Skip to main content

Bewerbungen ab Sonntag möglich

Oberbürgermeisterwahl in Rastatt: Die heiße Phase beginnt

Rastatt bekommt einen neuen Oberbürgermeister. Hans Jürgen Pütsch tritt am 24. September nicht mehr an. Für mögliche Nachfolger ist an diesem Sonntag ein wichtiger Tag.

Der Briefkasten des historischen Rathauses in Rastatt.
Ein städtischer Mitarbeiter leert den Rathaus-Briefkasten in der Nacht zu Sonntag. Ab 0 Uhr sind dann Bewerbungen für den OB-Posten möglich. Foto: Hans Jürgen Collet

Die Stadt Rastatt sucht einen neuen Oberbürgermeister. Jetzt auch offiziell. An diesem Samstag schreibt die Verwaltung die Stelle aus. Ab Sonntag sind Bewerbungen für die Nachfolge von Hans Jürgen Pütsch (CDU) möglich. Die Rastatter wählen ihren neuen OB am 24. September. 

Die erste Entscheidung zur OB-Wahl ist bereits am 13. Januar gefallen. Beim Neujahrsempfang kündigte Pütsch an, sich nach zwei Amtszeiten nicht erneut bewerben zu wollen. Er habe sich nicht gegen Rastatt entschieden, sondern für einen neuen Lebensabschnitt – im eigenen und im Interesse seiner Familie. 

Ich brenne für diese Stadt.
Brigitta Lenhard, OB-Kandidatin

Als Oberbürgermeister müsse man „seine ganze Kraft, Aufmerksamkeit und Hingabe“ investieren. Es sei für ihn eine Ehre gewesen, „für diese wunderbare Stadt“ zu arbeiten und sich für das Wohl der Bürger einzusetzen, so der OB.

Als erste Kandidatin für seine Nachfolge brachte sich Ende März Brigitta Lenhard in Stellung. Die Vorsitzende der CDU-Fraktion im Gemeinderat sagt: „Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich brenne für diese Stadt.“ Mit ihrer Interessenbekundung hätte die 59-Jährige lieber bis nach dem Bürgerentscheid zum Zentralklinikum am 7. Mai gewartet. Doch nachdem ihre Absichten früher durchsickerten, wählte sie den offensiven Schritt in die Öffentlichkeit. 

OB-Wahl in Rastatt: Lenhard und Hentschel wollen Bewerbungen zeitnah einreichen

Damit setzte sie offensichtlich einen weiteren Kandidaten unter Zugzwang. Nur wenige Tage später gab der Grünen-Landtagsabgeordnete Thomas Hentschel bekannt, ebenfalls antreten zu wollen. Am Wechsel von der Abgeordneten- in die OB-Rolle reizt den Juristen die Verantwortung: „Man kann als Oberbürgermeister viel mehr gestalten.“ 

Über die reine Absichtserklärung hinaus konnten Lenhard und Hentschel bislang nichts unternehmen. Ihre Bewerbung schon im Rathaus abzugeben, wäre sinnlos gewesen. Das ist erst nach der Stellenausschreibung möglich. Lenhard kündigt an, ihre Unterlagen direkt an diesem Wochenende einzuwerfen: „Das habe ich vor.“

Auch Hentschel kündigt eine zeitnahe Bewerbung an: „Ich werde keine Zeit verschenken.“ Die Abgabe der Unterlagen am Rathaus ist am Tag nach der Stellenausschreibung möglich, also ab Sonntag. 

Mitarbeiter der Stadt Rastatt leert nochmal den Briefkasten

Um sicherzustellen, dass niemand einen Frühstart hinlegt, wird laut der städtischen Pressesprecherin Heike Dießelberg ein Verwaltungsmitarbeiter in der Nacht zu Sonntag den Rathausbriefkasten leeren. Sollte schon vor Mitternacht ein Bewerbungsumschlag darin liegen, gehe er zurück an den Absender mit dem Hinweis: Fristfehler. Bitte nochmal von vorn. 

Sich so früh wie möglich zu bewerben, bringt einen Vorteil. Die Reihenfolge auf dem Stimmzettel entspricht dem Eingang der Bewerbungen. Wer als erstes abgibt, steht ganz oben. Sollten am Montag zwei oder noch mehr Umschläge im Rathaus-Briefkasten liegen, entscheidet das Los über den Platz an der Sonne. 

Die Bewerbung muss einige Standards erfüllen und zum Beispiel eine sogenannte Wählbarkeitsbescheinigung enthalten. Als nächster Schritt wartet auf die Kandidaten in einer Großen Kreisstadt wie Rastatt allerdings noch eine weitere Hürde, die bislang in kleineren Kommunen nicht existiert. Sie müssen noch eine Liste mit 100 Unterschriften von Wahlberechtigten einreichen. 

Während diese Hürde für Lenhard und Hentschel eher einfach zu nehmen sein wird, sieht sie ein weiterer Interessent als große Herausforderung. Ende Mai hat Frank Tschany angekündigt, sich ebenfalls bewerben zu wollen. Der Zeitungsausträger aus Bühl ist seit dem vergangenen Jahr Dauerkandidat bei Wahlen. In neun Kommunen wollte er schon Bürgermeister werden. Meistens erreichte der 50-Jährige weniger als ein Prozent der Stimmen.

Jonas Weber will Situation weiter beobachten

Weitere Interessenten haben sich bislang nicht aus der Deckung gewagt. Abgewinkt haben der Rastatter Beigeordnete Raphael Knoth (CDU), der Ötigheimer Bürgermeister Frank Kiefer (CDU) und der Kuppenheimer Bürgermeister Karsten Mußler (FW). 

Eine klare Aussage vermieden hat bislang der SPD-Landtagsabgeordnete Jonas Weber, der im Rastatter Gemeinderat auch der Fraktion seiner Partei vorsteht. Ihm wurden auch Ambitionen auf die Nachfolge von Arne Pfirrmann (FW) als Bürgermeister im Rastatter Rathaus nachgesagt. 

Diskussionsforum von BNN und BT am 6. September

Die Bewerbungsfrist für dieses Amt ist am Montag zu Ende gegangen. Seitdem steht fest: Sechs Männer wollen den Job. Weber ist nicht darunter. Ob das einen Rückschluss auf eine mögliche OB-Kandidatur zulässt? Weber hält sich bedeckt: „Ich beobachte die Situation.“ Eine Entscheidung muss er spätenstens bis zum 28. August treffen. Dann endet die Bewerbungsfrist. 

Ein Bild von allen Kandidatinnen und Kandidaten können sich die Wähler beim Diskussionsforum zur OB-Wahl von BNN und BT verschaffen. Es findet voraussichtlich am Mittwoch, 6. September, in der Badner Halle statt. 

nach oben Zurück zum Seitenanfang