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Wahl am 17. September

Ende der Bewerbungsfrist in Achern: Eine Frau und drei Männer wollen Oberbürgermeister werden

Noch dümpelt der Wahlkampf um das Amt des Acherner Oberbürgermeisters ein wenig vor sich hin. Das wird sich jetzt ändern: Langsam kommt Schwung in den Wettbewerb um die Wählergunst.

Illenau Achern
Vier Kandidaten für das Amt des Acherner Oberbürgermeisters mit Dienstsitz in der Illenau haben sich bis Ende der Bewerbungsfrist am Montag gemeldet. Foto: Michael Moos

Drei Männer und eine Frau bewerben sich am 17. September um das Amt des Acherner Oberbürgermeisters. Gleich zu Beginn der Bewerbungsfrist in der ersten Juliwoche hatten die Offenburger Kulturamtsleiterin Carmen Lötsch und der Appenweierer Bürgermeister Manuel Tabor die Unterlagen im Rathaus eingeworfen. Vergangene Woche hatte der Fautenbacher Ortschaftsrat Thomas Merkt (FBL) den Hut in den Ring geworfen. Jetzt gibt es einen weiteren Interessenten.

Wenige Stunden vor Ende der Bewerbungsfrist am Montag hat der Acherner Andreas Herbrandt seine Bewerbung abgegeben. Herbrandt ist gelernter Einzelhandelskaufmann und Vertriebsleiter eines italienischen Verpackungsherstellers für Deutschland.

Zuvor war er unter anderem Teamleiter Obst und Gemüse bei einem großen Acherner Supermarkt gewesen, so die Darstellung auf seinem LinkedIn-Profil.

Bewerbung kam nicht überraschend

Seine Kandidatur war von Insidern seit einigen Tagen erwartet worden, nachdem auf einer Internetseite seit einigen Tagen dazu aufgerufen worden war, ihn mit einer Unterschrift zu unterstützen. Zwischen impfkritischen Anmerkungen und Posts beispielsweise zu Chemtrails oder der Energiewende wurde er dort als ein „Montagsspaziergänger der ersten Stunde“ gewürdigt.

Am Montagabend um 18 Uhr endete die Bewerbungsfrist. Zwei Mitarbeiterinnen der Verwaltung vergewisserten sich, dass keine weitere Bewerbung eingegangen ist. Die Bürger sind am 17. September eingeladen, über ihr künftiges Stadtoberhaupt abzustimmen. Am 8. Oktober findet eine Nachwahl statt, falls keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen kann.

Offenburgs Kulturchefin Carmen Lötsch will bei der OB-Wahl am 17. September in Achern antreten.
Offenburgs Kulturchefin Carmen Lötsch will bei der OB-Wahl am 17. September in Achern antreten. Foto: slr

Dann greift erstmals das neue Kommunalwahlrecht, wonach im zweiten Wahlgang ein Stechen zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen stattfindet. Eine komplette Neuwahl, zu der sich auch noch weitere Interessenten melden und aktuelle Bewerber abspringen können, wird es dann nicht mehr geben. Achern ist eine der ersten Städte im Südwesten, in denen das neue Recht gilt.

Zu den wichtigsten Neuerungen zählt die Absenkung des Mindestalters für die Bewerber. Wer auf den Chefsessel ins Rathaus will, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Bisher galten mindestens 25 Jahre als Standard. Neuerungen gibt es auch bei der Altersgrenze. Bewerber können künftig älter als 68 Jahre sein, entfallen wird auch die bisher mit 73 Jahren vorgesehene zwingende Versetzung in den Ruhestand.

