„Nach zwei Amtszeiten muss immer damit gerechnet werden, dass der Amtsinhaber oder die Amtsinhaberin andere Pläne hat“, sagt Annette Frisch-Acar, Sprecherin der CDU/FWG/FDP-Fraktion.
„Ich kann mir vorstellen, dass Bürgermeister Michael Welsche keinen einfachen Abwägungsprozess hinter sich hat. Seine Entscheidung so frühzeitig bekannt zu geben, ist fair.“ „Ich hatte diese Entscheidung durchaus ins Kalkül gezogen“, bekennt Klaus Kiefer, Sprecher der SPD/FW-Fraktion.
Und Achim Feurer von der IG Handel-IG Rheinau meint: „Selbstverständlich lag für Bürgermeister Welsche auch eine dritte Amtszeit im Bereich des Möglichen. Wer allerdings die letzten Jahre im Amt verfolgt hat, konnte, im Vergleich zu den Jahren davor, Veränderungen in der Zusammenarbeit zwischen den politischen Akteuren in Rheinau feststellen.“
SPD/FW-Fraktion Rheinau will politische Kraft mit zuverlässiger Persönlichkeit
Noch hat kein potenzieller Nachfolger seinen Hut in den Ring geworfen. Anscheinend wollen die Parteien keinen Kandidaten aktiv suchen oder gar benennen. „An der Suche für die Nachfolge von Bürgermeister Welsche werden wir uns aktiv nicht beteiligen“, erklärt Feurer.
Frisch-Acar geht sogar noch einen Schritt weiter: „Nicht die Fraktionen, sondern die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rheinau legen die Geschicke Rheinaus in neue Hände. Wir als nicht parteigeprägte Fraktion stehen für Gespräche zur Verfügung, wenn sich Kandidatinnen und Kandidaten über die Gemeinde informieren möchten.“
Als politische Kraft in Rheinau haben wir Interesse, dass diese Stelle mit einer zuverlässigen, kompetenten und kreativen Persönlichkeit besetzt wird.Klaus Kiefer, Sprecher SPD/FW-Fraktion
Lediglich die SPD signalisiert, dass sie ihren Anteil an der Suche nach einem neuen Bürgermeister für Rheinau leisten wolle. „Als aktive politische Kraft in Rheinau haben wir erhebliches Interesse, dass diese für unsere Stadt sehr wichtige Stelle mit einer zuverlässigen, kompetenten und kreativen Persönlichkeit besetzt wird“, begründet dies Kiefer.
Neuer Rathauschef soll angestoßene Projekte in Rheinau weiterentwickeln
Alle drei Fraktionen wünschen sich eine starke Führungspersönlichkeit im Team, offen, gerade auch mit Blick über den Rhein, kreativ und auch mal unkonventionell, kompetent, standhaft und zuverlässig, dazu fachlich versiert, transparent und verantwortungsvoll.
Eine Persönlichkeit eben, die die Interessen der Stadt vertritt und Rheinau gemeinsam mit Gemeinderat und Einwohnern gut weiterentwickelt. So strebt Feurer an, dass die guten, angestoßenen Projekte auch mit neuem Rathauschef fortführt werden.
Er wünscht sich, dass der neue Rathauschef an der ein oder anderen Stelle Rückgrat aufbringt, um Überholtes über Bord zu werfen und gleichzeitig der Mut entwickelt, die drängenden Zukunftsthemen der Stadt fundiert anzupacken und auch gegen Widerstände voranzutreiben.
„Denn wirtschaftliche, strukturelle und gesellschaftliche Anforderungen, Umwelt- und Klimaschutz sowie die Modernisierung der Verwaltung müssen bei immer größerem Budgetdruck bewältigt werden“, ist sich Fritsch-Acar sicher.
Verantwortliche sind überzeugt, dass Rheinau für Menschen attraktive Stadt ist
„Die großen Herausforderungen der nächsten Jahre werden sein, wie wir der Klimakrise begegnen und wie wir den absehbaren Problemen bei der Haushaltsfinanzierung entgegentreten“, betont auch Feurer.
Kiefer ergänzt: „Neben den üblichen Herausforderungen unserer Zeit und den Anforderungen der Klimaveränderungen stehen in Rheinau die Schaffung von Kita-Plätzen, die Anforderungen an den Schulstandort Rheinau als auch die Umsetzung des Feuerwehr-Bedarfsplanes auf der Agenda.“
Gleichwohl sind alle drei überzeugt, dass Rheinau mit seiner Lage, Infrastruktur und den Menschen eine sehr attraktive Stadt ist, für die es sich lohnt, sich zu engagieren. Gleichwohl wissen sie, dass die Flächenstadt Rheinau mit den neun Ortsteilen sehr arbeitsintensiv ist.
Doch die Stadt habe in den vergangenen Jahrzehnten eine außerordentlich gute Entwicklung genommen, da bisher immer Raum für Weiterentwicklungen und Zukunftsthemen vorhanden war. Es gilt, sich diesen Raum weiterhin zu bewahren.
