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Umfrage der Kammer vorgestellt

Handwerker in Corona-Zeiten: Die Zuversicht steigt

Handwerk ist nicht gleich Handwerk. Zu unterschiedlich sind die Branchen mit ihren 150 Berufen. Dennoch sehen viele Handwerker in der Region um Karlsruhe die Zukunft wieder optimistisch.

Eine Friseurin frisiert  einen Kunden.
Es wird wieder fleißig geschnitten: Das Dienstleistungshandwerk – hier ein Friseurbetrieb – war von Corona besonders gebeutelt. Nun blickt das Handwerk wieder optimistischer in die Zukunft. Foto: Carsten Rehde/dpa

Die Auftragslage hat sich bei vielen Handwerksbetrieben in der Region erfreulich entwickelt. Nur eine Minderheit der Handwerker befürchtet, dass sich ihre Geschäftslage im aktuellen Quartal verschlechtert. Auch insgesamt hat sich zuletzt die Konjunktur leicht erholt, wenn man einen Vergleich zur Situation in den Frühjahrsmonaten zieht. Dies ist ein Fazit, das man aus der jüngsten Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Karlsruhe ziehen kann.

Das Handwerk sei in den vergangenen Monaten insgesamt weniger stark von der Corona-Krise betroffen gewesen, auch weil das Baugewerbe einen dominierenden Anteil hat, sagt Handwerkskammerpräsident Joachim Wohlfeil. „Dennoch sind viele Handwerksbetriebe in unserem Kammerbezirk noch weit vom ,Normalbetrieb‘ entfernt.“

Große Unterschiede nach Branchen

Handwerk ist eben nicht gleich Handwerk – bei 150 Berufen, die es in Deutschland bietet. Und so holen die Branchen unterschiedlich auf: Stark gebeutelt von der Corona-Pandemie war das Dienstleistungshandwerk. Friseure, Fotografen und Kosmetikerinnen sind nur drei Beispiele dafür. 31 Prozent des Dienstleistungshandwerks berichten hier immer noch von einer schlechten Geschäftslage – allerdings waren es im Vorquartal noch 62 Prozent. Mittlerweile sprechen 23 Prozent der Befragten von einer guten Situation (zuvor: 15 Prozent).

Ähnlich sehen die Umfrageergebnisse im Gesundheitshandwerk aus, wozu beispielsweise Zahntechniker und Augenoptiker gehören. 22 Prozent berichten von einer schlechten Situation (zuvor: 71 Prozent). Ein „gut“ geben aktuell 35 Prozent (zuvor: 5 Prozent).

Auf dem Bau brummen indessen nach wie vor die Geschäfte: „Der Auftragsbestand in vielen Betrieben liegt teilweise nach wie vor im unteren zweistelligen Wochenbereich“, sagt Alexander Fenzl, Pressesprecher der Handwerkskammer.

Der für viele Betriebe verheerende Shutdown ist vorbei – entsprechend hat sich die Auftragslage im Handwerk insgesamt positiv entwickelt. Von höheren Orderzahlen berichten 32 Prozent aller befragten Betriebe, 23 Prozent sprechen aber nach wie vor von Auftragsrückgängen.

Zur Geschäftslage beim Handwerk in der Region: 53 von 100 Befragten vergeben hier ein „gut“. 22 von 100 Betrieben klagen über einen schlechten Geschäftsverlauf.

Handwerker sind weiterhin zuversichtlich

62 Prozent der Befragten sind optimistisch. Elf Prozent der Handwerker befürchten, dass es schlechter wird. Die Zuversicht überwiegt also, sagt Wohlfeil. Die Politik könne diese Entwicklung unterstützen. Impulse seien beispielsweise möglich, indem die digitale Infrastruktur oder das Energiesparen in Gebäuden unterstützt werden – davon profitiert letztlich das Handwerk. „Kontraproduktiv, bei allem Verständnis für die nicht immer einfache Lage in den öffentlichen Haushalten, sind Haushaltssperren, die zukunftsgerichtete Investitionen bremsen“, führt Wohlfeil weiter aus.

Die Handwerkskammer Karlsruhe mit ihren über 19.000 Mitgliedern ist für ein großes Gebiet zuständig. Es umfasst die Städte Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim. Hinzu kommen der Enzkreis und die Landkreise Karlsruhe, Rastatt und Calw.

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