Skip to main content

Meinung

von Bernd Kamleitner

Ärgerlich für Betroffene

Gerüchteküche beim Thema Corona-Impfungen hilft niemandem weiter

Keine Frage, bei der Vergabe von Corona-Impfterminen ist viel schief gelaufen. Und trotzdem: Haltlose Gerüchte, etwa dass in Baden-Baden nicht verbrauchter Impfstoff in der Oos landet, helfen nicht weiter.

„Die Ärzte kennen ihre Patienten gut“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) zur Entscheidung, Astrazeneca für alle Altersgruppen freizugeben.
Landet in Baden-Baden nicht verbrauchter Impfstoff im Fluss Oos? Solche Gerüchte sind haltlos und tragen nicht dazu bei, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

Kritische Geister sind eine Bereicherung, sofern Einwände konstruktiv vortragen werden. Wenn es ums Thema Impfen geht, treibt die Gerüchteküche jedoch bisweilen seltsame Blüten.

Menschen berichten davon, sie hätten gehört, dass jemand wiederum von einem anderen vernommen habe, was schiefgelaufen ist. Das hilft nicht weiter. Hilfreich ist vielmehr, wenn eine nachvollziehbare Quelle erscheint und Ross und Reiter genannt werden.

Dass bei der Vergabe von Terminen sehr viel schiefgelaufen ist, ist offensichtlich. Für Behauptungen, nicht verbrauchter Impfstoff sei in der Oos gelandet, gibt es aber keine Belege.

Doch keine „Happy Hour“ für Impflinge

Wirklich ärgerlich vor allem für Betroffene sind zudem lancierte Meldungen, die jeglicher Grundlage entbehren. So kamen an zwei Tagen viele Menschen vergeblich zum Impfzentrum, weil ihnen über eine Quelle vermittelt worden war, es gäbe eine Art „Happy Hour“ für kurzentschlossene Impfwillige.

An einem Tag mussten über 300 Leute wieder heimgeschickt werden, heißt es dazu aus dem Kreisimpfzentrum. Das erhöht bei vielen Betroffenen eine ohnehin schon bestehende allgemeine Verdrossenheit. Mit wachsender negativer Energie ist ein großes Problem wie die Pandemie aber nicht in den Griff zu kriegen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang