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Karten-Verlosung

Atoll-Festival in Karlsruhe bietet zehn Tage mit artistischem Theater

Vom 15. bis 26. September ist es wieder soweit: Bei seinem Atoll-Festival präsentiert das Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus die internationale Vielfalt des neuen Zirkus.

Circus I Love You show at Leuven, Belgium, May 2019
Circus I Love You show at Leuven, Belgium, May 2019 Foto: Minja Kaukoniemi

Zirkus ohne Tiger und Elefanten – das ist seit jeher selbstverständlich beim Atoll-Festival des Karlsruher Kulturzentrums Tollhaus.

Zirkus ohne Zelt – das war neu im vergangenen Jahr. Zwar konnte das bundesweit nach wie vor einzigartige Festival für theatrale Artistik (oder artistisches Theater) im September 2020 trotz der Pandemie stattfinden.

Doch auf Compagnien, die mit eigenen Zelten anreisen, wurde verzichtet.

Liebeserklärung an den Zirkus

Bei der nun anstehenden sechsten Ausgabe vom 15. bis 26. September kehrt zumindest ein Zelt zurück. Unter dem programmatischen Titel „Circus I Love You“ werden sich acht Akrobatinnen und Akrobaten aus fünf Ländern an Schleuderbrett, Rollschuhen, Trapez und zahlreichen Instrumenten austoben.

Angekündigt ist ein „überbordendes Fest für die ganze Familie“. Drei Vorstellungen sind hierfür angesetzt (17. September ab 19.30 Uhr, 18. September ab 19 Uhr, 19. September ab 17 Uhr).

Szene aus dem Stück „Passengers“ der Gruppe „The 7 Fingers“ (Vorab-Bericht zum Atoll-Festival Karlsruhe 2021)
Artistik und Theater verbindet die kanadische Gruppe „The 7 Fingers“ aus Montreal, die zur Eröffnung des Atoll-Festivals in Karlsruhe ihr einziges Deutschland-Gastspiel in diesem Jahr gibt. Foto: 7Fingers/Alex

Für die Veranstalter ist diese Show ebenso ein Signal wie der Auftakt mit der franko-kanadischen Gruppe „The 7 Fingers“. Das international höchst renommierte Ensemble aus Montreal präsentiert bei seinem einzigen Deutschland-Gastspiel an drei Terminen (15. September ab 20 Uhr, 16. September ab 16 Uhr und 20.30 Uhr) das Stück „Passengers“, das sich den Träumen und Sehnsüchten des Reisens widmet.

Anhand der Situation von Menschen in einem Zugabteil werden auf artistische Weise Geschichten zu Aufbruch, Abschied und Wiedersehen erzählt.

Man darf nicht alles auf Solo- oder Duonummern reduzieren.
Bernd Belschner, Tollhaus-Geschäftsführer

„Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, mit diesen beiden Compagnien zwei Partner zu finden, mit denen wir das Festival trotz Corona in einer angemessenen Dimension planen konnten“, sagt Tollhaus-Geschäftsführer Bernd Belschner im BNN-Gespräch. „Es ist auch für die Künstler wichtig, große Produktionen spielen zu können.

Man darf nicht alles auf Solo- oder Duonummern reduzieren.“ Beide Gruppen reisen vorab an, um sich in Karlsruhe vorzubereiten: Da die Ensemblemitglieder aus unterschiedlichen Ländern kommen, sind sie schon länger nicht mehr gemeinsam aufgetreten. „In Deutschland gehören wir zu den wenigen Adressen, wo solche Aufführungen derzeit am ehesten möglich sind“, sagt Belschner.

Knapp 40 Termine an zehn Tagen

Wer auf das Gesamtprogramm schaut, steht schnell vor der Qual der Wahl. Insgesamt ballen sich knapp 40 Veranstaltungen auf zehn Tagen (am 20. und 21. September ist spielfrei).

