
Erste Bilanz nach der Großfusion: Die Volksbank pur in Karlsruhe hat sich zufrieden mit dem Abschluss ihres ersten Geschäftsjahres gezeigt. Die Genossenschaftsbank sei sowohl im Kreditgeschäft als auch bei den Kundeneinlagen gewachsen, teilte die Bank am Dienstag auf ihrer Bilanzpressekonferenz in Karlsruhe mit.
Insgesamt erreichte die Volksbank pur eine Bilanzsumme von 11,8 Milliarden Euro. Damit ist sie derzeit nach eigenen Angaben die größte Volksbank in Baden-Württemberg.
Das bilanzielle Kreditvolumen stieg im vergangenen Jahr demnach um 5,1 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen erhöhten sich um 2,1 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro. Vorstandsvorsitzender Matthias Hümpfner sprach von einem „starken operativen Geschäft“ im Jahr 2022.
Bilanz der Volksbank pur in Karlsruhe: Dividende von drei Prozent für 163.000 Mitglieder
Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag bei 75 Millionen Euro, nach Steuern und Einstellungen in den Fonds für Bankrisiken verblieb ein Jahresüberschuss von 15 Millionen Euro. Die knapp 163.000 Mitglieder sollen – vorbehaltlich ihrer Zustimmung – eine Dividende von drei Prozent erhalten.
In einem von Krisen und großer Unsicherheit geprägten Jahr zeige sich „die Stärke unseres regionalen genossenschaftlichen Geschäftsmodells in besonderem Maß“ sagte Hümpfner. „Angesichts der abrupten Zinswende und einer Rekordinflation haben unsere Kundinnen und Kunden intensiv die Beratungskompetenz unserer Volksbank genutzt.“
Fusionsmarathon der Volksbanken Karlsruhe Baden-Baden, Pforzheim sowie VR Bank Enz plus
Die Bank war erst im vergangenen Oktober aus der Fusion der Volksbanken Karlsruhe Baden-Baden, Pforzheim sowie der VR Bank Enz plus hervorgegangen. Viele der 1.400 Beschäftigten haben einen regelrechten Fusionsmarathon hinter der sich.
Noch bevor die Volksbanken Baden-Baden Rastatt und Karlsruhe im Juli 2021 formal verschmolzen waren, wurden Fusionsgespräche mit der VR Bank Enz Plus angekündigt. Vor knapp einem Jahr stimmten dann auch die Vertreter der Volksbank Pforzheim der Fusion zu, die im Herbst mit der technischen Umstellung der Bankdaten vollzogen worden war.
Auch personell hat die Bank unruhige Zeiten hinter sich. Im Februar gab sie überraschend bekannt, dass Vorstandsmitglied Jürgen Faupel das Kreditinstitut verlässt. Seit Start der großen Fusionsphase hatte bereits Vorstandsmitglied Mathias Weis hingeworfen. Und an der Spitze des Aufsichtsrates hatte sich Thomas Schmid nicht lange gehalten.