jahr 2018 dem Ruf aus Berlin, ein Jahr später war der jetzt 17-jährige Kull an der Reihe. Beide haben ein klares Ziel vor Augen. „Wir wollen in den Profibereich aufsteigen“, sagen sie unisono. Ludwig, der gerade sein Abitur bestanden hat, ist dabei altersbedingt bereits einen Schritt weiter.

Für ihn endet mit der Partie in Dormagen die Zeit als Jugendhandballer. Dass er in der laufenden Saison im Spiel gegen Leipzig schon Bundesligaluft schnuppern durfte, war ein Höhepunkt in der bisherigen Karriere des Jugend-Nationalspielers.

Eindrucksvolle Leistung gegen Dormagen

Für Kull geht dagegen der Auftritt im Berliner Talentschuppen weiter. Der Schüler hütet auch in der kommenden Runde das Tor der Füchse-A-Jugend. Dass er wie Ludwig etwas vom Toreverhindern versteht, stellte Kull zuletzt im Hinspiel gegen Dormagen eindrucksvoll unter Beweis. Nach einer guten Viertelstunde für Ludwig eingewechselt, vernagelte er sein Gehäuse förmlich und trug maßgeblich dazu bei, dass der Gegner auf Distanz gehalten wurde.

Lennard hat das Spiel seines Lebens gemacht.
Bob Hanning, Berliner A-Jugendtrainer

Sehr zur Freude von Coach Bob Hanning, der in Berlin eine Jugendabteilung der Extraklasse aufgebaut hat. „Lennard hat das Spiel seines Lebens gemacht“, lobte Hanning seinen Schützling, der 13 Paraden hinlegte. Kull selbst muss angesichts der Trainerworte schmunzeln. „Das hat er schön ausgeschmückt“, sagt er mit einem Lachen. Höchst wohlwollende Worte hatte Hanning auch für Ludwig parat: „Zwar bekam er zu Beginn zwei, drei Bälle nicht zu fassen, er ist aber trotzdem wohl der beste Torhüter des Jahrgangs 2002 in Deutschland.“

In Dormagen wollen die beiden Keeper noch einmal alles in die Waagschale werfen. Das Ziel ist klar vor Augen: Angesichts des deutlichen Hinspielerfolgs ist die deutsche A-Jugendmeisterschaft zum Greifen nah.

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