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Defekt in Schaltanlage

Gaggenau hat wieder Strom nach stundenlangem Blackout

Seit kurz nach Mitternacht war Gaggenau am Sonntagmorgen mit seinen Stadtteilen für mehrere Stunden ohne Strom. Grund war offenbar ein technischer Defekt. Am Sonntag gegen 9 Uhr konnte der größte Teil der Stadt wieder versorgt werden.

Mitarbeiter Thomas Kunze, Nachtschicht
Defekt in Schaltanlage: Im gesamten Stadtgebiet von Gaggenau ist am frühen Sonntagmorgen der Strom ausgefallen. Hier ein Blick in die Leitstelle mit Mitarbeiter Thomas Kunze. Foto: Veronika Gareus-Kugel

Die Serie der massiven Stromausfälle in der Region hat sich am Sonntag fortgesetzt. Das komplette Stadtgebiet von Gaggenau war seit kurz nach Mitternacht ohne Strom.

Erst am späten Sonntagmorgen konnten wieder alle Haushalte mit Strom versorgt werden. Rechtzeitig für die meisten Gaggenauer, die möglicherweise vom Stromausfall gar nicht viel mitbekommen haben.

Laut Stadtwerke-Sprecher Simon Mühlhäuser gab es am Vormittag noch „Kleinbereiche, wo wir noch nachschalten müssen“, möglicherweise sei das Stromnetz noch nicht völlig stabil.

Doch der größte Teil der Stadt sei wieder versorgt, sagte Mühlhäuser am Sonntag gegen 8.45 Uhr. „Das ist wie nach einem Herzinfarkt, das läuft noch nicht ganz rund“, zitierte er einen Techniker.

Feuerwehrauto
Kleine Ursache, große Wirkung: Mit dem eher unspektakulären Brand in einer Schaltanlage bei den Stadtwerken kurz nach Mitternacht fing es an. Foto: Michael Bracht

Unklar ist noch, ob das Mercedes-Benz-Werk ebenfalls ohne Strom war

Inzwischen ist laut Polizei klar: Die Ursache ist ein Defekt in einer Schaltanlage im Mittelspannungsbereich, der in der Nacht auf Sonntag auftrat. Dadurch sei es ab Sonntagmorgen gegen 1.20 Uhr zu einem Brand gekommen, was den Stromausfall zur Folge hatte. „Das muss man sich wie die Hauptsicherung vorstellen“, so Mühlhäuser.

Nach Angaben der Polizei arbeiteten Techniker des Netzbetreibers die ganze Nacht daran, die Stromversorgung wieder herzustellen. Nach und nach waren die Stadtteile wieder ans Netz angeschlossen worden.

Unklar war am Vormittag, ob und in welchem Umfang auch das Mercedes-Benz-Werk mit seinen mehr als 6.000 Mitarbeitern betroffen war. Dieses sei teilweise autark mit Wasserkraft und Gasturbinen versorgt, hänge aber auch am Netz der Stadtwerke.

Erste gute Nachrichten gab es etwa um 5.30 Uhr für die Stadtteile Selbach und Ottenau. Dort funktionierte die Stromversorgung bereits wieder, sagte ein Sprecher des Offenburger Polizeipräsidiums.

Seit etwa 8.15 Uhr ist auch im Stadtteil Bad Rotenfels der Strom wieder da. Die dortige Bäckerei Liedtke wirft den Backofen trotzdem jetzt noch an.

Polizei: Keine großen Zwischenfälle durch den Stromausfall in Gaggenau

Laut einer Meldung beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz waren vom Stromausfall auch die Notrufnummern 110 und 112 betroffen. Bei der Polizei in Offenburg ist davon nichts bekannt. „Aufgrund der Zeit gibt es ohnehin nicht sehr viele Notrufe, deshalb können wir das nicht bestätigen“, sagt ein Sprecher in der Nacht. Bei Notfällen könne man sich direkt an die örtliche Feuerwehr wenden, hieß es am frühen Sonntagmorgen.

Rettungswagen vor den Seniorenheimen

Im Stadtgebiet wurden so genannte Notfallmeldestellen eingerichtet, diese sind am Bahnhof Gaggenau, auf dem Lidl-Parkplatz, auf dem Parkplatz am Waldfriedhof, auf dem Parkplatz der Firma Schiffmacher, an der Bushaltestelle Gaggenau Winkel sowie im Bereich des Kreisverkehrs Rosenstraße/Lilienstraße.

Vor den Seniorenzentren in der Stadt wurden Fahrzeuge des Rettungsdienstes geparkt, so dass man in einem Notfall direkt eingreifen konnte, sagte die Pressesprecherin der Stadt Gaggenau, Judith Feuerer. In einem Rettungszentrum liefen die Fäden zusammen, dort waren neben den Rettungsdiensten auch Vertreter der wichtigsten Behörden vor Ort, darunter Oberbürgermeister Christof Florus und Bürgermeister Michael Pfeiffer.

Wie ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen sagte, sei es bisher zu keinen erheblichen Zwischenfällen durch den Stromausfall gekommen, die Situation sei nicht so angespannt wie sie an einem Werktag wäre.

Auch die Kläranlage war betroffen

Einen kurzen Schreckmoment gab es durch den Stromausfall in der Verbandskläranlage, in Oppenau hatte ein vergleichbarer Vorfall im Sommer zu einem Fischsterben in der Rench geführt. In Gaggenau habe man die Anlage aber wieder rechtzeitig mit einem Notstromaggregat in Betrieb nehmen können, so dass es zu keinen Schäden gekommen sei, sagt Feuerer

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