Das Trainer-Beben im Fußballkreis Pforzheim geht weiter. Nachdem vor etwas mehr als einer Woche Volker Grimminger beim Fußball-Oberligisten 1. CfR Pforzheim von seinem Amt zurückgetreten war, reagierte am Dienstag auch Ligarivale FC Nöttingen.
Die Remchinger, das teilte der Verein mit, trennen sich mit sofortiger Wirkung von Coach Reinhard Schenker und Co-Trainer Metin Telle. „Sieben Punkte aus acht Spielen konnten nicht der Anspruch des FC Nöttingen sein“, heißt es in einer Mitteilung des Clubs.
Bis zur Winterpause soll in Michael Fuchs ein alter Bekannter übernehmen. Ihm zur Seite stehen als Co-Trainer Uwe Rhein (Nachwuchskoordinator) und Roberto Zanco (zuletzt U23). An Bord bleiben Torwarttrainer Robin Kraski und Athletiktrainer Chris Gerhardt.
Ähnliches Szenario beim FC Nöttingen wie im September 2021
Der September scheint nicht der Lieblings-Monat des FC Nöttingen zu sein. Bereits im vergangenen Herbst ging das bunte Treiben auf der Trainerbank des FCN nur kurze Zeit nach dem Saisonstart im August los. Am 3. September 2021 musste Marcus Wenninger seinen Platz räumen, für ihn übernahm wieder einmal Michael Wittwer. Ausschlaggebend für die Trennung war damals unter anderem eine Negativserie von vier Niederlagen in Folge, hinzu kam das frühe Aus im Verbandspokal in Runde zwei beim SV Spielberg.
Ein Jahr später ähnelt sich die Geschichte: Im Verbandspokal, einst ein Wettbewerb, in dem stets mit den Remchingern zu rechnen war, musste der FC Nöttingen in Runde zwei dem Landesligisten ASV Durlach zum Weiterkommen gratulieren. In der Oberliga verlor der FCN seine vergangenen drei Spiele. Von den bisher acht Partien der Saison 2022/23 konnten die Remchinger lediglich zwei gewinnen, fünfmal verließ man als Verlierer den Platz. Vor dem nächsten Heimspiel gegen den FV Ravensburg am Samstag (15.30 Uhr) belegen die Lila-Weißen Rang 15.
Reinhard Schenker führt FC Nöttingen vergangene Saison auf Rang sieben
Schenker, lange Zeit Spieler und anschließend Co-Trainer in Nöttingen, übernahm im Winter 2021 das Amt des Ex-KSC-Profis Wittwer. „Michael Wittwer traut es ihm zu. Und wir als Aufsichtsrat und Vorstand ebenfalls“, betonte damals FCN-Geschäftsführer Dirk Steidl. Reinhard Schenker führte den FCN in der vergangenen Spielzeit 2021/22 am Ende auf Rang sieben. In dieser Saison sollte es in ähnliche Tabellenregionen, eher noch ein Stück weit weiter nach oben, gehen. Doch der Ist-Zustand ist ein anderer.
In der momentanen Lage mussten wir handeln.Dirk Steidl, Gesamt-Geschäftsführer des FC Nöttingen
„Ich erachte Reinhard Schenker als einen sehr guten Trainer, der mit Sicherheit seinen Weg gehen wird. Aber in der momentanen Lage mussten wir handeln. Wir stehen mitten im Abstiegskampf und brauchen einen neuen Impuls“, so Dirk Steidl. Michael Fuchs, Uwe Rhein und Roberto Zanco besitzen die notwendige FCN-DNA. Ich bin dankbar, dass sie bereit sind, unserem FCN in dieser schwierigen Situation zu helfen.“
In Michael Fuchs übernimmt beim FC Nöttingen ein alter Bekannter
Michael Fuchs stand beim FCN bereits in der Regionalliga und in der Oberliga in der Verantwortung. Er kennt den Verein und das Umfeld, trainierte auch schon einmal die zweite Mannschaft in der Fußball-Landesliga. Zuletzt war er beim Landesligisten SV Huchenfeld im Amt, verlängerte dort vorzeitig – bat dann aber den SVH, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen.
„Eigentlich wollte ich die Mannschaft weiterführen“, so Fuchs im März dieses Jahres in einer Vereinsmitteilung der Huchenfelder. „Doch gesundheitliche Gründe sind diesem Wunsch entgegengestanden.“ Man müsse keine Angst haben, „mir geht es gut“, so Fuchs weiter. „Ich habe nur Einschränkungen, die es erforderlich machen, auf mich aufzupassen.“
Mir liegt der FC Nöttingen am Herzen.Michael Fuchs, der bis zur Winterpause übernimmt
Zu seinem neuen Engagement beim alten Verein sagt Fuchs: „Mir liegt der FC Nöttingen am Herzen. Als ich von Dirk Steidl gefragt wurde, ob ich zur Verfügung stehe, habe ich nicht gleich ,Hurra’ geschrien. Mein Plan war nicht, in Huchenfeld aus gesundheitlichen Gründen aufzuhören, um dann eine Oberligamannschaft zu übernehmen. Ich habe mich familiär ausgetauscht und dann entschieden, zu helfen. Es wird keine ,Fuchssche One-Man-Show’ geben. Wir sind ein Team und übernehmen bis zur Winterpause. So haben wir Zeit, den FCN im sportlichen Bereich neu aufzustellen.“