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Vorstellung vor der Bürgermeisterwahl

Bürgermeister-Kandidat Björn Kornmüller setzt auf Digitalisierung und Angebote für Familien in Karlsbad

Entspannte Atmosphäre in Auerbach: Zum Auftakt der Kandidatenvorstellung für die Bürgermeisterwahl hatte Björn Kornmüller in Auerbach leichtes Spiel. Er blieb den Bürgern keine Antwort schuldig und warb für sein Programm.

Björn Kornmüller in Auerbach
Der einzige Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 30. April in Karlsbad, Björn Kornmüller, warb für sich und sein Programm. Foto: Gustl Weber

Björn Kornmüller wollte schon im Alter von gerade mal 14 Jahren Rathauschef in Karlsbad werden. 1999 nämlich, als sich Altbürgermeister Rudi Knodel im Wahlkampf den Bürgern stellte und in der Folge dann auch gewann, soll Kornmüller zu seiner Mutter gesagt haben: „Ich möchte auch mal Bürgermeister in Karlsbad werden.“

Bald könnte es soweit sein, denn der 38 Jahre alte Diplom-Verwaltungswirt ist einziger Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 30. April in seiner Heimatgemeinde. Unter wohlwollendem Gelächter gab er das Bonmot aus seiner Jugend bei der ersten Vorstellungsrunde in Auerbachs Talblickhalle am Montagabend zum Besten.

Gut 150 Zuhörer in Auerbach

Gut 150 Zuhörer machten sich dort ein Bild davon , was der dreifache Familienvater mit politischer Heimat bei den Liberalen in den nächsten acht Jahren in Karlsbad vorhat. Und das ist eine Menge: Er möchte die fünf Ortsteile „besser miteinander verbinden, weil wir eine Gesamtgemeinde sind“. Ihm liegt an einer digitaleren Gemeinde, an mehr Dialog mit der Bürgerschaft und einer „offenen Kommunikation“.

Mitarbeiterfindung und -bindung seien in Zeiten des überall herrschenden Fachkräftemangels eine große Herausforderung. Er sei motiviert sich dieser und vielen anderen Aufgaben zu stellen. Investitionen in Kitaplätze und die Gründung eines Elternnetzwerkes stehen genauso auf Kornmüllers Agenda wie ein Ausbau der Wohnformen für die ältere Generation.

Ganz wichtig sind dem einzigen Bewerber für die Nachfolge von Jens Timm (Freie Wähler) die Vereine („Ich habe selbst in drei Karlsbader Fußballvereinen Fußball gespielt“) und eine Stärkung des Ehrenamtes. Hier denkt Kornmüller, der einst bei der Gemeinde eine Ausbildung absolvierte und derzeit in verantwortlicher Position bei der Debeka-Versicherung tätig ist, an einen Ehrenamtsbeauftragten. Dieser soll „Strukturen schaffen und koordinieren“, damit das Ehrenamt eine größere Wertschätzung erfährt.

Um die vielen freiwilligen Leistungen bezahlen zu können, müsse der Wirtschaftsstandort Karlsbad attraktiv bleiben und weiter gestärkt werden. Die Wirtschaftsförderung sei, so der FDP-Gemeinderat, „daher Chefsache“. Ein Mobilitätskonzept, Energiewende, Klimaschutz und ein besseres Radwegenetz hält er für unbedingt erforderlich, gleiches gelte für den „schnelleren Ausbau der Breitbandversorgung“.

Ich werde keine Versprechungen machen.
Björn Kornmüller, Bürgermeisterkandidat

Er werde „keine Versprechungen machen , aber ich werde Ihnen zuhören und meine Politik erklären“, so Kornmüller weiter. Er stehe für Aufbruchstimmung und einen Generationenwechsel, wolle mit dem Gemeinderat zum Wohle Karlsbads gut zusammenarbeiten. Im Wahlkampf wird Björn Kornmüller von CDU, SPD und Grünen unterstützt.

Fragen zum Neubaugebiet und zur Verkehrssituation

Im Frage- und Antwortspiel, das sich der persönlichen Vorstellung anschloss, wollte ein Bürger aus dem Ort wissen, warum Gemeinderatssitzungen künftig auch online übertragen werden sollen. Darauf der Kandidat: sein Anliegen sei, Kommunalpolitik „ins Wohnzimmer zu bringen“, das könne „nur gut sein für die Demokratie“.

„Auerbach braucht dringend ein Neubaugebiet zum Erhalt der Infrastruktur.Warum kommen Neubaugebiete erst in den anderen Orten?“ fragte ein weiterer Bürger am Mikrofon. Der Beschluss zur Reihenfolge neuer Baugebiete „ist leider vor meiner Zeit gefallen“, erklärte Kornmüller.

„Was tun Sie für die Attraktivität Karlsbads bei jungen Familien?“ Da sei es wichtig, eine intakte Vereinsstruktur zu haben, ein gutes Freizeit- und Kulturangebot zu machen und für erschwinglichen Wohnraum zu sorgen. Mittel könnten hier beispielsweise kommunale Grundstücke auf Erbpacht sein. Das hohe Verkehrsaufkommen, das Fehlen von Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt Auerbach und die schwierige Parkplatzsituation waren weitere Themen.

Rathauschef Jens Timm nicht anwesend

Und der langjährige Dirigent des Musikvereins Auerbach, Volker Grabbetz, nahm dem Kandidaten gleich noch das Versprechen ab, am Samstag zum Frühlingskonzert wieder in die Talblickhalle zu kommen. Auch dafür gab es wohlwollenden Applaus Richtung Podium. Souverän moderiert wurde der Abend von Bürgermeister-Stellvertreter Roland Rädle (CDU). Er ist auch bei der nächsten Runde am Dienstag in Ittersbach im Dienst. Amtsinhaber Jens Timm wurde in den Zuhörerreihen nicht gesichtet. Inzwischen haben sich die Freien Wähler von einem anonymen Flyer distanziert, der zur Wahl Timms aufruft. Timm steht nicht auf dem Stimmzettel.

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