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Mit Teamgeist zum Sieg

E-Jugend des FV Leopoldshafen übt für die Mini-EM in Stuttgart

Die Fußballer der E-Jugend in Eggenstein-Leopoldshafen nehmen vom 17. bis zum 19. Mai an der Mini-EM in Stuttgart teil. Trainer Stefan Kurth bereitet seine Mannschaft für das Ereignis vor.

Die E-Jugend beim Training_FV Leopoldshafen
Beim Training der E-Jugend des FV Leopoldshafen sagt Trainer Stefan Kurth deutlich, was ihm nicht gefällt. Foto: Kristin Laske

Wenn der Ball nicht eng genug am Fuß anliegt, kann es schon mal vorkommen, dass Stefan Kurth seine Stimme erhebt. In solchen Momenten hört man den E-Jugend-Trainer laut und deutlich über den gesamten Fußballplatz des FV Leopoldshafen – und das ganz ohne Megafon.

Sein Lob fällt jedoch mindestens genauso ohrenbetäubend aus: „Sehr schön“, ruft Kurth, als einer der Jungs zu seiner Zufriedenheit an seinem Gegner vorbeirennt und ein Tor schießt.

Damit bestätigt sich, was TW-Trainer Michael Deck bereits angedeutet hat: „Er ist unüberhörbar“, sagt er lachend über seinen Kollegen. „Die Kinder haben selten einen Trainer mit so viel Leidenschaft gesehen.“

Leidenschaft ist es auch, wenn Kurth über die Mini-EM 2024 in Stuttgart spricht. Sie findet vom 17. bis zum 19. Mai statt. Es wird das dritte Mal sein, dass die Kinder an dem Fußballturnier für Jugendmannschaften teilnehmen.

Mannschaft läuft zu Hardstyle-Musik ein

Jedes teilnehmende Team vertritt eine Nation. „Ich hoffe, dass wir die Niederlande zugewiesen bekommen. Da habe ich schon ein paar Ideen“, sagt Kurth.

Eindeutig fest steht für ihn jedenfalls die Musik, mit der die Mannschaft beim Einlaufen gepusht werden soll: Der Trainer schwört auf Hardstyle.

Ich will gewinnen. Ich gehe nicht hin, um zu verlieren.
Stefan Kurth
 E-Jugend-Trainer 

Außerdem sind eigene Cheerleader Teil des Repertoires. Wichtig sei ihnen, dass alle in der Mannschaft die gleiche Kleidung bekommen.

Mit dem richtigen Auftritt möchte Kurth an vergangene Erfolge anknüpfen. Denn das Team hat bereits bewiesen, dass das Erregen von Aufmerksamkeit keine Kunst ist, die es erst erlernen muss: Den ersten Platz im Präsentieren hat es schon gewonnen.

Trainer zeigt sich entschlossen: Teamgeist soll zum Sieg führen

Bei den Vorbereitungen geht es allerdings um weit mehr als den richtigen Auftritt. „Ich will gewinnen. Ich gehe nicht hin, um zu verlieren. Meine sollen rausgehen und zeigen, was sie können“, sagt Kurth. Die Entschlossenheit ist deutlich aus seiner Stimme herauszuhören.

Doch nicht ohne Grund, wie es scheint, denn die Stärken seiner Mannschaft kennt der Trainer ganz genau. „Es ist das Konditionelle und der Teamgeist“, meint er. Innerhalb von vier Jahren hätte sich der Grundsatz, einer für alle, in ihnen gefestigt. Die Kinder seien zusammengewachsen.

Das haben die Trainer geschafft, indem sie ihnen Aufgaben auferlegt haben, die sie nur als Team lösen konnten. Der Schwierigkeitsgrad hat dabei zugenommen.

Einen Moment der Einheit schafft Kurth auch während des an diesem Tag stattfindenden Trainings. „Ich möchte, dass ihr euer Selbstvertrauen wieder gewinnt“, verlangt er, gefolgt von der Aufforderung, die Hand des Nebenmanns zu nehmen und gemeinsam über den Platz zu rennen. „Ihr sollt ein Team bilden.“

Mannschaft geht für drei Tage ins Trainingslager in der Pfalz

Da die Jungs ein paar Spiele verloren hätten, hätten sie an Selbstbewusstsein eingebüßt, erklärt der Trainer. Das sei ein Beispiel dafür, welche Rolle psychologische Aspekte bei der Vorbereitung spielen. Doch er sagt: „Sie haben das Potenzial und das wissen sie auch.“

Kurth ist zuversichtlich, dass sie beim Spiel am Wochenende wieder zeigen werden, was in ihnen steckt und dadurch ihr Selbstvertrauen aufbauen.

Zur Vorbereitung gehören außerdem Freistoßsituationen, Laufwege und den Lauf in den freien Raum üben, zählt der Trainer auf. Konditionelles Training und Passspiel im Wechsel seien Komponenten des Trainingsprogramms. Auch Tiki-Taka oder Flügel mit Flanken nennt Kurth. Im Februar oder März geht die Mannschaft für drei Tage ins Trainingslager in der Pfalz.

Schreien für die Motivation: Kinder sollen ihren Frust herauslassen

Für die erfolgreiche Entwicklung der Kinder komme es zudem auf das Trainerteam an, so Kurth. „Sie haben eine enorme Bindung zu uns.“

Die Beziehung der Trainer untereinander sei ebenfalls von großer Bedeutung. „Wir verstehen uns blind“, sagt Kurth etwa über sein Verhältnis zu Michael Deck. Weiter meint er: „Ohne mein Trainerteam wären die Jungs nicht da, wo sie heute stehen.“

Mit Respekt blickt auch Deck auf die Entwicklung der Kinder: „Wenn man an den Anfang zurückdenkt, waren sie ziemlich klein und jetzt sind sie größer geworden und können sich beim Gegner besser durchsetzen.“

Wenn die Motivation zwischendurch nachlässt, kennt Kurth ein bestimmtes Mittel: Er lässt sie schreien. Sie seien dann richtig laut und könnten alles rauslassen, erzählt er.

Kurzballspiel kommt beim Turnier in Stuttgart zum Einsatz

Die Vorfreude der Kinder auf das Turnier sei aber groß. Anders als beim ersten Mal hätten sie ihre Anspannung vor dem Unbekannten verloren, die negativen Gefühle seien nicht mehr da. Und auch die Eltern ständen hinter ihren Kindern.

„Sie kriegen von mir Druck gemacht, aber damit können sie umgehen. Sie brauchen den Druck.“ Damit alles rund läuft, gibt es eine Taktik-Mappe für Stuttgart.

Wir versuchen uns selber zu sponsern
Stefan Kurth
 E-Jugend-Trainer 

Kurth verrät, dass das Kurzballspiel zum Einsatz kommen wird. „Weil wir damit am stärksten sein werden“, erklärt er. Die weitere Taktik will er nicht verraten, um Gegnern keinen möglichen Vorteil zu verschaffen.

Zum Thema Sponsoren bei der Mini-EM sagt er: „Wir versuchen uns selber zu sponsern“. Das gelinge mit der Unterstützung der Eltern. Sie würden Kuchenverkauf machen oder Kurth organisiert auch mal Champions League und Europa League Abende mit Grillverkauf. Aktuell hätten sie wieder einen Sponsor.

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