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Jugendliche übernehmen Pflege

Neuer Pumptrack für Mountainbiker entsteht in Karlsbad

Auf einer neuen Strecke können die jugendlichen Mountainbiker in Karlsbad bald ihre Sprünge und Tricks üben. Der Pumptrack am Schulzentrum wird erneuert. An den Planungen und am Bau sind die Teenager beteiligt.

Maxim Ostrowski und Philip Sagawe stehen mit ihren Fahrrädern vor dem Gelände am Karlsbader Schulzentrum, auf dem der neuen Pumptrack entstehen soll. Im Hintergrund verteilen Bagger die Erde für den neuen Parcours.
Freuen sich auf die neue Strecke: Maxim Ostrowski (links) und Philip Sagawe stehen mit ihren Fahrrädern vor der Baustelle für den neuen Pumptrack am Karlsbader Schulzentrum. Foto: Julia Trauden

Gekonnt schwingt sich Philip Sagawe mit seinem Rad durch den hügeligen Rundkurs direkt neben dem Karlsbader Schulzentrum. Die Kurve nimmt er mit links, drückt auf der Geraden den Oberkörper nach unten, um Schwung zu bekommen, und dann hebt er ab über dem größten Hügel auf dem Pumptrack, wie der Parcours im Jargon genannt wird.

Das Prinzip des Pumptracks ist einfach: Statt in die Pedale zu treten, gewinnt man Geschwindigkeit durch Gewichtsverlagerung und Zieh- und Drückbewegungen. Geübte wie Philip Sagawe kommen auf diese Art und Weise in der Hügellandschaft nicht nur ohne Probleme vorwärts, sondern können auch Sprünge und Tricks machen.

Der Teenager ist einer von sieben Jungs, die sich hier regelmäßig treffen und mit ihren Rädern austoben – und denen die neun Jahre alte Anlage nicht mehr gut genug ist. Zu abgenutzt sind die Hügel, zu gefährlich ist die Lage direkt an der Straße.

Deshalb haben die Schüler die Initiative ergriffen und sich zusammen mit Kai Basler, bei der Gemeinde Karlsbad zuständig für die Jugendbeteiligung, für die Neuanlage eines Pumptracks ein paar Meter weiter abseits der Fahrbahn stark gemacht.

Jugendliche äußerten Wünsche an Gemeinde Karlsbad

In Gesprächen mit der Gemeinde und dem deutschlandweit bekannten Streckenplaner Joscha Forstreuter im März haben sie ihre Ideen und Wünsche geäußert, diese Woche konnten die Bauarbeiten beginnen. Nach etwa zehn Tagen soll der neue Mountainbike-Trail, den sich die Gemeinde rund 20.000 Euro kosten lässt, fertig sein.

Das Schwierigste ist, alle Interessen abzudecken.
Maxim Ostrowski (15), Schüler aus Karlsbad

Die Hügellandschaft soll sowohl für Anfänger und Kinder als auch für Fortgeschrittene geeignet sein. Alle Interessen zu befriedigen, war „mit das Schwierigste“ in der Ideenfindung, sagt Maxim Ostrowski, der schon als Kind mit seinem ersten Fahrrad auf dem alten Karlsbader Pumptrack unterwegs war. „Wir haben einen ganz guten Kompromiss gefunden“, ist er aber zufrieden mit dem Planungsentwurf.

Eine „Chicken Line“ für die weniger Wagemutigen („Chicken“ steht im Englischen für „Angsthase“) soll es geben, aber auch Hügel, auf denen größere Sprünge („Jumps“) möglich sind. „Unser Wunsch wäre es, einen Grundkurs zu bauen und daneben die Jumps“, sagt Ostrowski.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen: In den letzten zwei Tagen des Baus werden die Jungs, die sich mit den Planungen beschäftigt haben, nochmal dazu geholt und es wird der letzte Schliff gemacht, erklärt Kai Basler von der Gemeindeverwaltung. Die jungen Biker dürfen dabei mit anpacken.

Pflege der Anlage übernehmen die Jugendlichen

Die Pflege des neuen Pumptracks wollen die Jugendlichen übernehmen, „damit er nicht so endet wie der alte“, sagt Luis Keller. Damit der Rundkurs in Form bleibt, muss man ihn immer wieder bewässern und mit der Schaufel bearbeiten, erklärt der 15-Jährige. „Die einzige Voraussetzung ist, dass die Gemeinde uns ein paar Schaufeln stellt und einen Wasseranschluss.“

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