Skip to main content

Thomas Merkt aus Fautenbach

Dritte Bewerbung liegt vor: Erster einheimischer Kandidat bei der OB-Wahl im September in Achern

Lange hatte es nach dem Duell zweier Kandidaten ausgesehen. Jetzt ist im Rennen um das Amt des Acherner Oberbürgermeisters Bewegung gekommen.

Achern-Fautenbach
Thomas Merkt
Der Fautenbacher Thomas Merkt hat seine Kandidatur für die OB-Wahl in Achern im September erklärt. Damit bewerben sich bisher eine Frau und zwei Männer um die Nachfolge von Klaus Muttach. Foto: Karle Michael

Jetzt ist es offiziell. Mit dem Fautenbacher Thomas Merkt gibt es einen dritten Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl am 17. September. Merkt hat am Freitag im Rathaus seine Unterlagen eingereicht.

Bekannt ist er unter anderem als Fautenbacher Ortschaftsrat, in dem Gremium sitzt er für die Fautenbacher Bürger Liste (FBL) seit 2019. Außerdem ist es nicht sein erster Versuch, in Achern Oberbürgermeister zu werden.

Vor acht Jahren war er bereits gegen Amtsinhaber Klaus Muttach angetreten und hatte dort knapp 20 Prozent der Stimmen gewinnen können.

Merkt (65) setzt sich für eine bürgernahe Verwaltung ein und ärgert sich, wenn der Amtsschimmel allzu laut wiehert. Als Beispiel nennt er die Abnahme der Halle für sein Unternehmen, bei der Fahrradstellplätze eingefordert worden seien.

Merkt sieht sich als „Rebell mit Ideen“

Sein Hinweis, dass man die Räder aus Sicherheitsgründen besser in der Halle selbst abstelle, habe dabei nicht verfangen. „Ich bin noch immer ein Rebell“, sagt er über sich selbst, „aber ein Rebell mit Ideen.“

Als Beispiel nannte Merkt den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, der auch Ergebnisse vorweisen könne. Sei es, dass er den Müll in der Stadt auf einen großen Haufen werfe, um dem Bürger die alltägliche Verschmutzung der Straßen durch weggeworfenen Unrat vor Augen zu führen. Auch wenn das für Achern aktuell nicht geplant ist – ein konsequentes Pfand für Einweggeschirr sei „durchaus auch eine Idee für hier“.

Merkt, geboren in Birkenfeld an der Enz, lebt seit 1996 in Fautenbach. 2014 hatte er gemeinsam mit anderen Bürgern die „Stammtischpartei“ aus der Taufe gehoben, „aus Protest gegen das Establishment“, wie er heute sagt. 2019 habe man dann aufgrund unterschiedlicher politischer Auffassungen gesagt „wir lassen es bleiben“. Das politische Argument aber wollte Merkt nicht aufgeben, er bewarb sich für ABL/FBL um einen Sitz im Fautenbacher Ortschaftsrat. Mit Erfolg.

Es gibt Sachen, die gehen mir auf den Geist.
Thomas Merkt
OB-Kandidat in Achern

Die kritische Haltung aber hatte er nicht aufgegeben: „Es gibt Sachen, die gehen mir auf den Geist“, sagt er und nennt als Beispiel, dass die U3-Gruppe in der Kita kein zweites Handwaschbecken bekommen konnte, obwohl er selbst sogar eines gespendet habe. Es fehlten schlicht die Handwerker. Doch es geht nicht nur um Kleinigkeiten. Merkt kritisiert die hohe Pro-Kopf-Verschuldung in Achern, die nur nicht im zentralen Haushalt auftauche, oder auch den „schleppenden“ Ausbau der Solarenergie.

Die Stadt verfüge über so viele geeignete Dächer, dass man bis zu 500 Kilowatt (Peak) installieren könne, sehr wahrscheinlich mehr. Als „Katastrophe“ bezeichnet der Bewerber die Verkehrssituation in Achern, und auch, dass die neuen Radabstellplätze auf dem Rathausplatz nicht mit einer Ladestation ausgestattet seien, hält er für ein Versäumnis.

Merkt ist der dritte Kandidat für die Nachfolge von OB Klaus Muttach. Die Offenburger Kulturamtsleiterin Carmen Lötsch und der Appenweierer Bürgermeister Manuel Tabor hatten bereits frühzeitig ihre Bewerbung erklärt und eingereicht. Beide sind CDU-Mitglieder, betonen aber ihre Unabhängigkeit.

Kandidatenforum in der Schloßfeldhalle

Die Wahl in Achern ist am 17. September, eine mögliche Stichwahl unter den zwei Bewerbern mit den meisten Stimmen findet, falls nötig, am 8. Oktober statt. Dies ist der Fall, falls niemand im ersten Durchgang die dort erforderliche absolute Mehrheit erringt.

Die Amtszeit von Oberbürgermeister Klaus Muttach endet am 11. November. Bewerber für den ersten Wahlgang können sich noch bis zum Montag, 21. August, 18 Uhr, im Acherner Rathaus melden.

Ein Bild von den Kandidatinnen und Kandidaten können sich die Acherner am 7. September in der Großweirer Schloßfeldhalle machen, wenn der Acher- und Bühler Bote um 19 Uhr zum Kandidatenforum einlädt.

nach oben Zurück zum Seitenanfang