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Stärkung des Eigenkapitals

Die Bilanzsumme der Sparkasse Kraichgau steigt 2023 trotz widriger geopolitischer Umstände auf 4,8 Milliarden Euro

Beim Blick auf die Bilanz für das Jahr 2023 herrscht in der Vorstandsetage der Sparkasse Kraichgau große Zufriedenheit. Trotz der schwierigen politischen Großwetterlage hat das Kreditinstitut seine Bilanzsumme um 1,1 Prozent gesteigert. Zuwächse gibt es auch beim Kundenkreditgeschäft und bei den Kundeneinlagen.

Bilanz-PK der Sparkasse Kraichgau mit Vorstandschef Norbert Grießhaber (Mitte), Thomas Geiß (links) und Michael Reichert (rechts).
Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Kraichgau, Norbert Grießhaber (Mitte), präsentiert in der Brettener Filiale zusammen mit seinen Vorstandskollegen Thomas Geiß (links) und Michael Reichert die Bilanz des Kreditinstituts für das Jahr 2023. Foto: Tom Rebel

Zuerst Corona, dann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und seit dem vergangenen Oktober der Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas – es sind äußerst schwierige Zeiten. Die widrigen politischen Umstände spüren auch die Kreditinstitute, da ihre Kunden von den direkten Auswirkungen dieser Krisen direkt betroffen sind. Dennoch wartet die Sparkasse Kraichgau mit aus ihrer Sicht zufriedenstellenden Zahlen auf.

2023 war in jeder Hinsicht ein Ausnahmejahr.
Norbert Grießhaber
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kraichgau

„2023 war in jeder Hinsicht ein Ausnahmejahr. Geopolitisch ist sehr viel passiert – und leider haben wir die erhofften beruhigenden Jahre nach der Corona-Krise nicht erleben dürfen“, stellt Norbert Grießhaber, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Kraichgau, gleich zu Beginn der Bilanz-Pressekonferenz klar. Die Rahmenbedingungen seien sehr anspruchsvoll gewesen und seien es auch noch, schiebt der Vorstandschef hinterher, der zusammen mit seinen Vorstandskollegen Thomas Geiß und Michael Reichert in der Brettener Filiale am Engelsberg die Zahlen von 2023 präsentiert.

Sparkasse Kraichgau als verlässliche Partnerin auf dem Finanzmarkt

Mit dem Ergebnis könne man „insgesamt zufrieden“ sein, meint Grießhaber. Die Sparkasse Kraichgau habe im Geschäftsjahr 2023 „einmal mehr ihre Stärke“ bewiesen und sich „in einem anspruchsvollen Marktumfeld als verlässliche Finanzpartnerin für den Mittelstand und private Kunden“ behauptet, so Grießhaber. Das zeige sich bei der Bilanzsumme, die um 1,1 Prozent auf nun rund auf 4,8 Milliarden Euro gestiegen ist. „Damit weist dieser vom Kundengeschäft getragene Wert eine respektable Größe auf“, stellt Grießhaber fest.

Um satte 2,1 Prozent und konkret um 64,8 Millionen Euro auf nun rund 3,2 Milliarden Euro ist im Jahr 2023 das Kundenkreditgeschäft gestiegen. Die Kundeneinlagen bewegten sich daneben mit fast 3,5 Milliarden Euro und einem Plus von 0,8 Prozent weiterhin stabil auf dem recht hohen Niveau des Vorjahres. Außerdem erhöhte sich 2023 der Zinsüberschuss um rund 20 Millionen Euro auf 83,7 Millionen Euro, das entspricht einem Wachstum von 32,9 Prozent.

Gestiegen sind jedoch auch die Verwaltungskosten. Obwohl man laut Grießhaber die Effizienz gesteigert habe, steht unterm Strich ein Verwaltungsaufwand von 64,1 Millionen, das sind vier Millionen Euro mehr als 2022, zu Buche. „Und das wird 2024 noch einmal mehr werden“, befürchtet der Vorstandschef. Gründe seien etwa inflationsbedingt gestiegene Kosten, Investitionen in IT und Gebäude sowie höhere Personalkosten.

Sehen lassen könne sich, so Grießhaber weiter, auf jeden Fall das sogenannte Betriebsergebnis nach Bewertung. Hier stehen letztlich 42,9 Millionen Euro zu buche – 2022 waren es 20,8 Millionen Euro. „Mit diesem erfreulichen und respektablen Ergebnis sind wir durchaus zufrieden. Wir sind damit auch gut gerüstet und stabil aufgestellt, um drohende Risiken aus dem Kreditbereich in den kommenden Monaten abzufangen“, erklärt Grießhaber und weist explizit darauf hin, dass die Sparkasse Kraichgau ihre Gewinne ausschließlich zur Stärkung des Eigenkapitals beziehungsweise der Eigenmittel nutze.

Stark rückläufig war im Geschäftsjahr 2023 das Darlehensgeschäft. So beliefen sich die Darlehenszusagen an private und gewerbliche Kunden zum 31. Dezember 2023 auf 353,4 Millionen Euro, was einem Minus von 39,9 Prozent entspricht. Allerdings sei dieser Rückgang nach dem Rekordjahr 2022 erwartbar gewesen, sagt Vorstandsmitglied Reichert. Gründe seien der Zinsanstieg und die aktuell schwierige Lage in der Baubranche. „Die Entwicklung der Bauzinsen und Baupreise sowie hohe Bauauflagen bei nur moderat fallenden Immobilienpreisen haben dazu geführt, dass sich gerade viele junge Familien den Immobilienerwerb nicht mehr leisten können oder sich beim Kauf abwartend verhalten“, erklärt Reichert.

Online-Banking ist auch bei der Sparkasse Kraichgau weiter auf dem Vormarsch

Auf dem Vormarsch ist indes weiterhin das Online-Banking, führt daneben Vorstandsmitglied Geiß aus. Demnach hatten 2023 mehr als 84.000 Kunden der Sparkasse Kraichgau einen Online-Banking-Zugang, die Online-Banking-Quote lag bei 71,5 Prozent. „Das ist unseres Erachtens ein sehr guter Wert“, betont Geiß und berichtet zudem von einem „ungebrochenen Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen“. So seien 2023 mehr als 140.000 Sparkassen-Cards im Einsatz gewesen, mit denen rund 10,4 Millionen Bezahlvorgänge erfolgt sind.

Grießhaber, Geiß und Reichert rücken daneben auch das soziale Engagement der Sparkasse Kraichgau in den Blickpunkt. 2023 wurden demnach insgesamt 474.000 Euro für Soziales und Sport, Kunst, Kultur und Bildung sowie Wirtschaft und Umwelt in der Region vergeben. Somit sei die Sparkasse Kraichgau „für gemeinnützige Vereine, das Ehrenamt und andere soziale Institutionen“ im vergangenen Jahr wieder „eine wichtige und verlässliche Partnerin“ gewesen, so Grießhaber.

Das Stiftungskapital der Sparkasse Kraichgau-Stiftung wurde um eine halbe Million Euro auf nun 2,5 Millionen Euro erhöht.

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