Porträt Manuel Tabor
Manuel Tabor ist der zweite Bewerber um das Amt des Acherner Oberbürgermeisters. Foto: Jigal Fichtner

Die Kandidaten erfüllen die genannten Voraussetzungen. Die letzte Entscheidung über die Zulassung zur Wahl trifft aber der Gemeindewahlausschuss, der am frühen Mittwochabend zusammentritt. Das gibt der Verwaltung die Gelegenheit, die eingereichten Unterlagen noch einmal gründlich zu prüfen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei gewöhnlich auf den Unterstützerunterschriften, die alle Bewerber vorlegen mussten.

Die Offenburger Kulturamtsleiterin Carmen Lötsch (57) hatte sich als Erste an die Öffentlichkeit gewagt und auf ihre familiären Verbindungen nach Achern hingewiesen. Von dort stammt ihr Ehemann Christoph Lötsch, mit dem sie drei Kinder hat. Er ist der Sohn des früheren Stadtpfarrers, Lokalhistorikers und Buchautors Gerhard Lötsch, der 2009 verstorben war, in Achern aber unvergessen ist.

Thomas Merkt, OB-Wahl Achern
Thomas Merkt ist der dritte Kandidat um das Amt des Acherner Oberbürgermeisters. Foto: Carolin Burgert

Auch Manuel Tabor (42), seit Dezember 2010 Bürgermeister in Appenweier, verweist auf Verbindungen nach Achern. Er wurde hier geboren und sieht sich vor allem durch seine bisherigen Tätigkeiten als Amtsleiter und Bürgermeister für diese Aufgabe gewappnet. Tabor ist Diplom-Verwaltungswirt, er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Beide Bewerber treten mit CDU-Parteibuch, aber betont als unabhängige Kandidaten an.

Dritter Bewerber ist der Kaufmann Thomas Merkt (65) aus Fautenbach. Merkt ist nicht nur als Fautenbacher Ortschaftsrat bekannt, sondern auch seit seiner OB-Kandidatur vor acht Jahren. Seinerzeit war er gegen Amtsinhaber Klaus Muttach angetreten und hatte knapp 20 Prozent der Stimmen geholt, allerdings bei einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung. Merkt war einst über die Stammtischpartei in die Kommunalpolitik gekommen, hatte dieser aber aus politischen Gründen den Rücken gekehrt.

Vierter Kandidat ist nun der Acherner Andreas Herbrandt. Zu seinen politischen und persönlichen Zielen konnte ihn die Redaktion am Montag nicht befragen. Er war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Acherner Wahlkampf kommt langsam in Schwung

Der bislang eher auf Sparflamme laufende Wahlkampf in Achern tritt mit dem Ende der Bewerbungsfrist aus dem Sommerloch heraus. Bislang hatten die Kandidaten vor allem Hintergrundgespräche geführt, jetzt aber wird das Rennen um den Chefsessel öffentlicher und gewinnt gleichzeitig an Fahrt.

Dies unter anderem mit der offiziellen Kandidatenvorstellung am 11. September in der Hornisgrindehalle. Zudem häufen sich inzwischen die Termine: Vorstellungsrunden bei der Feuerwehr und den Kirchen stehen in den kommenden Tagen ebenfalls auf dem Zeitplan sowie individuelle Wahlkampftermine und, natürlich, die Präsenz der Kandidaten im Internet.

Bereits am 7. September treffen sich die Kandidatin und die Kandidaten um 19 Uhr zum Forum dieser Redaktion in der Schlossfeldhalle in Großweier. Die Redakteure Stefanie Prinz und Frank Löhnig werden die wichtigsten kommunalpolitischen Themen auf den Tisch legen. Und nicht nur die.

Redakteure befragen die Kandidaten in Großweier

Auch die Zuhörer können sich mit eigenen Fragen beteiligen. Wer ein bestimmtes Thema auf dem Herzen hat, kann sich vorab unter redaktion.achern@bnn.de damit an die Redaktion wenden. Die Fragen werden dann gesammelt und fließen an diesem Abend in die angesprochenen Themen ein. Unter der oben genannten Adresse bittet die Redaktion auch um eine formlose Anmeldung zum Wahlforum.

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