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Kampagnenstart mit Narrentaufe geplant

Karlsruher Fastnachter planen kontrolliertes Spektakel in der Innenstadt

Karlsruhes organisierte Narren trauen sich zu, den Start der Fastnacht am 11.11. coronagerecht zu gestalten. Doch angesichts der aktuellen Corona-Situation bleibt Skepsis. Lockt ein Umzug Problempublikum an?

9.02.2012 SVK Knielingen Die Holzbiere Prunksitzung, Schautanz der Burgaugarde
Kaum Land in Sicht: Fantasievoll und vergnüglich ging die Knielinger Burgau-Garde 2012 an Bord. In der kommenden Kampagne könnten sich Karlsruhes bundesweit erfolgreiche Tanzgarden ihrem Heimpublikum allenfalls auf einem „närrischen Markt“ präsentieren. Foto: Jörg Donecker

Die Fastnachtskampagne 2020/21 fällt in Karlsruhe trotz Corona möglicherweise nicht völlig aus. Der Festausschuss Karlsruher Fastnacht (FKF), ein Zusammenschluss von 23 Vereinen, plant bemerkenswert den Auftakt. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Aktiven weiter massiv eingeschränkt in ihren Möglichkeiten sind.

Die meisten Karlsruher Karnevalsvereine und Zünfte sind höchst skeptisch, was die Perspektiven angeht. Nicht einmal um Narrenbäume versammeln sie sich wie gewohnt. Die „fünfte Jahreszeit“ beginnt am Mittwoch, 11. November, und dauert bis 26. Februar 2021.

Schlüsselübergabe ja – Saalfastnacht nein

Dass sie den traditionellen Fastnachtsauftakt am 11. 11. einschließlich Schlüsselübergabe feiern können, nehmen die organisierten Karlsruher Narren derzeit an. Voraussetzung ist, dass an dem Tag die Schutzbestimmungen wegen der Pandemie das traditionelle Programm unter freiem Himmel zulassen.

Komplett gestrichen hingegen ist die Saalfastnacht. Ob am Fastnachtsdienstag wie sonst ein Straßenumzug den fulminanten Schlusspunkt des närrischen Trubels setzt, ist derzeit extrem unsicher.

Am Narrenbrunnen auf dem Kronenplatz wollen sich die Aktiven am 11. 11. um 11.11 Uhr bunt kostümiert treffen und einen oder zwei Ausgewählte der Narrentaufe unterziehen. Das sei ohne Ansteckungsgefahr möglich, der Platz sei groß genug zum Abstandhalten, erläuterte der FKF-Präsident Michael Maier den Vorsitzenden der Mitgliedsvereine am Donnerstagabend in der Sängerhalle Knielingen. Dort ging es um die Kampagne im Schatten von Corona und das Ergebnis einer Besprechung samt Begehung des Marktplatzes mit dem Ordnungsamt.

Auch dem Plan der Narren, mit Musik und Radau vom Kronenplatz zum Rathaus zu ziehen und dort ein kontrolliertes Spektakel im Freien zu bieten, stehe unter den gegenwärtigen Bedingungen nichts im Weg, sagte Maier: „Ohne uns geht es in der Kaiserstraße oft enger zu.“

Keine Kostüme für die Tanzgarden

Schlecht sieht es für die erfolgreichen Karlsruher Tanzgarden aus. Sie trainieren zwar wieder, aber erst für die übernächste Kampagne. Kein Verein schneidert ohne Aussicht auf Bühnenauftritte Kostüme, die vielen jungen Tänzerinnen zwölf Monate später nicht mehr passen. Nicht wenige Eltern fürchten zudem Infektionsgefahren, berichten einige Präsidenten.

Das bringt auch die Idee des FKF ins Wackeln, nach einer ökumenischen Narrenmesse einen „närrischen Marktplatz“ zu gestalten. Die Stadtverwaltung habe positive Signale dafür gegeben, das auf der Rathaustreppe oder einer Bühne davor zu arrangieren. Im Rathaus sei Platz für coronagerechte Umkleidemöglichkeiten.

Lockt ein Umzug Problempublikum an?

Betont kritisch kommentieren die meisten Karlsruher Fastnachtsvereine derzeit die Frage, ob zumindest Fußgruppen am Fastnachtsdienstag durch die City ziehen sollen. In der Sängerhalle wurden viele Gegenargumente laut. Die Präsidenten fürchten, dass viele Menschen fernbleiben, die diszipliniert auf Corona-Regeln achten. Problematisches Publikum dagegen konzentriere sich womöglich in Karlsruhe, erst recht, wenn ringsum keine Fastnachtsumzüge laufen.

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