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Vorstoß zur Förderung des Einzelhandels

Gegen Leerstände: Karlsruhe-Durlach will einen eigenen Ansiedlungsmanager

Einen eigenen professionellen Ansiedlungsmanager fordert der Durlacher Ortschaftsrat, um Leerständen rasch und effektiv entgegenzuwirken und damit auch dem Einzelhandel in der Krise zu helfen. Das sei auch ein Modell für die Gesamtstadt.

29.03.2021 Einkaufen in Durlach
Die Mischung macht’s: Als Einkaufsziel punktet die Durlacher Innenstadt mit der Vielzahl unterschiedlicher Adressen. In der Coronakrise können Leerstände die Probleme des Einzelhandels noch vergrößern. Foto: Jörg Donecker

Der Kommunalhaushalt ist angespannt, schlechte Zeiten für neue Personalstellen. Trotz derart gebundener Hände fordert der Ortschaftsrat Durlach, einen Profi zu installieren, der im Stadtamt Durlach „ein qualifiziertes, zukunftsorientiertes Leerstandsmanagement“ für Durlach und Aue entwickelt. Auch Konzepte für eine Zwischennutzung leerstehender Ladenlokale soll die professionelle Kraft liefern. Was daraus wird, hängt von den Mitgliedern des Gemeinderats ab. Sie allein entscheiden über Stellen in der Stadtverwaltung.

Solch ein Ansiedlungsmanager erscheint den Grünen im Ortschaftsrat, deren Antrag die Unterstützung des Gremiums hat, dringend nötig im B-Zentrum Durlach. „Geschäfte schließen und die Ladenlokale bleiben teilweise über einen längeren Zeitraum leer“, beschreibt Grünen-Fraktionschef Martin Pötzsche in der Sitzung am Mittwochabend die nicht nur pandemiebedingt zugespitzte Situation.

Immer mehr Ladenfläche werde auch umgewidmet zu Büros oder Wohnfläche, wie gleich zweimal an der Zunftstraße mitten in der Durlacher Altstadt. Durlachs Stärke sei aber gerade ein attraktiver Einzelhandel mit hohem Leistungs- und Qualitätsniveau.

Pop-up-Stores statt Leerstand

Nicht allein ein Durlacher Problem ist die Kombination aus schwieriger wirtschaftlicher Lage, hohen Mietpreiserwartungen und nicht immer passenden verfügbaren Flächen. Die Aufwertung der Durlacher Mitte und des B-Zentrums Mühlburg sind ebenso wie eine Innenstadtbelebung tatsächlich bereits Karlsruhes erklärtes politisches Ziel.

„Kurzfristig ist es aber wichtig, dass freiwerdende Räume bis zu einer Neuvermietung nicht leer stehen. Denn das ist eine große Gefahr“, unterstreicht Pötzsche. „Erst steht ein Geschäft leer, dann zwei, dann drei. Ein leeres oder unattraktives Geschäft wirkt wie ein Vernichter für das nächste Geschäft.“

Um leerstehende Flächen schnell und einfach mit neuen Mietern und innovativen Geschäftsmodellen zu besetzen, brauche es kreative Ansätze, so die Grünen. Im Kurort Freudenstadt etwa habe die städtische Wirtschaftsförderung Pop-Up-Stores in der Innenstadt etabliert.

Eine andere Kommune habe einen Leerstandsmanager eingestellt. Der spreche mit Besitzern leerstehender Räume, suche Nachnutzer und vermittle bei Bedarf. Darüber hinaus könnten freie Flächen gerade jetzt Künstlern, Vereinen oder Ehrenamtlichen temporär zur Verfügung gestellt werden, was bereits viele Städte praktizierten. Das setze Impulse für die Stadtentwicklung und wirtschaftliche Aktivitäten.

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