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10,5 Prozent mehr Lohn

Mitarbeiter von SRH Gesundheitszentren und SRH Klinikum Karlsbad streiken am Montag

Um im Tarifstreit Druck auszuüben, legen Mitarbeiter der Reha-Einrichtungen in Waldbronn, Dobel und Bad Herrenalb sowie des SRH Klinikums in Karlsbad ihre Arbeit nieder. Was das für Patienten bedeutet.

Die Einfahrt zum Haupteingang des SRH Klinikums ins Karlsbad-Langensteinbach.
Für höhere Löhne: Verdi hat die Beschäftigten des SRH Klinikums in Karlsbad und an den Gesundheitszentren in Waldbronn, Dobel und Bad Herrenalb zum Warnstreik aufgerufen. Foto: Julia Trauden

Die Beschäftigten der SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald sowie des SRH Klinikums in Karlsbad-Langensteinbach legen an diesem Montag die Arbeit nieder. Zu dem Warnstreik im Vorfeld der nächsten Tarifverhandlungsrunde am Sitz der SRH Holding in Heidelberg ruft die Gewerkschaft Verdi auf.

„Vor der fünften Verhandlungsrunde Ende April in Heidelberg erhöhen wir nochmal den Druck“, wird in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft Birte Cammon zitiert, Krankenpflegerin und Mitglied der Streikleitung am SRH Klinikum. Das sei dringend notwendig, „denn bisher verweigern die Arbeitgeber uns ein ernstzunehmendes Angebot“.

An einem ersten Streiktag am SRH-Klinikum in Langensteinbach am 5. April hatten sich bereits mehr als 300 Beschäftigte beteiligt. Nun wird der Streik ausgeweitet auf die Gesundheitszentren.

Demonstrationszug durch Karlsbad-Langensteinbach ist geplant

Verdi fordert für die rund 8.200 Beschäftigten der 13 SRH Kliniken und Reha-Einrichtungen, die den Konzerntarifvertrag anwenden, Lohnerhöhungen von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Angeboten wurden von der SRH Holding bisher 1,5 Prozent für die oberen und 2,5 Prozent für die unteren Gehaltsgruppen, dazu eine Einmalzahlung von 1.500 Euro.

Unabhängig von der laufenden Tarifrunde fordern die Beschäftigten der drei Gesundheitszentren in Waldbronn, Bad Herrenalb und Dobel eine volle Übernahme in den Konzern-Tarifvertrag der SRH Kliniken. Laut Verdi wird bei ihnen der Kliniken-Tarifvertrag mit 95 Prozent Entgelthöhe angewendet, gefordert werden 100 Prozent.

Eine zentrale Streikkundgebung mit anschließendem Demonstrationszug durch Langensteinbach ist um 9 Uhr am SRH Klinikum in Karlsbad-Langensteinbach geplant.

Nicht dringend notwendige Operationen finden in Karlsbad nicht statt

Laut Kliniksprecher Mischa Lange gibt es eine Notdienstvereinbarung mit Verdi, wonach die stationäre Betreuung der Patienten im Krankenhaus am Streiktag gewährleistet ist. Auch die Notaufnahme bleibt geöffnet.

Lediglich nicht dringend notwendige Operationen würden verschoben. Ärzte und Service-Personal beteiligen sich nicht am Streik, weil für sie andere Tarifregelungen gelten.

An den SRH Gesundheitszentren gilt laut Sprecherin Anna-Lena Siegwart ebenfalls eine Notdienstvereinbarung für den Streikfall. „Die medizinische und pflegerische Versorgung als auch die Speiseversorgung bleibt rund um die Uhr sichergestellt“, teilt sie schriftlich mit. Und auch auf die therapeutischen Angebote müssten die Reha-Patienten nicht verzichten.

Das konkrete Ausmaß des Streiks sei erst am Tag selbst abzusehen, „zumal es der erste Streik in den SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald ist“.

SRH beklagt mangelnde Konsensbereitschaft der Gewerkschaft

Eine baldige Einigung im Tarifstreit zeichnet sich aktuell nicht ab: „Es gab in den bislang vier Verhandlungsrunden keinerlei Konsensbereitschaft seitens Verdi“, wird Werner Stalla, Leiter des Gesundheitsbereiches der SRH, in einer Pressemitteilung der Stiftung zitiert.

Bereits im vergangenen November habe die SRH darauf hingewiesen, dass die von Verdi geforderten Lohnerhöhungen „in ihrer jetzigen Form für die Einrichtungen der SRH existenzbedrohend und damit nicht umsetzbar seien“.

Das SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach hatte erst vor wenigen Tagen in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Städtischen Klinikum Karlsruhe und den ViDia-Kliniken mehr kurzfristige Finanzhilfen vom Staat gefordert, um Mehrkosten durch die Inflation, Energiepreise und absehbar steigende Tarifvergütungen abzufedern.

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