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Stifungsgeld macht es möglich

Im Ettlinger Horbachpark soll bis 2024 ein Pumptrack für Biker entstehen

Ein bisschen Nervenkitzel, vor allem aber Spaß soll ein Pumptrack für junge Leute im Ettlinger Horbachpark bringen. Rund 500.000 Euro wird die neue Anlage kosten.

Motocrosser auf der Pumptrackanlage in Langensteinbach
Nichts für Angsthansen: Ein Pumptrack wie hier beim Schulzentrum Karlsbad. Über die Bürgerstiftung wird ein solcher im Horbachpark finanziert. Foto: Gustl Weber

Im Ettlinger Horbachpark soll bis 2024 ein Pumptrack stehen. Das ist ein Rundkurs aus Asphalt oder Erdmaterial, der in alle Richtungen mit zwei Rädern oder auch Rollern befahren werden kann, und der mit Steilkurven und Bodenwellen ausgestattet ist.

Nutzen sollen ihn künftig Kinder und Jugendliche, für die es in der Nähe schon einen Bolz- und Basketballplatz gibt, außerdem eine Trampolinanlage.

Drei Entwürfe für 500.000 Euro teuren Pumptrack in Ettlingen liegen schon vor

Möglich macht das rund 500.000 Euro teure Projekt die Ettlinger Bürgerstiftung, genauer gesagt die von ihr verwaltete Stiftung des vormaligen Stadtrats Hans-Peter Kast.

Der hatte den Betrag zunächst für ein Kinderspielhaus vorgesehen, das sich allerdings in der von ihm gewünschten Form nicht realisieren ließ. Über viele Jahre hinweg tat sich nichts, bis im vergangenen Jahr im Dialog mit der Stadt Ettlingen und dem Mountain Bike Club Karlsruhe Ideen zum Bau einer Pumptrack-Anlage im Horbachpark entwickelt wurden.

Wie der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Josef Offele, wissen ließ, liegen drei Entwürfe für einen Pumptrack vor, der von den Karlsruher Mountainbikern dauerhaft betreut werden soll. Part der Stadt seien die vorbereitenden Arbeiten im Untergrund, also etwa das Verlegen von Leitungen.

Robert Determann, Geschäftsführer der Bürgerstiftung, rechnet damit, dass das neue Spaß- und Sportangebot für verschiedene Altersgruppen „ein großer Erfolg wird“.

Beim Mai Bike im Horbachpark jedenfalls sei der mobile Pumptrack, der dort aufgebaut war, immer „hervorragend angekommen“. Die Lösung sei ganz im Sinne des Mäzens Hans-Peter Kast.

Der Pumptrack ist zwar das größte Vorhaben der Ettlinger Bürgerstiftung 2023, daneben geht aber auch ihr Engagement für frühkindliche Bildung weiter, um die Schulfähigkeit von Kindern nachhaltig zu verbessern.

Bewegungsförderung im Kindergarten

Wichtiges Anliegen ist zudem die Bewegungsförderung von Kindergartenkindern. Ein im September 2022 an der Kita „Weitblick“ beim Festplatz gestartetes Projekt, für das die Stiftung knapp 6.000 Euro bereitstellt, läuft zunächst mal bis zum Sommer dieses Jahres.

Im Rückblick auf 2022 sprach Josef Offele von einem „Rekordjahr bei unseren Förderungen“. Insgesamt habe die inzwischen 20 Jahre alte Bürgerstiftung Kinder-, Jugend- und Seniorenprojekte in einem Umfang von gut 124.000 Euro finanziell unterstützt.

Möglich gewesen sei das auch, weil der Spendenfonds „Ein Herz für Ettlingen“ in der Stiftung aufgegangen sei. Allein daraus flossen rund 37.000 Euro an 37 örtliche Vereine ausschließlich für deren Jugendarbeit.

Weitere 37.000 Euro erhielten Einzelpersonen, Organisationen und soziale Einrichtungen, die unter der Corona-Krise besonders zu leiden und während der Pandemie finanziell zu kämpfen hatten.

Kleingartenverein erhält Geld nach Brand in seiner Anlage

20.000 Euro aus Mitteln der Bürgerstiftung erhielt beispielsweise der Ettlinger Kleingartenverein nach dem verheerenden Brand in seiner Anlage für den Wiederaufbau seiner Infrastruktur.

5.000 Euro bekam die AGJ Suchtberatung Ettlingen, die mit ehemals Drogenabhängigen ein Präventionstheater einstudiert. Premiere ist Ende April im Karlsruher „Insel“-Theater.

Mit 3.500 Euro bedacht wurde LiveMusicNow, eine Klassik-Konzert-Reihe in Ettlinger Senioreneinrichtungen. Nächster Termin ist hier am 27. Februar im Bruchhausener Seniorenhaus.

Der Verein Kaffeehäusle, die Museums-AG des Eichendorff-Gymnasiums, die Anne-Frank-Realschule oder auch der Kindergarten Spessart gehörten im vorigen Jahr ebenfalls zu den Begünstigten.

Luftbild nach Brand Kleingartenanlage
Bild der Zerstörung: Die Anlage des Kleingartenvereins Ettlingen nach einem Brand. Die Bürgerstiftung gab 20.000 Euro für den Wiederaufbau. Foto: Sigi Masino

Grundsätzlich schüttet die Bürgerstiftung nur Erträge aus, ihr Kapital darf sie nicht angreifen. Das ist inzwischen auf mehr als vier Millionen Euro angewachsen – auch dank einer ihr zugefallenen, gut vermieteten Immobile in Muggensturm.

Über zwei Unterstiftungen, die „Stiftung Hoffnung“ und die „Stiftung Lernen“ wurden 2022 zudem Lese- und Lernpaten in der Thiebauthschule finanziert, die Infrastruktur für einen „Naturkindergarten“ des Obst- und Gartenbauvereins Oberweier geschaffen oder auch ein Kunstprojekt an der Gartenschule gefördert.

Stiftung will Öffentlichkeitsarbeit verbessern

Josef Offele sagt, der Bekanntheitsgrad der Bürgerstiftung sei zwar durch ihre vielfältigen Aktivitäten „deutlich gewachsen“, indes sei den Verantwortlichen durchaus klar, „dass wir bei der Öffentlichkeitsarbeit noch offensiver werden müssen“.

Hilfreich für die Arbeit sei das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftung, das man seit Anfang 2022 habe.

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