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Kontaktnachverfolgung

Digitaler Check-in in Geschäften und Restaurants: Ettlinger tasten sich langsam an die Luca-App heran

Einfach mit dem Handy auf den QR-Code halten und schon ist man offiziell „eingecheckt“: Was für die Smartphone-Generation kinderleicht ist, bereitet gerade Älteren noch Probleme. Viele füllen deshalb lieber Kontaktformulare aus.

Eine Stoppuhr auf einem Smartphone-Display misst die Zeit, im Hintergrund ist ein Bekleidungsgeschäft zu sehen. Die Stoppuhr ist Teil der Luca-App zur digitalen Kontaktnachverfolgung in der Corona-Zeit.
Check-in via Smartphone: Mit der Luca-App kann man seine Kontaktdaten in Geschäften, Restaurants und Cafés hinterlassen. Nach dem Check-in misst eine Stoppuhr die Zeit, die man vor Ort verbringt. Foto: Julia Trauden

In immer mehr Geschäften, Restaurants und Cafés sind sie zu sehen: die schwarz-weißen QR-Codes mit der Überschrift Luca-App, über die man mit dem Handy bequem vor Ort „einchecken“ kann.

Wer sich die App auf sein Smartphone heruntergeladen hat, muss nur einmal seine Kontaktdaten eingeben und erspart sich beim nächsten Restaurantbesuch oder beim Einkaufen das manuelle Ausfüllen von Formularen.

Seit einigen Wochen bieten Einzelhändler und seit der Öffnung am vergangenen Samstag auch Gastronomen ihren Kunden die Möglichkeit, sich per App vor Ort anzumelden.

Das spart ihnen den Papierkram und Zeit. Vor allem die älteren Gäste sind aber noch zurückhaltend, was den digitalen Check-in betrifft.

Willi Rutschmann und seine Frau Inge, beide 73, hätten sich am Dienstagmittag bei ihrem Besuch im Eiscafé Tiziano am Ettlinger Schloss gerne mit der Luca-App angemeldet – sein Handy ist aber zu alt für das Programm und sie weiß noch nicht so recht, wie sie die App bedienen soll.

„Wir tasten uns langsam heran“, sagt Inge Rutschmann lachend.

Schriftliche Kontaktformulare sind Alternative

Beim ersten Besuch ihres Stammcafés seit dem Ende des Lockdowns war der Check-in via Luca-App aber glücklicherweise nicht die einzige Option.

Am Eingang liegen neben dem QR-Code auch Zettel aus, auf denen man Name, Adresse und Kontaktdaten mit dem Kugelschreiber eintragen kann.

So geht’s auch: Kontaktdaten kann man bei Einzelhändlern und Gastronomen wie hier im Badischen Hof Ettlingen auch ganz klassisch auf einem schriftlichen Formular hinterlassen.
So geht's auch: Kontaktdaten kann man bei Einzelhändlern und Gastronomen wie hier im Badischen Hof Ettlingen auch ganz klassisch auf einem schriftlichen Formular hinterlassen. 14 Tage lang muss der Geschäftsinhaber sie aufbewahren. Foto: Julia Trauden

Mehr als die Hälfte der Kunden nutze diese analoge Möglichkeit, berichtet Tiziano-Mitarbeiterin Christina Schrimpf. Auch bei Paul Baral vom Restaurant „Zum Sternen“ sind es nur etwa 50 Prozent der Gäste, die per Luca-App einchecken, der Rest füllt Kontaktformulare aus.

An den Sonnenschirmen auf der Außenterrasse hängt der QR-Code gut sichtbar über dem Hinweis auf die „drei G“: „Nehmen sie Platz, wenn Sie genesen oder getestet oder geimpft sind.“

Stoppuhr misst die Zeit

Wer mit der Handykamera auf den Code hält, bei dem ploppt ein kleines Fenster auf dem Bildschirm auf. Tippt man darauf, ist man offiziell angemeldet.

Eine Stoppuhr misst ab dann, wie viel Zeit man im Lokal verbringt. Beim Verlassen des Restaurants genügt ein Wischen über den „Auschecken“-Knopf auf dem Display.

Die Kontaktdaten bleiben, verschlüsselt als Zahlencode, beim Gastronomen. Wenn ein Infizierter unter den Gästen war, kann der Wirt den Code an das Gesundheitsamt weiterleiten, das ihn wiederum entschlüsselt.

Für Menschen ohne Smartphone gibt’s Schlüsselanhänger mit QR-Code

Auch wer kein Smartphone hat, kann die Luca-App nutzen, und zwar mittels codierter Schlüsselanhänger. Diese werden in der Stadtinformation im Ettlinger Schloss und im Rathaus kostenlos ausgegeben – inklusive Nutzungsanleitung.

Doch die Nachfrage ist bislang gering. 30 von 100 Anhängern hat die Stadtinfo seit Anfang Mai herausgegeben, im Amt für Marketing und Kommunikation im Rathaus waren es noch weniger.

Von den Einzelhändlern in der Leopoldstraße, die die Luca-App nutzen, hat noch kaum jemand einen Kunden mit Luca-Schlüsselbund begrüßt. Nadine Eisele, Inhaberin des Lykke Conceptstore, schüttelt darauf angesprochen nur den Kopf. „Noch nie gesehen.“ Auch den Check-in per QR-Code nutzten bei ihr nur wenige.

Für Menschen ohne Smartphone bietet die Stadt Ettlingen kostenlose Schlüsselanhänger mit einem QR-Code. Der Code wird vom Gastwirt oder vom Einzelhändler im jeweiligen Geschäft eingescannt.
Für Menschen ohne Smartphone bietet die Stadt Ettlingen kostenlose Schlüsselanhänger mit einem QR-Code. Der Code wird vom Gastwirt oder vom Einzelhändler im jeweiligen Geschäft eingescannt. Foto: Julia Trauden

Die Gastronomen haben ein anderes Problem mit dem Luca-Schlüsselanhänger: „Wir wissen nicht, wie wir ihn scannen sollen“, erklärt Nikola Kovacic, Inhaber des „La Cubanita“ und Ortsvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Ettlingen.

Denn das Scannen ist beim Schlüsselanhänger, anders als beim Gäste-Check-in via Smartphone, Aufgabe des Personals. Gästen, die mit der Luca-App nicht klarkommen, helfen Kovacic und seine Kollegen. Die Möglichkeit des digitalen Check-ins „hilft uns enorm bei der Arbeit“, sagt er.

Service

Weitere Infos zu Luca-App und Schlüsselanhänger unter (0 72 43) 10 14 53, marketing@ettlingen.de oder www.luca-app.de.

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