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Badischer Fußballverband

Wiedergewählter bfv-Präsident wünscht sich respektvolleren Umgang

Der 39. ordentliche Verbandstag des Badischen Fußballverbandes (bfv) hat dem langjährigen Präsidenten Ronny Zimmermann erneut das Vertrauen ausgesprochen und ihn für vier weitere Jahre im Amt bestätigt.

Ronny Zimmermann spricht beim Virtuellen Verbandstag.
39. Ordentlicher Verbandstag Badischer Fußballverband , 28.11.2020
Im Fokus: Ronny Zimmermann wird auch in den kommenden vier Jahren den Badischen Fußballverband führen. Beim virtuellen Verbandstag wurde der 59-Jährige wiedergewählt. Foto: GES/Markus Gilliar

Als die Wahlen und der Antrags-Marathon vorüber waren, wollte Ronny Zimmermann noch etwas loswerden. Zum menschlichen Umgang und Miteinander lag dem wiedergewählten Präsidenten des Badischen Fußballverbandes (bfv) noch etwas auf dem Herzen. „Es ist vieles verrutscht in unserer Gesellschaft, was Respekt und Empathie angeht“, holte er aus.

Zimmermann bat darum, bei Kritik die Sachlage und Fakten respektvoll und untereinander zu klären und auf persönliche Angriffe über die „sogenannten“ sozialen Netzwerke zu verzichten. Denn: „Ein Opfer von öffentlichen Schlammschlachten ist immer der Fußball. Und der hat es am wenigsten verdient“, schloss der Wieslocher seinen Exkurs.

Den 15 Delegierten, die bei seiner Wiederwahl (173 Ja-Stimmen, 15 Enthaltungen), gegen ihn votiert hatten, bot Zimmermann an, ins Gespräch zu kommen. Die Initiative #neuanfangbfv2020, die sich ursprünglich zum Ziel gesetzt hatte, den Präsidenten abzulösen, kurzfristig aber wieder davon Abstand nahm, erwähnte er bewusst nicht. „Konstruktive Ideen greifen wir immer auf, egal von wem sie kommen“, sagte Zimmermann im anschließenden Gespräch zu diesem Thema nur.

Wahlen ohne große Überraschungen

Ohne die Kampfabstimmungen verlief der 39. ordentliche Verbandstag erwartet harmonisch und darüber hinaus auch technisch reibungslos. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie mussten die mehr als 200 Delegierten virtuell von zu Hause abstimmen. Dabei gab es sowohl bei den Neuwahlen als auch bei den 34 Anträgen keine Überraschungen.

Als Vizepräsidenten wurden Rüdiger Heiß (Spielbetrieb), Torsten Dollinger (Finanzen) und Jürgen Galm (ohne Geschäftsbereich) mit klaren Mehrheiten in ihren Ämtern bestätigt. Heike Himmelsbach-Ihli (Frauen- und Mädchenfußball) und Sven Wolf (Gesellschaftliche Verantwortung) folgen den ausgeschiedenen Nadine Martin und Helmut Sickmüller als Mitglieder im Präsidium nach.

Diskutiert wurde die geplante Einführung des Paragrafen 4c in die Spielordnung, die den Verband in zukünftigen Fällen eines pandemiebedingten Saisonabbruchs ermächtigt, die Runde nach gewissen Kriterien ohne weiteren Verbandstag zu werten. 150 Delegierte stimmten dafür, 41 dagegen. Wie schon beim außerordentlichen Verbandstag im Juni, als über der Wertung der abgebrochenen Saison abgestimmt wurde, brachten Kritiker das Argument vor, dass nach der bfv-Vorlage die Teams auf den Relegationsplätzen ihre Aufstiegschance verlieren. Eine Mehrheit fanden sie aber auch diesmal nicht.

Nachwuchsarbeit soll im Mittelpunkt stehen

In seiner Eröffnungsrede hatte Zimmermann den Wunsch geäußert, die Entscheidungen „im Sinne unseres Lieblingssports und mit Blick auf das Ganze“ zu treffen. Und: „Weil wir Fußball lieben.“ Unter diesem Motto stand die Veranstaltung. Ursprünglich hatte die Nachwuchsarbeit bei einem Präsenz-Verbandstag im Mittelpunkt stehen sollen. Da nur ein digitales Treffen möglich war, wurde das Programm jedoch auf das Nötigste begrenzt.

Nun will Zimmermann die Jugend in den Fokus seiner sechsten Amtszeit stellen. Im kommenden Jahr ist ein außerordentlicher Verbandstag geplant, der diesen Bemühungen Rechnung tragen soll. Die Europameisterschaft 2024 in Deutschland sieht Zimmermann als eine große Chance, auch für den Amateur- und Nachwuchsfußball. „Darauf müssen wir vorbereitet sein“, so der bfv-Chef.

Ich bin stolz, bei diesem Verband Präsident sein zu dürfen.
Ronny Zimmermann, bfv-Präsidenten

Als die Veranstaltung nach knapp drei Stunden beendet war, zeigte sich Zimmermann erleichtert, dass die Technik mitgespielt hatte. „Es gibt nicht viele, die mit virtuellen Verbandstagen schon Erfahrung haben“, sagte der 59-Jährige. Zu Beginn hatte er daher sogar von einem „geschichtsträchtigen Anlass“ gesprochen. Dank und Lob sprach er nicht nur an seine Präsidiumskollegen und Mitarbeiter beim bfv aus, sondern auch an alle Vereinsmitglieder und Ehrenamtlichen, die in diesen nicht einfachen Zeiten „den Fußball hochhalten“. „Ich bin stolz, bei diesem Verband Präsident sein zu dürfen“, schloss Zimmermann.

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