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OB-Wahl in Rastatt

Monika Müller möchte als Oberbürgermeisterin Rastatts Selbstbewusstsein stärken

Jetzt ist es offiziell: Monika Müller (SPD) wird bei der OB-Wahl am 24. September in Rastatt antreten. Was die 49-jährige Sozialdezernentin aus Wolfsburg antreibt.

Monika Müller vor der Pagodenburg. In Rastatt hatte die OB-Kandidatin 1993 ihr Abitur am Tulla-Gymnasium gemacht.
Monika Müller vor der Pagodenburg. In Rastatt hatte die OB-Kandidatin 1993 ihr Abitur gemacht. Foto: privat

Für Monika Müller könnte sich im Herbst ein Kreis schließen: Sollte die 49-Jährige bei der Rastatter OB-Wahl am 24. September den Sieg davontragen, würde die in Muggensturm aufgewachsene Juristin beruflich, politisch und persönlich wieder in die Heimat zurückkehren.

Schon vor einigen Tagen war durchgesickert, dass die Sozialdezernentin der Stadt Wolfsburg mit einer Bewerbung in Rastatt liebäugelt. Und wie zu erwarten war, macht sie ihre Bewerbung zum Start des Stadtfests offiziell. Bei den Festivitäten in der Innenstadt will sie sich am Wochenende tummeln, um das Gespräch mit möglichst vielen Bürgern zu suchen.

Ihre endgültige Entscheidung hatte Monika Müller von Gesprächen mit ihren drei Kindern im Alter von 15 Jahren (Zwillinge) und 17 Jahren abhängig gemacht. Das Okay kam, nachdem man gemeinsam Schulen und die Stadt angeschaut hatte. „Sie fühlten sich ein bisschen an Italien erinnert“, schmunzelt die dreifache Mutter, deren Ehemann im Jahr 2020 überraschend starb und die mittlerweile einen neuen Lebenspartner gefunden hat.

Rastatt hat sich sehr positiv entwickelt.
Monika Müller
OB-Kandidatin in Rastatt

Sie selbst kennt Rastatt natürlich noch aus ihrer Schulzeit. Gute Erinnerungen habe sie an das Freibad und die damalige Eislaufhalle, an Lokale wie Schiffstraße 4 oder Charleston. „Die Kneipenszene in Rastatt war schon sehr gut“, sagt Monika Müller mit einem verschmitzten Unterton. Und: „Rastatt hat sich sehr positiv entwickelt.“ Sie schätzt die überschaubare Größe („Mittelstadt heißt nicht mittelmäßig“). Und dass sich Stadt und ländlicher Bereich „toll verbinden“.

Rastatt habe „viel Potenzial“, ist die Juristin überzeugt. Die Stadt müsse sich aber anders präsentieren. „Viele Menschen außerhalb Badens kennen Rastatt nicht“, hat sie festgestellt. Ihre Eindrücke aus Gesprächen: „Das Selbstbewusstsein Rastatts ist ausbaufähig.“ Rastatt habe eben „einen anderen Charme als die Großstadt Karlsruhe und die besondere Stadt Baden-Baden“.

Ich bin Sozialpolitikerin durch und durch
Monika Müller
Sozialdezernentin der Stadt Wolfsburg

Am wachsenden Selbstbewusstsein würde sie gerne an entscheidender Stelle mitwirken. An Erfahrungen in Kommunalverwaltungen mangelt es ihr nicht. Von 2011 bis 2018 war sie Sozialbürgermeisterin der Stadt Pforzheim. Dann wurde sie zur Sozialdezernentin der Stadt Wolfsburg gewählt.

Dort ist sie aktuell für Soziales und Gesundheit, Klinikum und Sport zuständig und trägt Personalverantwortung für rund 2.500 Mitarbeiter. „Ich bin Sozialpolitikerin durch und durch“, bekennt Monika Müller. Und nun habe sie viel Erfahrung andernorts gesammelt, um die „tolle Herausforderung“ als Oberbürgermeisterin annehmen zu können und eine „Stadt als Ganzes voranzubringen“.

Plädoyer für ein „erklärendes Rathaus“

Das schlägt sich auch in einem Politikfeld durch, das ihr wichtig ist: Familienfreundlichkeit. Dazu gehören aus ihrer Sicht ausreichend Kindergartenplätze, gute Jobs, genügend Betreuungsmöglichkeiten für Senioren und bezahlbarer Wohnraum. Ein weiteres politisches Steckenpferd: transparente Verwaltung und Beteiligung. „Kommunen sind der erste Ort, wo Menschen Vertrauen in Politik und Verwaltung entwickeln“, äußert die OB-Kandidatin Sorge wegen des Vertrauensverlusts der Menschen gegenüber dem Staat.

Was sie dagegen tun will? Zum einen Präsenz zeigen nach innen und außen. Zum andern ehrlich sagen, was geht und was nicht geht. Und wenn eben die Stadt etwas nicht leisten könne, sei es die Aufgabe der Verwaltung, „andere Wege aufzuzeigen“. Monika Müller spricht von „erklärendem Rathaus“.

In sachliche Details möchte die Sozialdemokratin noch nicht gehen. Sie wolle sich erst Zeit nehmen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Bis Ende August wird sie noch ihrem Job in Wolfsburg nachgehen, um dann Urlaub zu nehmen für ihren Wahlkampf in Rastatt. Ideen, Wünsche und Kritik der Bürger will sie in ihr Wahlprogramm einfließen lassen, das sie in den nächsten acht Wochen ausformulieren will.

Bis kommenden Dienstag wird Monika Müller in Rastatt sein, um erstmals mit den Rastattern auf Tuchfühlung zu gehen. Mit ihren ersten Kennenlerngesprächen will sie zugleich ein Zeichen setzen. Sie sei in Muggensturm aufgewachsen. Anliegen der Stadtteile lägen ihr besonders am Herzen, sagt die Kandidatin. Und deshalb starten die ersten Termine auch in den Dörfern: Montag, 24. Juli, 12.30 bis 13.30, Wintersdorf, Haltestelle Kirche; 14 bis 15 Uhr, Eisdiele Rauental. Dienstag, 25. Juli: 9 bis 10 Uhr Marktplatz beim Rathaus, 14 bis 15 Uhr Eisdiele Plittersdorf, 15.30 bis 16.30 Uhr Niederbühl Netto-Markt, 17 bis 18 Uhr Ottersdorf Kirche/Riedmuseum.

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