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Karlsruher Kampagne

Impf-Nacht im Karlsruher Wildparkstadion geplant

Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ist mittlerweile jeder dritte Infizierte ein Reiserückkehrer. Mit Blick auf den Herbst erneuert OB Frank Mentrup seinen Impfaufruf. Das Gesundheitsamt hofft derweil auf neue Vorgaben für die Kontaktverfolgung.

Wildparkstadion Karlsruhe
Impfen statt kicken: Die Stadt hofft, dass sie mit der Aktion im Wildparkstadion eine andere Personengruppe erreichen kann. Foto: Helge Prang/GES

Die Stadt weitet ihre Impfangebote abseits der Zentren weiter aus. Am 5. August wird zwischen 18 und 22 Uhr der BBBank Wildpark zur Impf-Praxis. Gespritzt wird am selben Tag auch bei der Fast-Food-Kette McDonalds am Mühlburger Bahnhof.

Das teilt Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) nach der Sitzung des Verwaltungsstabs am Mittwochmittag mit.

„Jeder Geimpfte ist im Herbst ein großer Vorteil für sich und für die Gesellschaft“, wiederholt er sein Mantra der vergangenen Wochen.

Mehr Reiserückkehrer unter den Infizierten

Die Erhöhung der Impfquote entwickelt sich unterdessen weiter zu einem mühsamen Stückwerk. Das Impfzentrum in der Schwarzwaldhalle ist nicht ausgelastet, obwohl ab der kommenden Woche zu Öffnungszeiten gar kein Termin mehr notwendig ist.

„Es geht nun darum, diejenigen zu erreichen, die grundsätzlich impfwillig ist“, sagt Mentrup. „Und darum, mehr Leute zu überzeugen, die im Moment noch Vorbehalte haben.“

Die Verwaltung befinde sich in Gesprächen mit der Volkswohnung, möglicherweise wird es in absehbarer Zeit Impfangebote in größeren Wohnquartieren der städtischen Gesellschaft geben.

Auch die Pläne für eine Impfaktion am Werderplatz sind offenbar schon relativ weit gediehen. Im Kontakt steht man mit Tafelläden, Kinder- und Jugendzentren und Quartiersmanagern.

Die Inzidenz in der Stadt und im Landkreis hat sich derweil bei etwa zehn eingependelt. „Es bleibt ein diffuses und stabiles Geschehen“, so Mentrup. Ein Drittel der Infektionen betreffe mittlerweile Reiserückkehrer, berichtet Landrat Christoph Schnaudigel (CDU). Vor zwei Wochen lag deren Anteil noch bei fünf Prozent. „Obwohl noch keine Hauptreisezeit ist.“

Interne Untersuchung zum Topsy dauert an

Das Gesundheitsamt richtet den Blick deshalb schon weiter voraus. Die Behörde rechnet mit deutlich gestiegenen Infektionszahlen im Herbst. „Für diese Zeit brauchen wir schon jetzt klare Vorgaben“, sagt Schnaudigel.

Er fordert dabei ein Umdenken in der Kontakt-Nachverfolgung. „Ein Infizierter hat derzeit deutlich mehr Kontaktpersonen als im vergangenen Jahr. Wenn sich an der Strategie nichts ändert, werden die Gesundheitsämter bei viel niedrigeren Inzidenzen an die Grenze geraten.“

Dann sei es nicht mehr möglich, aber vielleicht auch nicht mehr nötig, alle Kontakte zu verfolgen, ergänzt Mentrup.

Der Corona-Ausbruch im Topsy Turvy am 2. Juli spielt im Infektionsgeschehen mittlerweile keine Rolle mehr. Das Ordnungsamt beschäftigt er allerdings in doppelter Hinsicht. Als Infektionsschutzbehörde arbeitet es derzeit das Geschehen fachlich auf, gleichzeitig stehen Bußgelder im Raum.

Der interne Bericht werde Ende dieser oder Anfang nächster Woche fertig sein, schätzt Leiter Maximilian Lipp. „Es geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit“, betont er. „Wir brauchen belastbare Tatsachen und Beweise. Wo wir die nicht erbringen können, gilt die Unschuldsvermutung.“

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