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Zweiter Förderbescheid liegt vor

Schwarzenbachtalsperre liefert regionalen und „grünen“ Strom für Oberleitungsprojekt WayBW

Das Rudolf-Fettweis-Werk der EnBW in Forbach mit seiner Schwarzenbachtalsperre wird den „grünen Strom“ für das Forschungsprojekt eWayBW liefern. Dies teilte das Verkehrsministerium in Stuttgart auf BNN-Nachfrage mit. Unterdessen liegt auch der zweite Förderbescheid aus Berlin für die Teststrecke mit Oberleitungs-Lkw vor.

Schwarzenbach Talsperre
Luftbild
Grüner Strom: Das Rudolf-Fettweis-Werk in Forbach stellt mit der Wasserkraft aus der Schwarzenbachtalsperre die Energie für eWayBW bereit. Foto: Nikolaus Hertweck

Der Strom für das Oberleitungsprojekt eWayBW im Murgtal wird von der Schwarzenbachtalsperre bei Forbach und damit aus der näheren Region stammen. Dies sagte die Pressestelle des Verkehrsministeriums in Stuttgart auf BNN-Nachfrage. Unterdessen hat das Bundesumweltministerium in Berlin die Umsetzung der zweiten Stufe des Projekts mit gut 7,3 Millionen Euro bewilligt.

Im kommenden Jahr soll mit dem dreijährigen Realbetrieb der Oberleitungs-Lkw auf der B462 zwischen Kuppenheim und Gernsbach begonnen werden; der genaue Testbeginn mit fünf Scania-Lkw steht noch nicht fest, auch weil es zuletzt wie berichtet bautechnische Probleme mit der Infrastruktur an der Murgbrücke bei Kuppenheim/Bischweier gegeben hat.

Laut Pressestelle habe sich Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) beim Bundesumweltministerium, das eWayBW überwiegend finanziert, erfolgreich dafür eingesetzt, den Strom von Eneregio (Kuppenheim), also einem regionalen Anbieter, zu beziehen. Damit könne erreicht werden, dass der von der Eneregio gelieferte Strom direkt aus dem Rudolf-Fettweis-Werk in Forbach stamme, das die EnBW als ein Gesellschafter der Eneregio betreibt.

Strom wird standortnah erzeugt

Somit kommt der aus regenerativer Wasserkraft gewonnene Strom der Schwarzenbachtalsperre bei Forbach zum Einsatz. Das Oberleitungsprojekt eWayBW kann folglich mit “grünem Strom“, zudem standortnah erzeugt, umgesetzt werden. Die Kosten für den Bezug der elektrischen Energie gelten als größter Einzelposten für den Betrieb der gesamten Anlage.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat jetzt auch gut 7,3 Millionen Euro für die Umsetzung der zweiten Stufe des Projekts eWayBW bewilligt. Der Förderbescheid wurde in Berlin am 10. Dezember ausgestellt. Das Land hatte vor rund einem Jahr zur damaligen Vergabe der Bauleistungen vom BMU die Zusicherung der grundsätzlichen Förderfähigkeit der zweiten Projektstufe erhalten; mit dem aktuellen Förderbescheid werden nun das detaillierte Arbeitsprogramm sowie die dafür erforderlichen Fördermittel bewilligt.

reFuels kommen aus Karlsruhe

Der dreijährige Test im Realbetrieb zweier Speditionen, die regelmäßig zwischen den Logistikzentren in Kuppenheim und den Papierfabriken in Gernsbach pendeln, soll Funktionalität und Zuverlässigkeit der Oberleitungsinfrastruktur sowie der Lkw ergebnisoffen testen. Auf die Arbeitspakete der wissenschaftlichen Begleitforschung entfallen laut Verkehrsministerium Stuttgart mit knapp 3,6 Millionen Euro fast die Hälfte der Fördermittel. Gut 3,7 Millionen Euro sind für den Anlagenbetrieb sowie für den möglichen Rückbau der Anlage vorgesehen.

Innerhalb eines Arbeitspakets soll ein Scania-Lkw über ein Jahr hinweg mit sogenannten reFuels betrieben werden. Der synthetische Kraftstoff wird dabei laut Verkehrsministerium aus der Versuchsanlage in Karlsruhe stammen, die vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des Projekts „reFuels – Kraftstoffe neu denken“ gefördert wird. Somit kommt auch hier regional erzeugte Energie zum Einsatz. Zudem soll ein rein elektrisch betriebener Lkw fahren, dem außerhalb der Oberleitung eine Traktionsbatterie zur Verfügung steht – und nicht, wie bei den anderen, ein Verbrennungsmotor. Daimler schickt wie berichtet im Rahmen eines Konzeptwettbewerbs einen modernen E-actros auf die Strecke.

Erste Teststrecke auf Bundesstraße

Oberleitungs-Lkw gelten als eine mögliche Technologie, um die gesteckten Klimaziele im Straßengüterverkehr zu erreichen. In Deutschland gibt es bereits zwei Teststrecken auf Autobahnen; die B462 im Murgtal ist die erste Bundesstraße, auf der die Technologie zum Einsatz kommt.

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