Die 16 eingeladenen Produktionen – darunter zwei Uraufführungen – bringen rund 80 Künstlerinnen und Künstler aus Kanada, Spanien, Frankreich, Schweden, Finnland und Deutschland, Belgien, Holland und der Schweiz nach Karlsruhe. Beim Kartenkontingent wollen die Veranstalter rund 60 Prozent der Vollauslastung anbieten, um coronakonforme Abstände zu ermöglichen.

Zum Angebot gehören auch zwei kostenfrei zugängliche Open-Air-Vorstellungen des vom Klimawandel handelnden Stücks „WeLand“ der italienischen Gruppe MagdaClan auf dem Messplatz (16. September ab 20.15 Uhr, 17. September ab 21 Uhr), eine Ausstellungsinstallation des Schweizer Künstlers Julian Vogel und die Vorstellung eines Dokumentarfilms über die herausragende Produktion „Möbius“ der französischen Compagnie XY, einem Glanzlicht der Atoll-Ausgabe 2020.

Das über viele Jahre aufgebaute Netzwerk des Karlsruher Kulturzentrums in die internationale Szene des neuen Zirkus kommt mehrfach zum Tragen. So ist das Stück „hyrrä paratiisi“, das am 24. September seine Uraufführung erlebt, als Koproduktion mit dem Atoll-Festival die bereits vierte Produktion unter dem Label „hyrrä“ und unter Leitung von Stefan Schönfeld.

Hiermit schließt sich ein Kreis, denn aus den ersten Kooperationen mit Schönfeld entstand der Impuls zur Gründung des Festivals, das vom Tollhaus 2015 mit Bordmitteln auf die Schiene gesetzt wurde.

Pionierarbeit wurde Publikumsmagnet

Aus diesem damals durchaus wagemutigen Schritt entwickelte sich schnell ein Publikumsmagnet, der sich zudem in der europäischen Zirkusszene als deutscher Vorreiter etabliert hat. Dementsprechend werden auch diesmal im Rahmen des Förderprogramms „ZirkusOn“ drei neue junge Kreationen aus der aufblühenden deutschen Szene als „work in progress“ vorgestellt.

Bei einem speziellen Spaziergang über das Gelände des Alten Schlachthofs präsentieren zudem Akteure aus Baden-Württemberg artistische Miniaturen und machen aufmerksam auf den frisch gegründeten Landesverband zeitgenössischer Zirkus (LAZZ), der den Netzwerk-Impuls des Festivals aufgreift.

Bei all der Atmosphäre von Aufbruch und Aufblühen, die allein schon Umfang und Vielfalt des Programms erwarten lassen, erinnert das Festival aber auch an die Vergänglichkeit der hier präsentierten Kunst: Die Fotoausstellung „Lucky People“ dokumentiert den Zauber im Alltagsleben der Zirkusfamilie der dänisch-spanischen Compagnie Brunette Bros., die aufgrund der Pandemie nach 17 gemeinsamen Jahren ihren einzigartig-skurrilen Reisezirkus aufgeben musste.

Was auch immer die Atoll-Ausgaben der nächsten Jahre noch bringen werden – die „Händler des Lachens“, wie die Brunette Bros. beschrieben werden, werden nicht dabei sein.

Ticket-Verlosung

Das Atoll-Festival findet vom 15. bis 26. September im und beim Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus, Alter Schlachthof 35, statt. Weitere Infos unter www.atoll-festival.de. Für die Vorstellung „Passenger“ der Gruppe „The 7 Fingers“ am Donnerstag, 16. September, um 16 Uhr können fünf BNN-Leserinnen und -Leser jeweils zwei Karten gewinnen.

Wer an der Verlosung teilnehmen will, schreibt bis Montag, 13. September, 12 Uhr, eine E-Mail an redaktion.gewinnspiel@bnn.de mit dem Betreff „Atoll“ und der Angabe von Name, Adresse und Telefonnummer. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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