Skip to main content

Sonderprogramm des Landes

Corona-Impfaktion in Rastatt: Freie Plätze für Einwohner des Dörfels

In Rastatt startet am Samstag eine Corona-Impfaktion. Im mobilen Impfzentrum können sich speziell Bewohner des Dörfels impfen lassen. Ein Sonderprogramm des Landes für „sozioökonomisch benachteiligte Stadtteile“ macht es möglich.

Eine Frau verabreicht einer anderen Frau eine Spritze.
Mit lokalen Impfaktionen wie hier in Achern will nun auch Rastatt starten. Den Auftakt macht das Dörfel. Foto: Michael Rudolphi

Die Sporthalle der August-Renner-Realschule wird sich am Samstag kurzzeitig in ein Impfzentrum verwandeln: Wie Bürgermeister Arne Pfirrmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte, gibt es speziell für die Einwohner des Dörfels eine lokale Impfaktion.

Möglich wird sie durch ein Sonderprogramm des Landes. Es ist gezielt auf „sozioökonomisch benachteiligte Stadtteile“ ausgerichtet, also Quartiere, deren Sozialstruktur darauf schließen lässt, dass die dort lebenden Menschen sich schlechter vor Ansteckung schützen können.

500 Impfdosen stellt der Landkreis für die Impfaktion zur Verfügung. Verimpft werden sie durch ein mobiles Impfteam des Landkreises, das den Dörflern das Vakzin von Biontech/Pfizer verabreichen wird. „Deshalb gibt es am 17. Juli einen zweiten Impftermin“, so die städtische Pressesprecherin Heike Dießelberg.

Die Bewohner des Stadtteils sind mit Flyern auf die Aktion aufmerksam gemacht worden, auch die Gemeinwesenarbeit, der Bürgerverein, Sozialvereine und Kirchen haben für die Impfaktion geworben – inzwischen gibt es knapp 350 Anmeldungen. „Auch die Warteliste ist bereits recht voll“, so Dießelberg. Dort finden sich Rastatter wieder, die aus anderen Stadtteilen stammen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir alle 500 Dosen verimpfen werden.“

Läuft die Aktion im Dörfel gut, denkt die Stadt darüber nach, sich erneut für eine Aktion im Bereich „Bahnhof/Industrie“ zu bewerben. „Erstmal wollen wir jetzt aber Erfahrungen im Dörfel sammeln“, sagt Dießelberg.

Corona-Lage in Rastatt entspannt sich weiter

Insgesamt entspannt sich die Corona-Lage aber zusehends: Lag die 7-Tage-Inzidenz in der Barockstadt am 10. Mai noch bei 226,4, sank sie bis zum 14. Juni auf 62,1. Allerdings trägt Rastatt damit noch immer die rote Laterne im Landkreis. Die dortige Inzidenz sank im selben Zeitraum von 126,6 auf 25,9, die Landesinzidenz liegt inzwischen sogar bei nur noch 23,9. Wäre Rastatt eine kreisfreie Stadt, würden hier noch immer zahlreiche Einschränkungen gelten.

Zwischen dem 1. Mai und dem 10. Juni gab es 328 Fälle von Corona-Infektionen im Stadtgebiet. Sie verteilen sich nach Auswertungen der Stadt relativ gleichmäßig auf die Kernstadt. Mit 47 Infektionen gab es in Rastatt-Mitte die meisten Erkrankungen, mit lediglich zwei beziehungsweise sechs in Rauental und Wintersdorf die wenigsten.

Nach wie vor gebe es keine „eindeutigen Infektionstreiber“, so die Stadt. „Naturgemäß werden in den dichter besiedelten Stadtteilen aber mehr Fälle verzeichnet.“

Impf-Maßnahmen und Corona-Tests machen sich in Rastatt bezahlt

Ein Teil der entdeckten Infektionen ist dabei auf die Teststrategie in den kommunalen Testzentren zurückzuführen, von denen es inzwischen drei Stück gibt. In der Reithalle, die am 12. März den Betrieb aufgenommen hat, sind inzwischen 18.329 Tests gemacht worden, von denen 54 positiv ausgefallen sind (0,29 Prozent). Im Ottersdorfer Zentrum waren es seit dem 1. April 2.601 Tests mit zwölf Positiv-Fällen (0,46 Prozent) und in Rauental, wo seit dem 30. April getestet wird, ist nur ein Test von 865 positiv ausgefallen.

Da Rastatt trotz einer Inzidenz von über 50 durch seine rechnerische Zugehörigkeit zu der Inzidenz des Kreises von den verstärkten Öffnungen profitiert, sollen Gastronomie und Einzelhandel verstärkt auf die Einhaltung der Coronabestimmungen kontrolliert werden.

Zudem gab es Anfang des Monats in den kommunalen Gemeinschaftsunterkünften eine Impfaktion mit einem mobilen Impfteam: Knapp die Hälfte aller, die impfberechtigt waren, haben bei der Gelegenheit eine Spritze erhalten.

Auch die strenge Teststrategie in den Kindergärten scheint sich bezahlt zu machen. In den meisten Kitas besteht eine Testpflicht für Kinder über drei Jahren, überall werden freiwillige Tests angeboten. Mit dem Effekt, dass der letzte Coronafall in einer Kita über einen Monat zurückliegt. Aktuell sind weder Kitagruppen oder Schulklassen in Quarantäne.

Service

Eine Anmeldung für die Impfaktion im Dörfel ist noch bis Mittwochmittag möglich unter (07222) 97 29 220.

nach oben Zurück zum Seitenanfang