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Kracher im Viertelfinale des DHB-Pokals

Rhein-Neckar-Löwen gehen mit Zuversicht und neuem System ins Pokal-Viertelfinale

Ljubomir Vranjes kann sein Pflichtspiel-Debüt als Trainer der Rhein-Neckar Löwen kaum erwarten. Der Schwede sieht das Duell im Viertelfinale des DHB-Pokals am Sonntag gegen den THW Kiel als „Riesenchance“.

Ljubomir Vranjes, neuer Trainer der Rhein-Neckar Löwen, sitzt bei einer Pressekonferenz im Sportzentrum. +++ dpa-Bildfunk +++
Energiegeladen: Ljubomir Vranjes blickt seinem Pflichtspiel-Debüt als Trainer der Rhein-Neckar Löwen voller Vorfreude entgegen. Foto: Uwe Anspach picture alliance/dpa

Wenn Euphorie so ansteckend sein sollte wie Omikron, dann wird der zuletzt von sechs Corona-Fällen betroffene deutsche Handballmeister THW Kiel am Sonntag um 18 Uhr im Heidelberger SNP Dome im Viertelfinale des DHB-Pokals auf durch und durch von Zuversicht, Tatendurst und Begeisterung befallene Rhein-Neckar Löwen treffen - infiziert durch den vor zwei Wochen vom badischen Bundesligisten verpflichteten Trainer Ljubomir Vranjes.

„Ich freue mich unglaublich, wieder so ein wichtiges Spiel gegen den THW zu machen“, bekannte der langjährige Coach des Kieler Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt zwei Tage vor seinem Pflichtspiel-Comeback in Deutschland.

Glaubt man den Worten des energiegeladenen Schweden, dann hat sich sein Feuer längst auf die zum Jahresende noch demoralisierten Löwen übertragen: „Alle freuen sich, dass sie wieder spielen dürfen.“ Die Mannschaft habe hoch motiviert und mit „viel Energie“ im Training mitgezogen.

Löwen könnten am Sonntag eine „völlig verkorkste“ Saison noch halbwegs retten

Die Spieler, berichtete Vranjes in dem erstmals virtuell abgehaltenen Pressegespräch, sähen die bevorstehende Herausforderung nicht als Belastung - obwohl ja der Pokal für sie die letzte Möglichkeit ist, eine völlig verkorkste Saison noch halbwegs zu retten.

Auch wenn der THW Favorit sei: „Die Spieler sehen es als Riesenchance, wieder das Final Four zu erreichen.“

So wie elfmal hintereinander zwischen 2006 und 2018, dem Jahr, als die Löwen endlich den Pokal-Fluch besiegten und den Cup erstmals gewannen, nachdem sie unter anderem viermal am Stück im Halbfinale an der von Vranjes trainierten SG gescheitert waren.

Sieben Mal hatte Flensburg unter Vranjes das Endspiel in Hamburg erreicht: „Nicht nur ich, sondern alle möchten dort sehr gerne noch einmal hin.“ Seit 2018 waren die Löwen nicht mehr unter den letzten Vier.

Viele Spieler waren bei der EM im Einsatz

Der Weg wird kein leichter sein, aber das trifft auch für die Gäste zu. Kiel ist in dieser Saison nicht so dominant wie zuvor, zudem konnte sich der THW alles andere als optimal nach der EM-Pause auf den Restart der Saison vorbereiten.

Zehn Spieler des Rekordmeisters waren bei der EM im Einsatz - mehr als doppelt so viele wie von den Löwen -, einige kamen mit Covid-19 zurück. Zuletzt wurde Ex-Löwe Harald Reinkind positiv getestet. „Wir werden bei den Löwen nicht mit unserer stärksten Mannschaft antreten können“, sagte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi.

Mit weitgehend voller Kapelle werden die Löwen vor den zugelassenen 2.500 Zuschauern aufspielen können. Es gebe „zwar leider ein paar Probleme“, sagte Vranjes, sie seien aber kleinerer Natur.

Nur Uwe Gensheimer sei nach seiner Verletzung noch nicht so weit, ein komplettes Spiel machen zu können. „Meine Hoffnung ist, dass er uns vielleicht fünf oder zehn Minuten helfen kann“, sagte Vranjes.

Löwen wollen im Angriff diszipliniert agieren

Im Training hatte der neue Löwen-Dompteur zunächst auf die Abwehrarbeit wert gelegt, dann aber auch den Fokus auf das Angriffsspiel gerichtet. „Wir wollen keine einfachen Tore mehr bekommen“, betonte Vranjes.

Es gelte also, im Angriff diszipliniert zu agieren und technische Fehler zu vermeiden, um nicht in Kieler Konter zu laufen. Zudem sollen die vielen Spezialisten-Wechsel der Vergangenheit angehören. Schon gegen Kiel soll das neue System fruchten.

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