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Handball-Europappokal

Rhein-Neckar Löwen reaktivieren Ekdahl du Rietz für das Final Four

Vom Urlaub zum Comeback: Die Rhein-Neckar Löwen haben kurzfristig den früheren Publikumsliebling für das Final Four der European League an diesem Wochenende verpflichtet.

Kim Ekdahl du Rietz von den Rhein-Neckar Löwen.
Alter Bekannter: Kim Ekdahl du Rietz schlüpft für das Final Four noch einmal ins Trikot der Rhein-Neckar Löwen. Foto: Uwe Anspach/dpa

Einen Überraschungsgast hatte Klaus Gärtner für die Pressekonferenz am Freitag im Vorfeld des Final Four der European League angekündigt, und der Co-Trainer der Rhein-Neckar Löwen hatte nicht zu viel versprochen.

Denn als das Online-Meeting startete, blickte außer Gärtner und Löwen-Urgestein Patrick Groetzki nicht der ebenfalls angekündigte Sportchef Oliver Roggisch in die Kamera, sondern Kim Ekdahl du Rietz.

Dem Handball-Bundesligisten war es kurzfristig gelungen, den langjährigen Publikumsliebling der Löwen zu reaktivieren und als Aushilfe für das Endturnier an diesem Wochenende in der Mannheimer SAP-Arena zu gewinnen.

Comeback bei den Löwen für du Rietz eine Herzenssache

Ein echter Coup, der zumindest emotionale Wirkung entfalten sollte. „Ich hoffe, dass ich der Mannschaft und den Jungs ein bisschen helfen kann“, meinte der Schwede voller Vorfreude auf sein Kurzfrist-Comeback bei dem Verein, bei dem er nach eigenen Worten „die schönste Zeit meiner Karriere“ verbracht habe, der „ein Teil meines Lebens“ sei und den er immer noch „im Herzen“ trage.

Ich hoffe, dass ich der Mannschaft und den Jungs ein bisschen helfen kann.
Kim Ekdahl du Rietz

Insgesamt 170 Bundesligaspiele bestritt der 31-Jährige von 2012 bis 2017 sowie im Jahr 2018, als du Rietz nach seinem ersten Rücktritt noch einmal bei den Löwen mit Erfolg ausgeholfen hat. Er war beim Titelgewinn 2017 dabei sowie beim Pokaltriumph ein Jahr danach und war auch Teil der Mannschaft, die 2013 den EHF-Cup gewann, den Vorgänger-Wettbewerb der European League.

„Es wäre eine geile Sache, wenn in dieser vielleicht etwas schwierigen Saison noch ein Titel geholt werden könnte“, meinte der Globetrotter mit den vielen Interessen.

Ob die Rückholaktion des ehedem dynamischen Halblinken die Löwen an diesem Samstag (20.45 Uhr) im Halbfinale gegen die Füchse Berlin auch sportlich weiter bringt, muss sich weisen. Der 96-fache Nationalspieler hat nämlich am 5. März 2020 für seinen damaligen Club Paris Saint-Germain sein letztes Handballspiel bestritten und danach ein Studium in Hongkong aufgenommen.

Da er derzeit gerade in seinen Semesterferien auch den alten Bekannten von den Rhein-Neckar Löwen einen Besuch abstattet, wurde die Idee mit der Reaktivierung für zwei Tage geboren. Im linken Rückraum ist wegen des Ausfalls von Romain Lagarde und der Blessur von Lukas Nilsson bei den Löwen aktuell Not am Mann.

Ex-Kollegen freuen sich über den Rückkehrer

Die früheren Mitspieler freuen sich über das in dieser Form unerwartete Wiedersehen. „Kim trägt das Herz der Löwen mit. Das Gefühl, das er rein bringt, dieses Unbeschwerte und diese Verbindung durch seine Löwen-Zeit, das kann helfen“, sagte Andy Schmid. Der Kontakt zu Rietz war nie abgebrochen, Torhüter Mikael Appelgren ist einer seiner besten Freunde.

Ganz unvorbereitet geht der Rechtshänder, der in dieser Woche mit den Löwen trainierte, das Abenteuer nicht an. Er habe in Hongkong trainiert, „einfach um mich fit zu halten und mich wohl zu fühlen“, erzählte Ekdahl du Rietz, „aber Handball auf Top-Level ist natürlich noch etwas anderes.“ Er sei aber „positiv überrascht“, wie gut er die sechs Einheiten im Kronauer Handballzentrum weggesteckt habe.

Von Trainingsleistungen beeindruckt

Trainer Gärtner bestätigte, dass Uwe Gensheimer im Kader stehen wird und gab zu, dass der unverhoffte Neuzugang du Rietz einen starken Eindruck hinterlassen habe: „Wir sind sicher, dass er dem Team etwas geben kann.“

Groetzki, der klar das Ziel Turniersieger formulierte, war ebenfalls beeindruckt: „Er hat einige seiner alten Bewegungen gezeigt. Kaum zu glauben, dass er mehr als ein Jahr keinen Handball gespielt hat. Gemessen an dem, wie er sich im Training präsentiert hat, kann er uns helfen, vor allem in der Abwehr.“ Während die Löwen auf Berlin treffen, stehen sich im anderen Halbfinale der SC Magdeburg und Wisla Plock gegenüber.

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