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Kein Astrazeneca für Freiwillige

Baden-Württemberg öffnet Impftermine für Prioritätengruppe 3 – mit Einschränkungen

Baden-Württemberg öffnet ab Montag, 3. Mai, die Vergabe von Impfterminen für Menschen aus der Prioritätengruppe 3. Es gibt aber Einschränkungen.

Bundesgesundheitsminister Spahn erwartet, dass die Impfpriorisierung im Juni aufgehoben werden kann.
Startschuss für Prioritätengruppe 3: Ab Montag, 3. Mai, können sich in Baden-Württemberg auch Menschen mit Vorerkrankungen um einen Impftermin bewerben. Foto: Friso Gentsch/dpa

So können sich Menschen aus der Prioritätengruppe 3 impfen lassen, die Vorerkrankungen, behandlungsfreie Krebserkrankungen, HIV, Rheumaerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Herzerkrankungen, Asthma oder starkes Übergewicht haben.

Impfberechtigt sind nach Angaben des Sozialministeriums dann außerdem jeweils bis zu zwei Kontaktpersonen von Menschen, die aufgrund einer dieser Erkrankungen oder aufgrund des Alters von über 60 Jahren pflegebedürftig sind.

Manche Berufsgruppen müssen in der Corona-Krise noch warten

Noch etwas gedulden müssen sich laut Ministerium dagegen die Beschäftigten von bestimmten Berufsgruppen aus der dritten Priorität. Dazu gehören – unter anderen – Mitarbeiter in Lebensmittel- oder Drogeriemärkten, Saisonarbeiter, aber auch Mitarbeiter von Justiz und Vollzugsdiensten, sowie von Paketdiensten oder Müllentsorgungsunternehmen.

Mit der Öffnung dieser Stufe wird, abhängig von den Impfstofflieferungen, etwa Mitte Mai gerechnet.

Hohe Nachfrage wegen Öffnung für Prioritätengruppe 3 in Impfzentren erwartet

Mit dem weiteren Öffnungsschritt werden nach Schätzungen des Sozialministeriums schätzungsweise rund 1,5 Millionen weitere Menschen im Land impfberechtigt. Entsprechend sei ab Montag wieder mit einer großen Nachfrage bei der zentralen Terminvergabe zu rechnen, warnte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).

„Die wachsenden Impfstoffmengen machen sich bemerkbar, wir machen gute Impffortschritte. Deshalb können wir nun die Impfungen für die nächste priorisierte Stufe öffnen“, sagte Lucha in Stuttgart.

Attest des Arztes genügt

Als Nachweis für die Impfberechtigung dient ein entsprechendes Attest des behandelnden Arztes. Für die Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen wird es wie bisher eine Vorlage für eine entsprechende Selbstbescheinigung auf der Homepage des Sozialministeriums geben. Diese werde rechtzeitig bis Montag online gestellt, heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums.

Baden-Württemberg will Priorisierung noch nicht aufgeben

Vor dem Hintergrund der bundesweiten Debatten um eine zügige Aufhebung der Impfpriorisierung wirbt Minister Lucha um Geduld: „Noch haben wir nicht genug Impfstoff, um jedem Menschen zeitnah ein Impfangebot zu machen. Deshalb konzentrieren wir uns im Mai zunächst weiter auf die besonders Schutzbedürftigen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf haben und deshalb bevorzugt geimpft werden“, so der Gesundheitsminister.

Wir öffnen erst dann komplett, wenn wir auch wesentlich mehr Impfstoff verteilen können.
Manne Lucha, Sozialminister von Baden-Württemberg

Im Hinblick auf die Terminvergabe-Praxis in anderen Bundesländern sagte Lucha: „Wenn manche die Priorisierung aufheben, heißt das nicht, dass alle Berechtigten schnell einen Termin bekommen. Es bewerben sich schlicht und einfach noch viel mehr Menschen um dieselbe Anzahl an Impfterminen. Das produziert Frust und Ungerechtigkeiten. Deshalb öffnen wir erst dann komplett, wenn wir auch wesentlich mehr Impfstoff verteilen können.“

Kein Astrazeneca für Freiwillige in Baden-Württemberg

Auch der Aufhebung der Priorisierung speziell für den Astrazeneca-Impfstoff erteilte das Ministerium eine Absage. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Bayern beispielsweise wird der Impfstoff auch an jüngere Menschen ohne Priorisierung verimpft, sofern sie dies wünschen und grünes Licht eines Arztes bekommen.

„Bei uns im Land bleibt aber kein Impfstoff von Astrazeneca liegen“, erklärte dazu ein Sprecher des Ministeriums. Die Nachfrage nach allen vorhandenen Mitteln überwiege bei weitem das Angebot.

Auch wenn es Einzelfälle von Menschen gebe, die eine Impfung mit Astrazenca ablehnten, würden am Ende doch alle vorhandenen Dosen eines jeden Impfstoffs vergeben.

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