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56. Ausgabe

Grüße aus Bühl-Weitenung: Was 2023 mit 1973 verbindet

„Grüße aus der Heimat“ lautet seit 1968 der Titel einer jährlichen Veröffentlichung im Bühler Stadtteil Weitenung. Jetzt gibt es eine spezielle Verbindung mit der Ausgabe von 1973.

Eine Straße führt direkt auf eine Kirche zu
Die Kirche Heilig Blut in Weitenung ist ein Mittelpunkt im Ort und ziert auch das Titelbild der „Grüße aus der Heimat“. Foto: Ulrich Coenen

Daniel Fritz macht das Dutzend voll und gleichzeitig Schluss. Die Rede ist von der jährlichen Veröffentlichung „Grüße aus der Heimat“, mit der Weitenung auf das vergangene Jahr zurückblickt.

Es ist die mittlerweile 56. Ausgabe der 1968 begonnenen Reihe. Für zwölf dieser Jahreschroniken zeichnete Fritz als Ortsvorsteher verantwortlich. Seit Jahresbeginn ist er als Erster Beigeordneter im Bühler Rathaus tätig. Die Zeit als Ortsvorsteher ist vorbei, und damit verabschiedet sich Fritz auch von den „Grüßen aus der Heimat“.

„Es war mir eine außerordentliche Ehre und Freude, meinem Heimatort dienen zu dürfen“, schreibt er im Vorwort. Seinen Dank an Vereine, Institutionen und Gruppierungen, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement maßgeblich zum positiven Erscheinungsbild des Dorfes beigetragen hätten, verbindet Fritz mit einem Appell: „Bitte setzen Sie Ihr großartiges Wirken fort – es lohnt sich für unsere Gemeinschaft“.

Ortschaftsrat Weitenung beteiligt sich an Finanzierung

Die „Grüße aus der Heimat“ waren ihm als Ortsvorsteher stets ein wichtiges Anliegen. Er begriff sie stets als einen Ausdruck von Wertschätzung gegenüber jenen, die sich mit großem Engagement ehrenamtlich einbringen.

Deswegen beteiligt sich der Ortschaftsrat auch mit eigenen Mitteln an der Finanzierung der Reihe, deren Herstellungskosten zuletzt bei 3.500 Euro lagen. Das ermöglicht es, die „Grüße aus der Heimat“ für einen Preis von gerade mal sechs Euro anzubieten. Die Auflage liegt bei 250 Exemplaren.

Titel einer Veröffentlichung
Eine Zeichnung von Heinz Wendling ziert das Titelbild. Es hat Symbolcharakter. Foto: Ortsverwaltung Weitenung

Verkaufsstellen sind in Weitenung die Ortsverwaltung, die Rheintal-Apotheke und das Autohaus/Tankstelle Huck.

Den Titel der Neuerscheinung ziert eine Zeichnung von Heinz Wendling, in deren Mittelpunkt die Kirche Heilig Blut steht. Das kann symbolisch verstanden werden, denn die Kirche dürfte bald besonders in den Blickpunkt rücken. 1923 war der Grundstein gelegt worden, 1925 folgte die Weihe – im kommenden Jahr kann das 100-Jährige gefeiert werden.

114 Seiten voller Weitenunger Leben

Fritz blickt in seinem Vorwort zum Abschluss seiner Arbeit als „Chefredakteur“ auf ein ereignisreiches Jahr zurück, „das nicht nur von zahlreichen Aktivitäten, sondern auch von einem spürbaren Aufbruch geprägt war“. Die Gemeinde stehe vor Herausforderungen, „aber auch vor Chancen in einer Zeit großer gesellschaftlicher Veränderungen“.

Den Aufbruch dokumentiert das 114 Seiten starke Werk mit einer großen thematischen Bandbreite und vielen Bildern, verpackt in eine vom Bühler Unternehmen punktgenau erarbeiteten gelungenen Aufmachung. Es macht deutlich, wie nach den zurückliegenden Corona-Jahren das Vereins- und damit das gesellschaftliche Leben wieder Fahrt aufnahm und das gewohnte Fahrwasser erreichte.

Natürlich hat die Politik ihren Platz – nicht weiter verwunderlich, wenn der Bühler Gemeinderat den Weitenunger Ortsvorsteher zum künftigen Bühler Bürgermeister wählt. Doch auch die Arbeit des Ortschaftsrats wird dokumentiert, und auch Verbesserungen in der Infrastruktur wie der neue Radweg zwischen Weitenung und Leiberstung werden beleuchtet. Dabei werden kritische Töne nicht ausgeblendet.

Der Blick geht auch wieder in die Partnergemeinde Mattsee. Eine Weitenunger Delegation war im Mai dort zum zweiten Teil der 50-Jahr-Feiern der Partnerschaft. Seither gibt es im Salzburger Land einen „Weitenunger Platz“.

Ergänzt wird der Band durch „Daten und Fakten“: Jubelhochzeiten, Geburtstage, Sterbefälle und die aktuelle Einwohnerstatistik. Zum Jahresende lebten 2.457 Personen in Weitenung, 31 mehr als im Vorjahr.

In meinem Herzen werde ich immer ein ‘Widdenunger’ bleiben.
Daniel Fritz
Erster Beigeordneter

Am Ende des kurzweiligen und informativen Streifzugs durch das Jahr geht der Blick wieder 50 Jahre zurück, womit sich in gewisser Weise ein Kreis schließt. Ein Faksimile erlaubt den Blick in die sechste Ausgabe der „Grüße aus der Heimat“ und zeigt, was 1973 auf der Weitenunger Agenda stand.

Verantwortlich zeichnete dafür damals Gerhard Fritz, der Vater von Daniel Fritz. Gerhard Fritz tat es erstmals als Zweiter Beigeordneter der Stadt. Nach der Eingemeindung war Gerhard Fritz zunächst Ortsvorsteher in Weitenung und ab Mai 1973 Beigeordneter in Bühl.

In den „Grüßen aus der Heimat“ schrieb er vor 50 Jahren: „Daß ich in dieser Amtseigenschaft auch in Zukunft Weitenung nicht vergessen werde, dürfen Sie mir glauben.“

Sein Sohn formuliert das Gleiche, nur mit anderen Worten: „Auch wenn jetzt ein neues Kapitel beginnt, bleibe ich Teil unserer Dorfgemeinschaft und werde „in meinem Herzen immer ein ‘Widdenunger’ bleiben.“

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